Europa League: RB Leipzig gegen Celtic Glasgow

In der Europa League empfing gestern RB Leipzig den schottischen Traditionsclub Celtic FC, besser bekannt als Celtic Glasgow. Was für ein Erlebnis war das! Bei bestem schottischen Wetter fand ein Spiel statt, dass sehr konzentriert aus Leipziger Sicht geführt wurde. Man konnte nicht mal sagen, dass RB Leipzig nun unbedingt besonders stark war, die Schotten waren einfach relativ schwach.

Die Leipziger Verkehrsbetriebe und die Europa League

Eigentlich fahren wir rund 10 Minuten zum Stadion. Wir trafen uns um kurz nach halb 6, sodass wir rund 1 Stunde und 15 Minuten Zeit bis zum Anstoß hatten. Allerdings machten uns die Leipziger Verkehrsbetriebe einen fetten Strich durch die Rechnung. Denn die Straßenbahn lieferte eine desaströse Leistung ab. Bei kühlem Nieselregen standen wir am Coppiplatz in Gohlis und bemerkten, dass keine Straßenbahn kam. Das ging bis ca. 18 Uhr so.

Dann fuhr eine Bahn ein, und wie die Ölsardinen pressten wir uns in den Zug. Der kam im Südteil von Gohlis allerdings nicht weiter, weil die dortige Hauptstraße ohne Umstellung der Ampelphasen umgeleitet wurde. Sprich: Der komplette Verkehr brach zusammen. Letztlich gab der Straßenbahnfahrer auf, öffnete die Türen, und wir eilten im Stechschritt ins Stadion. Rund 1 Kilometer war zu laufen, und wir verpassten vielleicht eine Minute des Spiels.

Begegnung mit "Bulli"
Begegnung mit „Bulli“

Ralf Rangnick: Rotation und aktives Coaching

Der Trainer ließ wie immer rotieren. Und so lief RB Leipzig auf mit Mvogo im Tor, Klostermann, Orban, Upamecano und Saracchi in der Abwehr, Laimer und Kampl im zentralen Mittelfeld, Sabitzer und Bruma im offensiven Mittelfeld, sowie Augustin und Cunha im Sturm. Das Ganze hielt vielleicht 20 Minuten. Aber Rangnick muss gemerkt haben, dass bei Celtic der Ivorer Kouassi Eboue nicht einzufangen ist. Und so stellte Rangnick um.

Aus dem bekannten 4-2-2-2 wurde ein breites 4-3-3. Laimer, Kampl und Sabitzer bildeten das Mittelfeld. Bruma, Cunha und Augustin den Sturm. Das lief bestens. RB Leipzig baute eine große Dominanz auf. Das lief ab wie im Lehrbuch. Die Umstellung erfolgte durch Übergabe eines Zettels von Rangnick an Kampl. Kouassie musste eingefangen werden. Und das gelang. Bruma kümmerte sich maßgeblich um ihn.

In der Folge kam Celtic kaum noch zu Chancen. Damit wurde ganz klar festgestellt, dass Kouassie bei den Schotten der Unterschiedsspieler ist. Also das, was in Leipzig Keita war und in Teilen auch Kampl ist. Durch die „direkte Betreuung“ des Westafrikaners kam Kampl zu mehr Freiräumen, die er auch konsequent nutzte. Und so schaffte es auch Marcel Sabitzer, den vor dem Tor lauernden Mattheus Cunha zu bedienen, der den Ball nur noch einschob.

Kurz darauf war es Konrad Laimer, der in der Mittelfeld-Zentrale den Diego Demme mimte und den abgewehrten Ball zu einem sehenswerten Angriff aufnahm. Kampl und Saracchi machten enorm Tempo. Augustin kommt nicht an den Ball, allerdings Bruma. Und der machte das 2:0. Danach beschäftigte man Celtic bis zur Halbzeitpause.

