Na dann ist ja alles in allerbester Ordnung. Ich dachte, dass die National Security Agency (NSA) all das, was sie mitlesen und mithören, aufschreiben und dann Blatt für Blatt in Aktenordnern abheften. Unser aller weiser Bundespräsident Joachim Gauck hat glücklicherweise den vollen Durchblick und beruhigt das gemeine Volk. Denn genau das macht die NSA seinen Worten nach nicht.
PRISM und Tempora sind keine neuen Ideen
Die Welt schaut weiterhin gebannt zu, was mit Edward Snowden passiert, wohin er nun reist und wo er Asyl bekommt. Derweil kommen immer mehr Geschichten ans Tageslicht, die eindeutig aufzeigen, dass die Abhör- und Datensammelmaßnahmen PRISM von der NSA und Tempora vom GCHQ keine neuen Ideen sind, die ganz plötzlich vom Himmel gefallen sind. Daher ist es jetzt auch immer mehr erklärbar, dass man der Kanzlerin ganz genau auf den Mund und auf die Finger guckt. Denn mal ehrlich, sie MUSS davon gewusst haben. Dass sie sich mehr oder weniger gar nicht äußert und stattdessen über „Neuland“ philosophiert, nimmt ihr niemand mehr groß ab.
Mysteriös: Die unsichtbaren Piraten
PRISM, Tempora, Geheimdienste, Enthüllungen. Es hätte die Steilvorlage schlechthin für die gestrandeten Piraten sein können. Sie hätten sich in prominenten Medienplätzen wie der allabendlichen Tagesschau klar und deutlich zu Wort melden können und Position beziehen können. Allerdings hört man nicht viel von den ambitionierten Bürgerrechtspolitikern. Warum ist das so? Warum können sie nicht Farbe bekennen? Sicher, es gibt ein Programm zur bevorstehenden Bundestagswahl. Aber mal ehrlich, das kann doch nicht alles sein. Kein Mensch liest Wahlprogramme. Jeder will kurz und knapp wissen, wo man eine politische Partei einordnen soll. Und mit kurz und knapp haben sie es nicht so. Stattdessen ist die öffentliche Wahrnehmung, dass sie zu wenig mitteilen.
Pallenberg und AdBlock Plus – die Privatfehde um Werbeanzeigen
Man kann Sascha Pallenberg, bekannter Blogger aus dem Ruhrgebiet und mittlerweile tätig in Taipeh, vorwerfen, was man will: Ja, er ist plakativ, er ist polemisch, er überspannt den Bogen. Aber was immer ich von ihm gelesen habe, es war immer ehrlich. Wenn ihm der Kragen platzt, dann donnert er nun einmal mit viel Gebrüll durchs Internet. Wegen dieser Eigenschaft wird er gern auch ausgelacht. Aber irgendwie hat er Recht.
Instagram-Accounts gehackt
Nach LinkedIn und vielen anderen Diensten im Internet hat es nun die Facebook-Tochter Instagram getroffen: Etliche Accounts bei dem mobilen Bilderdienst wurden gehackt. Nun hat Instagram mit einer massiven Spam-Attacke zu kämpfen. Über die gehackten Accounts bei dem Dienst werden nun etliche Gesundheitsdinge einfach mal ins Rund geblasen.
Ergebnis von PRISM: Deutschland ist Angriffsziel
Ach, jetzt klingelt es: Die National Security Agency, also die NSA, spioniert den elektronischen Datenverkehr aus, um die Welt zu schützen. Ach so, na dann können wir uns ja beruhigt zurücklehnen. Aber wenn es nach der NSA geht, soll das mit dem Zurücklehnen nichts werden, denn Deutschland ist ein potentielle Angriffsziel.
Der Stuxnet-Whistleblower wird gesucht
Ob es nun Edward Snowden ist, der weltweit von den USA gesucht wird; ob es Julian Assange ist, der in Ecuador Unterschlupf gefunden hat; ob es ein ranghoher US-Offizier ist – sie alle sind Whistleblower. Und gerade letzterer dürfte den USA noch viel mehr Kopfzerbrechen bereiten als alle anderen, die den Mund aufgemacht haben. Denn der hat nun kundgetan, was es mit dem Stuxnet-Trojaner auf sich hatte.
Gestern im Bundestag: Irgendwas mit Internet
Gestern war Bundestagssitzung. Die vorletzte vor der Sommerpause und die ebenso vorletzte vor der Bundestagswahl. Alle waren gekommen. Alle, die es interessiert. Und im Sitzungssaal war deshalb richtige Festbeleuchtung. Es wurde rege debattiert. Das Thema war ein sehr wichtiges, weshalb der Saal ja auch bis auf den letzten Platz gefüllt war. Es mussten sogar Stehplätze angeboten werden, nur um über Bürgerrechte zu diskutieren. Ja, gestern fand im Bundestag irgendwas mit Internet statt. Und jetzt reden wir ohne Ironie darüber.
Die AdBlock Plus Diskussion
Meh! So kurbelt derzeit die Internet-Schreiberling-Gemeinde durchs Internet. Die einen meinen, dass es unerhört wäre, wenn ein Leser und damit Nutzer einer Webseite den Ad Blocker abschalten würde. Andere meinen, dass es unerhört sei, wie manche Webseiten-Betreiber Werbung platzieren. Wieder andere sind glatt der Meinung, dass z.B. Bloggen ein Hobby sei und deshalb nicht werbefinanziert sei. Und noch einmal andere denken sich: Werbeblocker, damit die Seite schneller lädt? Wie geil! Es ist durch einen Artikel eines bekannten Bloggers eine riesige Diskussion ausgebrochen. Es war die Rede davon, dass hinter AdBlock Plus mafiöse Strukturen ihr Unwesen treiben würden. Und das Internet ist schwer entrüstet. Und die Nutzer, die es nicht sind, haben zum ersten Mal von Werbeblockern gehört und haben sich nun unbedingt einen installiert.
Die Mitleser
Es sind die neuen Tommys, Bobbys und Krauts, die derzeit den Frieden des Internets stören. Es sind die Mitleser, die alles kaputt machen, was man sich vom Internet erhofft hat. Es sind NSA, GCHQ und BND – soweit man derzeit weiß – mit ihren geheimen Geheimprogrammen, die inzwischen lange nicht mehr so geheim sind, die aber die Grundrechte vieler Völker dieser Erde beschneiden. Die Mitleser arbeiten Hand in Hand zusammen: Die Geheimdienste arbeiten untereinander zusammen, und sie haben feste Deals mit Facebook, Twitter, Amazon, Apple und wer weiß, mit wem noch. Somit sind die Mitleser dafür verantwortlich, dass das Internet nicht mehr hinter den Anmelde-Türen der sozialen Netzwerke stattfinden darf. Die Mitleser haben jetzt verschiedenes erreicht, was sie gar nicht erreichen wollten. Und darüber müssen wir reden.