Night – Mein neuestes Stück, was ihr euch gern als Single streamen oder herunterladen könnt. Ich habe hier mal eine Runde experimentiert. Im weitesten Sinne ist die Nummer eine Art New-Age. Also das, was Michael Cretu mit seinem Projekt „Enigma“ gemacht hatte. Obwohl, wenn ich ehrlich bin, hört man nicht als erstes „Enigma“ heraus, wenn man sich das Stück anhört. Mir fiel es jetzt erst auf, dass es nicht ganz weit weg vom französischen Projekt „Deep Forest“ ist. Aber es ist dennoch meins. So!
Einmal Downtempo und zurück
Ab und zu sollte man, wenn man Musik macht, auch aus seinen festgetretenen Pfaden ausbrechen. Es müssen nicht immer 123 Beats pro Minute sein, auf denen ein 4/4-Takt herumstampft und eine entspannte elektronische Musik begleitet. Wer mich kennt, weiß, dass mir das auf Dauer auch etwas zu eintönig werden könnte. Zu viele dieser Stücke existieren. Deshalb bin ich unsagbar dankbar für die Idee zu „Night“, die mir tatsächlich beim Experimentieren kam.
Was soll ich denn anderes behaupten, als dass ich mir irgendwann mal gesagt habe: Es muss doch für irgendwas gut sein, dass du vor knapp 40 Jahren mal Schlagzeug gelernt hattest und das auch bis Anfang der Neunziger gespielt hattest. Vielleicht kannst du ja das Trommeln auf das Keyboard verlegen. Und so begab es sich, dass ich vor mich klopfte und spielte und ganz „äpplig“ war deswegen. Irgendwann nahm ich dann den Rhythmus auf, damit es wenigstens mal in Ableton eingespielt war.
Was fängst du jetzt damit an? Ich habe mit hohen Geschwindigkeiten, meinen bekannten ca. 120 Beats und was auch immer gespielt. Letzten Endes blieb ich bei 87 Beats pro Minute hängen. Ich fügte dem Schlagzeug noch ein bisschen 808-Percussion hinzu und ließ leise im Hintergrund ein paar Loops spielen. Und dann ging es darum, das Ganze für irgendwas zu verwenden. Also probierte ich allerhand aus. Und irgendwann dachte ich, dass das Ganze doch irgendwie so-und-so klingt.
Auf einmal war da dieses tiefe Arpeggio. Dem gab ich noch einen fetten Bass-Unterbau. Und dann gab es Akkorde. In B-Moll – die Deutschen nennen es H-Moll – habe ich dann eine Hook gesucht, eine Melodie, an die man sich erinnert. Und das ist die, die die Aahs singen. Und so bastelte und baute ich. Hier ein analoger Synthie, dort eine warme Zusatzmelodie. Und dann fiel mir das Helele-Sample von BandLab in die Hände. Tja, plötzlich war das Stück fertig. Ei der Daus!
Night – Ich kann auch langsam
Ob ich jetzt wirklich so nah am Projekt „Deep Forest“ entlang schippere, kann ich gar nicht sagen. Ich will ja nichts covern, wie ihr wisst. „Night“ entstand ja nicht, weil ich irgendwen nachäffen wollte. Es entstand wie beschrieben wegen des Schlagzeugs und weil ich etwas anderes machen wollte. Und wer weiß, wenn ich „Night“ nicht in den Kontext gesetzt hätte, wäre es euch vielleicht gar nicht aufgefallen. Das kannst du aber nie wissen.
Ich hoffe, euch gefällt „Night“ trotzdem. Ihr könnt es wie gewohnt bei allerlei Streaming-Plattformen herunterladen und hören. Und so klingt die ganze Nummer: