Zu Besuch bei RB Leipzig

RB Leipzig gilt für viele nach wie vor als der Inbegriff des Bösen. Dass das nicht stimmt, wollen Sie nach und nach am Cottaweg beweisen. Bundesweit kam es ja immer wieder zu Anfeindungen. Und nach wie vor wird viel dummes Zeug über den Verein erzählt. Und hier will RB Leipzig einhaken. Nicht mit Speichelleckern. Sondern mit Realisten. Deshalb gab es gestern quasi ein „Meet & Greet“ im neu gebauten Leistungszentrum des Vereins. Und ich war dazu eingeladen worden.

Die Akademie von RB Leipzig von außen
Die Akademie von RB Leipzig von außen

Wie gesagt, es wird viel Unfug über den Club erzählt. So steht auch bis heute in der Wikipedia, dass Red Bull der Eigentümer des Vereins sei. Dass das in Deutschland gar nicht möglich ist, lassen wir mal gelinde unter den Tisch fallen. Klar, der Hauptsponsor hat natürlich großen Einfluss. Aber im Besitz der Limonaden-Firma befindet sich RB Leipzig nicht. Hier kann man aber immer wieder reden wie ein Buch. Wer es nicht hören will, schaltet hier eh auf Durchzug.

Eingeladen waren 14 Blogger und Social Media Leute, die mehr oder minder häufig über das Tun des Clubs erzählen. Mit dabei der Rotebrauseblogger, Exzessiv Andersartig, die Rasenball News und die RB Fans. Ja, und auch meine Wenigkeit. Empfangen hatten uns Geschäftsführer Ulrich Wolter und PR-Chef Florian Scholz. Es wurde viel geredet und erklärt. Und sie führten uns durch die heiligen Hallen des Leistungszentrums am Cottaweg in der Nähe des Stadions.

Abgesenkte Sporthalle mit höher gelegenen Krafträumen
Abgesenkte Sporthalle mit höher gelegenen Krafträumen

Wir brauchen uns nicht darüber zu unterhalten, dass im Leistungszentrum alles nach Red Bull aussieht. Klar, der Getränke-Konzern hat das Ding schließlich gebaut. Immer wieder wurden dem Bau Knüppel zwischen die Speichen geworfen. Aber letztlich steht das Ding. Und es wird weiter gebaut, will man alle Anforderungen an modernen Profi-Fußball erfüllen. Aber das wirkt schon alles sehr durchdacht. Der Nachwuchs sieht beim Krafttraining die Profis, was Ansporn sein dürfte. Und es ist alles vorhanden.

Im Kraftraum
Im Kraftraum

Wir tauschten uns mit den beiden Offiziellen und dem Social Media Team über Entwicklungen und Anregungen und dergleichen aus. Der Verein will sich immer weiter öffnen, damit nicht mehr so viel Unsinn über ihn erzählt wird. Dafür wollen sie auch auf die Kraft der Multiplikatoren zurück greifen. Sie wollen auch, dass kritisch begleitet wird, was sich da so entwickelt hat. Aber ehrlich soll es sein.

PR-Desaster wie eine lange Zeit kolportierte Tuchel-Verpflichtung soll es nicht mehr geben. Hier arbeitet Florian Scholz mit dem Social Media Team zusammen. Und damit soll das Alles besser funktionieren. Man merkt das auch dem ehemaligen Chefredakteur der Sport Bild auch an.

Werte feststellen auf der Laufbahn
Werte feststellen auf der Laufbahn

Sie zeigten uns viel. Ob es nun der Presseraum war, wo Medienvertreter empfangen werden, oder die oben gezeigte Laufbahn, die es so in der Form in der Region nur noch am Olympia-Stützpunkt gibt. Wir gewannen so einen guten Eindruck, wie hier gearbeitet wird. Und alles sieht so logisch aus. Und mit all der Logik können die Kranken gleich dort behandelt werden.

Das Leistungszentrum beherbergt auch die Spieler. So sahen wir, wie sich Nachwuchsspieler in einer Lerngruppe mit Mathe quälten. Und wir wünschten dem einen oder anderen aus dem Nachwuchs gepflegten Appetit beim Abendessen. Die Profis bekamen wir nicht zu Gesicht. Aber die Kantine.

Die Kantine im Leistungszentrum
Die Kantine im Leistungszentrum

Es ist schon so, dass immer wieder komische Sachen erzählt werden. Da werden Gerüchte von den Medien als Nachrichten verkauft. Und so tauschten wir uns auch über Anekdoten aus. Nein, liebe Medien, der Dominik Stroh-Engel sollte nie von Darmstadt nach Leipzig wechseln, wie ihr es berichtet habt. Und deshalb will RB Leipzig hier offensiver arbeiten, damit so etwas nicht mehr passiert.

