Ich bin ehrlich, ich habe noch nie von der Band „Tiny Magnetic Pets“ gehört. Aber ich bin auch ehrlich: Was für unfassbar gute elektronische Musik ist das bitte. Die sind derzeit mit den Giganten des New Wave, OMD, unterwegs. Und ich hatte das Glück, diese Band als Warm-Up live zu erleben. Ich bin komplett geplättet von der Musik. Und deshalb muss ich mal eben etwas über die Band erzählen.
Tiny Magnetic Pets – Was für ein Bandname!
Winzige magnetische Haustiere – Was für einen Bandnamen haben sich denn da Tiny Magnetic Pets gegeben? Die Band kommt aus Irland und haben spezielle Einflüsse huckepack, die sie in ihrer Musik immer mit zum Vorschein bringen. Tiny Magnetic Pets kommen aus der irischen Hauptstadt Dublin und sind Paula Gilmer, Sean Quinn und Eugene Somers.
Alle drei teilen ihre Vorlieben für klassische Alben der Giganten der späten Siebziger und frühen Achtziger, wie David Bowie, Gary Numan oder Kraftwerk. Boy George sagte mal über sie, dass Tiny Magnetic Pets so etwas wie eine Kreuzung aus The Velvet Underground und der Avantgarde-Künstlerin Laurie Anderson seien. Andy McCluskey von OMD wurde komplett geplättet von der Band.
Wolfgang Flür von Kraftwerk ist ebenfalls voll des Lobes für Tiny Magnetic Pets. Paula Gilmer wirkt für ihn wie eine junge Debby Harry (Blondie). Und Chris Payne von der Tubeway Army kommt auch aus der Schwärmerei nicht heraus. Tiny Magnetic Pets touren mit OMD und mit Midge Ure. Und sie spielen all ihren elektronischen Krempel live.
Wie OMD: Mit Ecken und Kanten
Tiny Magnetic Pets sind unangepasst. Jeder erwartet von einer Band, die in die Welt hinaus geht, um mit elektronischer Musik erfolgreich zu sein, dass sie höflich ist. Aber die Band meinte mal, dass das so gar nicht deren Ding ist. Wie OMD, die bereits 1979 sangen, dass Solarkraft mal unsere einzige Energiequelle sein wird. Und wie OMD, so stehen Tiny Magnetic Pets auch nicht im Fokus.
Die Ecken und Kanten stehen den drei Musikern aus Irland gut. Fast vermutet man The Velvet Underground auf Synthies auf der Bühne, wenn man die faszinierende Nummer „Semaphore“ hört. Und nach wie vor hat man nicht viel von der Band gehört. Dabei gibt es sie bereits seit über 10 Jahren. Da ärgert man sich schon, dass man nicht schon längst etwas von ihnen gehört hat.
Tiny Magnetic Pets haben ihren Bandnamen übrigens von japanischem Spielzeug, dass man sammeln kann. So richtig habe ich nicht herausfinden können, was das für Spielzeug ist. Es könnte aber sein, dass das kleine Spielzeug-Figuren mit Magneten sein könnten. Aber wie gesagt, so richtig klar ist mir das eigentlich nicht.
Die Bühne wie eine Rockband schwanken lassen
Tiny Magnetic Pets wollen wie eine waschechte Rockband daher kommen. Es passt sehr gut in den Kram, dass sie nicht steif und still hinter den Keyboards und dem ganzen elektronischen Geraffel stehen. Also nicht so wie eins der Vorbilder, Kraftwerk. Musikalisch wirkt die Musik so ungefähr wie das Ambient- und New Age-Projekt Delerium.
Paula Gilmer kommt dabei fast wie Sarah McLachlan daher, Sean Quinn und Eugene Somers wie Rhys Fulber. Die große Nummer „Semaphore“ kommt dabei so daher, dass sie den Hörer möglichst direkt für die vollen 9 Minuten in ihren Bann zieht. Es ist das Gesamtkunstwerk, was bei dem Stück fasziniert. Es bohrt sich erbarmungslos in die Erinnerung des Publikums.
Ich würde mich freuen, wenn man von Tiny Magnetic Pets noch viel mehr hören würde. Na klar, sie haben Alben. Aber diese dürfen auch Mitteleuropäer zu hören bekommen. Und wie man es nun bezeichnet, was ihre Musik darstellt, sie ist gut und hörbar und darf gern öfter gespielt werden. Damit ihr wisst, wovon ich da erzähle, hört euch einfach mal diese Live-Aufnahme von „Semaphore“ an: