Wird es eine Zeit geben, in der Red Bull keine Rolle mehr bei RB Leipzig spielt und der Verein trotzdem eine enorm wichtige Rolle spielt? Offenbar ja. Dietrich Mateschitz wird schließlich kommendes Jahr 73, da darf man sich auch mal in den Ruhestand verabschieden. Da der Österreicher aber lediglich 49% an seinem Lebenswerk Red Bull besitzt, steht dann zur Debatte, wie sich Red Bull dann gegenüber RB Leipzig positionieren wird, wenn der Tag X mal ansteht. Ich glaube, ich kann zu dem Thema etwas beitragen.
Florian Scholz, vom Titel her Head of Media & Communication, und Vorstand Ulrich Wolter sprachen im Februar diesen Jahres mit Bloggern und Leuten, die „irgendwas mit Internet“ machen, über die Zukunft von RB Leipzig. Wohin wird sich der Club entwickeln? Seit diesem Tag schreibe ich immer mal wieder davon, dass es wohl nicht mehr ewig dauern wird, bis sich das Hassobjekt Nr. 1 vom österreichischen Unternehmen emanzipieren wird. Moment, nehmen Sie bitte Ihre abwinkenden Arme wieder herunter.
RB Leipzig muss sich perspektivisch breiter aufstellen, was die Eigentümer-Struktur und die Partner-Struktur betrifft. Daher gibt es seit einiger Zeit ein paar Partner mehr. Wir haben hier aufzuzählen: Ur-Krostitzer, Tipico, Volkswagen, Porsche, Nike, Media Markt, Rauch Fruchtsäfte, Porta Möbel, Egoist Fashion und die Leipziger Gruppe. Es sollen aber noch mehr werden. Vor allem auf der Eigentümer-Seite soll sich einiges tun, will man sich keine blutige Nase holen, falls es in der kommenden Saison um den internationalen Wettbewerb geht.
Aber nicht nur hier will man nachbessern. Ein wichtiges Standbein sind die Einnahmen aus TV-Geldern und Ticketverkäufen und Co. Deshalb sollen ja auch wesentlich mehr Leute zu einem Spiel kommen können. Derzeit ist bei knapp 43000 Schluss. Und genau aus diesem Grund gibt es ja die Diskussion um einen Ausbau der jetzigen Red Bull Arena oder um einen Neubau. Eigentlich wollte man im Herbst diesen Jahres eine finale Entscheidung treffen, aber diese wurde vertagt. Aber da könnte ganz schnell etwas passieren.
Jedenfalls werden allmählich die Weichen gestellt, wie es bei RB Leipzig weitergeht. Gerüchte besagen, dass rein von der Einnahmenseite der Verein auch ohne den Getränkekonzern wirtschaftlich fast tragfähig sei. Allerdings wird das nichts mit nur ein paar Mitgliedern. Deshalb wird hier einiges passieren, was die strategische Ausrichtung betrifft. Mir wird auf alle Fälle nicht bange um den Club, wenn Red Bull – respektive Dietrich Mateschitz oder sein Sohn – keine Lust mehr hat. Das war anders bei LR Ahlen, aber in Leipzig machen sie das etwas professioneller.