Labels, für die ich mir zu schade bin

Braucht man Labels, um seine Musik zu veröffentlichen? Und wie sehr muss man wirklich aufpassen, um welche Art von Anbieter es dabei geht? Ich habe euch ja neulich erzählt, dass es da so ein paar Buden gibt, die mir gegenüber mit einem Vertrag wedeln. Ich hatte ja auch nicht wirklich ein gutes Gefühl dabei. Und das hat sich auch bestätigt. Ich habe mich mit einem guten Kontakt ausgetauscht, der bereits einige Veröffentlichungen über Labels hatte. Und mein Verdacht hatte sich bestätigt.

Überall Warnhinweise

Was die Mustache Crew und Almighty1 Music betrifft, muss ich ganz ehrlich sagen, dass ich richtigerweise auf mein Bauchgefühl gehört habe. Das trügt dann doch am Ende nicht. Und es gibt ja überall Red Flags, also Warnhinweise, dass es beide Labels jetzt nicht allzu gut meinen könnten. Es gibt bei Musikern einfach so ein paar typische Dinge, die sofort Stop-Schilder aus dem Keller antraben lassen.

Wenn z.B. ein Vertrag vielleicht den Namen enthält, aber nicht den speziellen Track, dann lieber die Finger davon lassen. So ist es zumindest in der elektronischen Musik. Es muss doch zumindest im Vertrag ersichtlich sein, um welche Sache es geht. Sonst bindet man sich mit allen Tracks, die man zukünftig veröffentlichen will, an so einen Laden.

Im vorherigen Artikel – siehe oben – ging es ja auch darum, dass die erstmal Geld von mir haben wollten. Genau das ist das Schlimmste, was passieren kann. Und ich wusste ja gar nicht, wofür ich was bezahlen sollte. Bei Ditto Music kenne ich die Dienstleistung. Aber die Labels wollten von mir eine Leistung, nicht umgekehrt.

Ach, und sie wollten jeweils alles exklusiv. Also nicht so, wie bei Ditto Music: Denen ist das wumpe, ob ich meinen Kram auf BandCamp stelle oder mit anderen Distributoren – wie SoundCloud for Artists – zusammenarbeite. Hier könnte eine enorme Falle lauern, hier ist absolute Vorsicht geboten.

Naja, und nur Geschriebenes stimmt und ist glaubhaft. Als die beiden Labels Kontakt zu mir aufgenommen hatten, hatten die sich ja fast überschlagen vor lauter Dingen, die sie mir zu Füßen legen wollten. Nichts, absolut gar nichts davon steht in den Vertragsdingen, die ich unterschreiben sollte. Nein, habe ich nicht getan.

Braucht man Labels?

„Du musst bei einem der großen Labels der Welt unter Vertrag sein“, und dann heißt es, es seien MonsterCat, Anjunabeats, Armada, Spinnin‘ oder sonstwas. Bis vor ein paar Jahren hatte ich noch nie von diesen Labels gehört. Wenn es mal um so etwas ging, fielen mir Sony Music, Universal Music und so etwas ein. Aber nein, der neue heiße Scheiß heißt „This never happened“. Echt jetzt mal, das soll ein Label sein. Die Frage ist: Braucht man das?

Eigentlich will ich mir doch niemanden ans Bein binden, der vielleicht ein paar Kontakte mehr hat als ich, sich diesen Umstand aber gut bezahlen lässt. Und – dings – dieses ganze Bewerfen mit „Die bescheren dir Millionen und Abermillionen Streams“ wage ich doch auch ziemlich anzuzweifeln. Mir sind Tracks bei SoundCloud aufgefallen, die über Labels vertrieben werden, aber trotzdem nicht mehr Streams aufweisen als meine eigene Musik.

Also: Braucht man tatsächlich Labels? Wenn ja: Wofür und wie viele? Das mag in Bezug auf Tonträger und dergleichen noch etwas anderes gewesen sein. Aber diese ganzen Wald-und-Wiesen-Typen, die selbst keine Erfolge hatten und das nun anderen gegen Geld andrehen wollen, können mir gestohlen bleiben. Jedenfalls könnte man sich das mit den Warnhinweisen wirklich genauer ansehen, bevor man über so einen Quatsch nachdenkt.

Ich bleibe dann halt in Sachen Musik für mich. Und mein Track, den ich Labels anbieten wollte? Ich hab mir den noch ein paar Mal angehört: Der ist viel zu schade für die. Dem spendiere ich noch eine Art „Club Mix“ oder so, und dann geht der über Ditto Music oder SoundCloud oder so raus. Ich brauche doch sowas wie die beiden genannten Labels nicht.

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