Mit „Tales From a Different World“ habe ich am 31. Januar eine neue EP bei Ditto Music veröffentlicht. 4 musikalische Experimente sind dort. Allesamt einigermaßen unterschiedlich. Sie verbindet, dass ich da mal ein bisschen was gewagt habe. Und den Namen hat die EP deshalb, weil das eben alles so Sachen sind, denen ein bisschen was mysteriöses anhaftet. Also zumindest denke ich mir das so, wenn ich die 4 Nummern höre. Das könnt ihr ja anders sehen. Reden wir mal kurz darüber.
Warum jetzt „Tales From a Different World“?
Ich hätte die EP eigentlich auch „Under the Sun“ oder sonstwie nennen können. Irgendein Stück, was sich auf der EP befindet. Aber ich finde, so unterschiedlich die vier Stücke auch sind, keines ist schlechter als ein anderes. Und warum soll ich dann ein „Titelstück“ wählen? „Tales From a Different World“ habe ich das Ganze deshalb genannt, weil das so Sachen sind, die ich auch unter irgendeinem anderen Projektnamen hätte veröffentlichen können. Aber so bleibt das Alles unter meinem Namen.
Ich versuche, mit meinen Stücken immer ein Stück weit eine Geschichte zu erzählen. Und das, obwohl sie – bis auf ein paar Vocal Samples – instrumental sind. Und deshalb sind es eben die „Tales“, die Geschichten, und die kommen, weil es etwas anders ist als sonst, eben aus einer anderen Welt. Das ist dann die Geschichte des Namens. Die 4 Stücke an sich haben eine Geschichte, sie gibt es zum Teil schon fast ein Jahr. Und da wurde es mal Zeit, sie zu veröffentlichen.
Vier Experimente
Ich habe mal mit Melodic Techno experimentiert. Meine Güte, hatte mich mal eine Weile lang Anyma beeindruckt. Das Blöde an dem Projekt Anyma ist allerdings, dass es sich dann doch irgendwie überhört. Irgendwann war das Interesse vorbei. Aber ich hatte „Icon“ halt in der Mache. Und das war mir zu schade, es nicht weiter zu verfolgen. Also habe ich dieses Monster weiter gebaut. Nun, ich bin ganz zufrieden damit.
„Under The Sun“ habe ich gefühlt 800 mal angefangen. Ich hatte diese enorm progressive Akkordfolge und die Stakkato Synthies, und irgendwie fiel mir immer wieder irgendwas anderes in die Hände. Ihr wollt gar nicht meinen Projekte-Ordner damit sehen. Rund ein Jahr habe ich daran gebastelt, bis ich dann letzlich gesagt habe: Alter, das hat sich gelohnt! Tja, und dann war da dieses Gesangs-Sample. Arsch und Eimer bildeten sofort eine Einheit, wenn ihr wisst, was ich meine.
Das experimentellste Stück ist allerdings „Heaven“. Etwas langsamer, unendlich viele Spuren, und ich musste aufpassen, die Stimmung, die ich da hatte, nicht zu versauen. Ich wollte irgendwie eine Mischung aus Melodic House und Deep House und sowas hinbekommen, aber jede Menge sphärische Elemente da verwursten. Ja, ich wollte mich so richtig austoben. Ich hoffe, ihr erkennt den guten Willen. Oder so.
Mit „Missing“, was gegen Jahresende einfach so passierte, schließe ich die EP ab. Das ist quasi mein „Auld Lang Syne“, das Volkslied, mit dem die Engländer der guten alten Zeit gedenken und an ihre Ahnen erinnern. So ungefähr habe ich mir das auch gedacht. Und ich wollte das ganze Drama musikalisch umsetzen, das man hat, wenn klar wird, dass geliebte Menschen nie wieder zurückkommen.
Mal hören?
Wie gesagt, „Tales From a Different World“ ist etwas anders. Die vier Stücke gehören musikalisch, thematisch und stilistisch nicht zusammen und haben eigentlich nichts auf einer gemeinsamen EP verloren. Auch das macht die EP etwas „different“, also anders. „Tales From a Different World“ ist insgesamt irgendwas um die knapp 24 Minuten lang. Vielleicht habt ihr ja Bock, euch das Ganze anzuhören. Sagt mal Bescheid, wie euch das gefallen hat.