Ich muss aber jeden enttäuschen, der nun denkt, dass wir etwas über die Zukunft des Stadions oder über einen künftigen Trainer erfuhren. Bei ersterem gibt es nichts neues zu berichten. Und beim Trainer-Karussell lässt sich der Verein verständlicherweise nicht in die Karten schauen.

Alles in allem war es ein sehr gelungener Abend. Ich habe viele Leute kennengelernt, mit denen man schon länger in den sozialen Netzwerken in Kontakt steht. Und ich habe ein besseres Gefühl für den Verein bekommen. Klar, es läuft nichts ohne Red Bull. Aber auch nicht ohne die guten Seelen, die uns da gestern Abend über den Weg liefen. Am Ende bleibt der Eindruck, dass RB Leipzig fast ein normaler Verein ist, der sich gern vernünftig in der Öffentlichkeit positioniert haben will. Wer kann ihnen das verübeln?

Zur Pressekonferenz geladen?
Zur Pressekonferenz geladen?

Ich glaube, nachdem der Verein offensiver mit der Öffentlichkeit umgeht, ist das Bild besser geworden. Und es wird wesentlich weniger Mist erzählt. Damit ist der Verein auf einem guten Weg. Und das darf man gern gut finden. Oder etwa nicht?

14 Replies to “Zu Besuch bei RB Leipzig”

  1. Hallo Henning,
    freut mich für dich das du dabei sein durftest und hier berichtest.
    Allerdings in Sachen bessere Presse bringt es meiner Meinung nach nicht viel. Waren doch eher Personen anwesend die dem Verein wohlwollend gegenüberstehen.
    Dass Euch nun eher zugehört wird bezweifle ich mal,
    wird garantiert irgendwie als Bestechung oder ähnliches ausgelegt. Fest gefügte Feindbilder wird man damit nicht
    aufweichen.

    MfG Truckle

  2. Wenn du schon schreibst, dass das Konstrukt nicht dem Konzern Red Bull gehört, würde mich mal interessieren wem es gehört.Ansonsten finde ich es allgemein unglaubwürdig für einen Blogger sich auf solche Veranstaltungen einzulassen Weil ich als Leser schon erwarte, dass über `das Produkt RB Leipzig` objektiv aber auch kritisch berichtet wird. Gerade auch da viele Blogger (ich weiß nicht, ob du auch)einen journalistischen Anspruch haben und auch so wie Journalisten behandelt werden möchten (z.B. mit Medienkarten).

    1. Hallo Sascha,

      wer hier stetig liest, weiß, dass ich duchaus auch kritisch über RB Leipzig schreibe. Wenn Kritik angebracht ist, äußere ich die auch. Was ist daran unglaubwürdig, von einem Verein eingeladen zu werden und ein paar Hintergrund-Dinge zu erfahren? Und was ist an einem eingetragenen Verein RB Leipzig e.V. ein Produkt? Mir ist bewusst, dass der Verein kritisch gesehen wird. Die Kritik und der Hass ist nicht mehr so hoch wie noch vor einiger Zeit, aber nach wie vor wahrnehmbar. Ebenso ist es wahrnehmbar, dass es nach wie vor Leute gibt, die denken, dass ein Verein im deutschen Vereinsrecht irgendwem gehören kann.

      Nachtrag: Nein, mir ist eine Medienkarte nicht wichtig. Blogger sind eine Menge Mensch, Journalisten sind eine Mensch. Beide Mengen können sich überschneiden, müssen es aber nicht.

      Ich hoffe, das hilft dir weiter.

  3. Der Sascha, wer auch immer das ist.
    Hab ich es nicht ganz oben gesagt ….
    Es kommt sofort der Vorwurf bezahlter Schreiberling und natürlich ein festhalten am fest gefügten Feindbild.

    1. Der truckle wer immer das auch ist… Ich schrieb nirgendwo, was von bezahlter Schreiberling. Vielleicht meinst du das ja: Ich schrieb, dass ich es kritisch sehe, wenn die PR-Abteilung von Organisationen wie Rasenabllsport Leipzig e.V. z.B. Medienvertreter einladen – wozu ich Blogger durch aus zähle. Ich befürchte dadurch in der Tat Vereinahmung der Medienvertreter z.B. Blogger durch die einladende Organisation. Und wenn ich lese: „Und nach wie vor wird viel dummes Zeug über den Verein erzählt. Und hier will RB Leipzig einhaken. Nicht mit Speichelleckern. Sondern mit Realisten.“ dann bestärkt mich mein Eindruck. Aber der Henning hat ja keinen journalistischen Anspruch – wenn ich seine Antwort richtig verstehe.

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