"Das ganze Stadion hüpft"
„Das ganze Stadion hüpft“

Überlegenheit und ein Jungspund

Die zweite Hälfte war bestimmt durch eine relativ klare Überlegenheit der Rotweißen. RB Leipzig war darauf bedacht, den Vorsprung auf jeden Fall ins Ziel retten zu können. Kevin Kampl spielte sich noch eine Chance heraus, und der bärenstarke Konrad Laimer und der sehr gefällige Jean-Kevin Augustin scheiterten jeweils am Pfosten. Insgesamt suhlte sich die Rangnick-Elf wonnevoll in der Überlegenheit, auch trotz Europa League. Aber vielleicht hätte Poulsen eher als kurz vor Schluss kommen müssen.

Es kam stattdessen relativ zeitig Stefan Ilsanker für den angeschlagenen Marcel Sabitzer. Der ist ja immer für einen Bock „gut“. Und prompt verhaspelte sich der Österreicher gegen Odsonne Edouard. Man kann hier von Glück reden, dass Keeper Mvogo den Angriff abwehren kann, nachdem bei diesem Problem Dayot Upamecano passiv bleiben musste. Unterm Strich: „Ilse doing Ilse Things“.

Für den Regisseur dieses Spiels, Kevin Kampl, kam kurz vor dem Ende noch Jungspund Erik Majetschak. Das freute mich persönlich. Denn die Nachwuchsspieler schauen sehr genau hin, ob es mal jemand von ihnen schaffen könnte. Noch dazu, wenn es ein Bursche aus der Region ist. Ob er dadurch eine offene Tür in Richtung Profis hat, muss man abwarten. Aber das richtige Signal war es.

"Wir sind Leipzig, Rasenballsport Leipzig"
„Wir sind Leipzig, Rasenballsport Leipzig“

Fazit

Die Mannschaft von Ralf Rangnick war auf den größten schottischen Club gut eingestellt. Aber man lief Gefahr, wieder wie gegen FC Red Bull Salzburg den Unterschiedsspieler nicht einfangen zu können. Aber im Gegensatz zu der Nummer gegen die Österreicher reagierte der Trainer sofort und stellte erfolgreich um. Damit konnte Dominanz entfaltet werden. Insofern waren es nur etwa 20 Minuten, die recht schwierig waren. Das war dann also ein gutes Spiel in der Europa League.

Das Team war mit dem kleinen Brötchen in Form des 2:0 zufrieden und suchte nicht das Risiko. Freilich war noch mehr drin. Man war damit zufrieden, möglichst wenig Fehler gemacht zu haben. Und vielleicht weist man in Richtung Zukunft und bietet Spielern wie Majetschak immer wieder die Chance. Vielleicht nicht unbedingt immer in der Europa League.

Die Celtic-Fans waren wohltuend laut, aber friedlich. Traditionell kamen sie mit einem Haufen Pyrotechnik an, was die Stadionsprecher in Deutsch und Englisch animierte, entsprechende Sicherheitsaufrufe zu starten. Aber alles war ziemlich entspannt. Ganz im Gegensatz zum Weg zum Stadion hin. Das klappte alles schon mal besser. Und wer will, darf gern den vollständigen Spielbericht beim Rotebrauseblogger lesen.

Die Fans von Celtic Glasgow hatten viel Pyrotechnik im Einsatz
Die Fans von Celtic Glasgow hatten viel Pyrotechnik im Einsatz

One Reply to “Europa League: RB Leipzig gegen Celtic Glasgow”

  1. Chaos am Hbf und Goerdelering gab es auch bei der LVB.
    Das las sich an der elektronischen Anzeige so:
    Wegen erheblichen Behinderungen im Innenstadtbereich kommt es zu erheblichen Verspätungen.
    Brechendvolle Bahnen bis 18:30 Uhr. die dann teilweise durchfuhren.
    Ich vermute das es im Zusammernhang mit dem Fanmarsch geschehen ist.
    Eine 51 Richtung Wahren habe ich 45 Minuten lang nicht gesehen (meine bevorzugte bis Mückenschlößchen vom Goerderlerring aus).
    Bin dann mit einer 3 bis zum Waldplatz und dann zu Eingang D gelaufen und 10 Minuten vor Anstoß am Platz.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert