Längst vergessen: SOUVENIR von OMD

Ein verloren gegangenes Lied, das wie ein altes Foto eine Geschichte erzählt. Ein Gruß aus der längst dahin geschiedenen Vergangenheit. Ein Souvenir. Das Lied aus der grandiosen Zeit zum Album „Architecture & Morality“ im Jahr 1981 gilt als ein Meisterwerk der Achtziger-Jahre-Melancholie. „Souvenir“ ist die Geschichte über Gefühle aus einer früheren Zeit, die immer bleiben werden. Wie Narben auf der Haut.

Es ist meine Richtung und mein Vorschlag. Es ist so schwer und führt mich in die Irre. Meine Besessenheit, meine Schöpfung. Du verstehst, dass es jetzt nicht wichtig ist. Meine Situation ist Fantasie. Es gibt keine Entschuldigung, es ist sofort ein Spiel: Die Unterhaltung, die Kombination. Ich sage die Wahrheit: Meine Gefühle bleiben immernoch. Alles, was ich brauche, ist Koordinierung. Ich kann es mir nicht vorstellen: Mein Ziel, meine Absicht. Frag mich nach meiner Meinung, aber entschuldige nicht, dass meine Gefühle immernoch bleiben.

Es gab mal bei OMD einen David Hughes. Der hatte mit Chorstimmen experimentiert. Heraus gekommen war eine Abfolge von vierstimmigen Chor-Akkorden. Das fiel Keyboarder Paul Humphreys in die Hände, und der experimentierte zusammen mit Tüftler Martin Cooper an musikalischer Untermalung herum. Das Ganze nannten sie „The Choir song“. Aus diesem entstand dann nach und nach das heute weltbekannte „Souvenir“. Der Titel kommt im Text nicht vor, was aber nicht unüblich bei OMD ist. Aber selten ist es, dass Paul Humphreys selbst ein Lied sang, noch dazu als Single-Veröffentlichung.

Der Text ist natürlich ein wenig zusammen gestammelt, wie Sie oben lesen können. Aber er schildert eben auch, welche Melancholie sich wie ein vergilbtes Foto aus der Vergangenheit in die Gegenwart rettet. „Souvenir“ gehört zu den erfolgreichsten Singles der Band. Der eigentliche Sänger Andy McCluskey konnte sich nicht wirklich mit dem Lied identifizieren, da er am Schaffungsprozess keinen Anteil hatte. Das brachte aber dem Erfolg keinen Abbruch.

Es gibt diverse Cover-Versionen des Klassikers. Auch Nino de Angelo hatte sich daran versucht. Sein deutscher Text ist aber noch viel größerer Bullshit, weshalb ich Ihnen das ersparen will. Legendär ist aber die originale Version von „Extended Souvenir“, die sich von der Album- und Single-Version lediglich durch eine zusätzliche Strophe unterscheidet. Und „Souvenir“ war in England erfolgreicher als das legendäre „Maid of Orleans“. Nur das 20 Jahre später erschienene „Sailing on the seven Seas“ war besser platziert. Und das sagt doch etwas aus, oder?

Orchestral Manoeuvres In The Dark - Souvenir
Dieses Video auf YouTube ansehen.
Datenschutz gewährleistet durch WordPress-Plugin "WP YouTube Lyte"

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert