Wer noch keinen „Bitte keine Werbung“-Aufkleber auf seinem Briefkasten hat, der wird die kostenlosen Zeitungen kennen, die in Leipzig ausgeliefert werden. Jetzt werden aber einige aufatmen, denn zwei kostenlose Wochenzeitungen wird es nicht mehr geben. Für die mit den besagten Aufklebern wird sich nichts ändern, für andere könnte das eine erfreuliche Leere im Briefkasten bedeuten.
Leistungsschutzrecht – Wenn die Google-Falle zuschnappt
Es ist ein wahrliches Mediendesaster, also ein Desaster für die Medien. Nicht für alle, aber für die, die das mit dem Leistungsschutzrecht für Presseverlage klasse finden. Denn die gucken jetzt demnächst in die Röhre. Und zwar egal, wie man es wendet.
Gesichtspalme #12 – Die hoch wohlgeborene Tageszeitung aus Leipzig
Entschuldigung, wo gibt es denn hier die Nachrichten? Und aus welchem Jahrhundert berichten Sie denn? Diese Fragen drängen sich auf, wenn man derzeit das Angebot der Leipziger Volkszeitung aufsucht. Die eine Frage betrifft die Webseite, die andere die Zeitung. Ich verkneife es mir, auf diese Zeitung zu verlinken, denn sie stellt sich noch dazu hin und befürwortet das unsägliche Leistungsschutzrecht für Presseverlage. Ich verlinke stattdessen auf einen Leipziger Blogger, der scheinbar zurecht die Art und Weise der Zeitung kritisiert. Und ich finde das Ganze auch sehr kritikwürdig.
„Leipzig Fernsehen“ am Ende
Kennt jemand aus der Region Leipzig den lokalen Sender „Leipzig Fernsehen“? Davon gehört hat sicher jeder schon einmal. Und der eine oder andere schaltet ihn auch ein, mal mehr, mal weniger oft. Nun hat der Sender verkündet, dass zum 30. September 2013 der Sendebetrieb eingestellt wird. Und da muss ich ein paar Worte dazu fallen lassen.
BILD goes BILDplus – die gleichen Inhalte, nur mit Kosten
Sie kennen die Zeitung mit den 50 Meter hohen Schlagzeilen? Die BILD gibt es ja auch Online. Das sieht in etwa so aus, als ob viel Werbung durch ein bisschen Text flankiert wird. Und das will der Springer-Konzern nun kostenpflichtig machen.
Die FAZ und die Schavan – Dumm gelaufen
Dass man in der heutigen Zeit als Blogger schnell mal eine Abmahnung bekommt, weil man sich angeblich unerlaubt an Presseerzeugnisse bedient haben soll, ist nichts neues. Dass man eine Abmahnung für angebliche falsche Aussagen zu Personen bekommt, ist auch hinlänglich bekannt. Aber dass man sich einen solchen Wisch einfängt für Sachen, die man gar nicht von sich gegeben hat, ist neu. Gerade schießt die Frankfurter Allgemeine Zeitung mit geballter rechtliche Kraft auf den Blogger und Historiker Dr. Klaus Graf. Irgendwie sind hier die Relationen verloren gegangen. Und das muss man mal diskutieren dürfen.
Christian Wulff – Ehrbarer als gedacht
Da ging er nun dahin, bewaffnet mit einem Köfferchen. Nein, die Rede ist nicht vom DDR-Familienvater, der sich während des Hausbaus mit seiner Familie entzweit hat und dann ausziehen durfte. Die Rede ist von Deutschlands umstrittensten Bundespräsidenten, der gar nicht so viel falsch gemacht hat, wie ihm immer unterstellt wurde.
Unglaubliche Behauptung: „Rain man“ das Böse?
Nein, ich will mich nicht zu sehr aufregen. Und eigentlich kenne ich mich mit dem Thema auch nicht aus. Aber ich habe etwas gelesen und muss mich dazu äußern. „SPIEGEL ONLINE“ – ich verlinke bewusst nicht – ist der Meinung, das Massaker in Newtown in den USA an einer Schule, bei dem knapp 30 Menschen ums Leben kamen, wurde von einem Autisten verübt. Wie so manche andere Tat auch. Schnell sind Raster geknüpft. Und doch ist es falsch.
Frischer schweizer Käse vom Axel-Springer-Verlag
Nun macht der Axel-Springer-Verlag ernst. Obwohl, so ernst kann man bei Springermedien gar nicht mehr bleiben, viel zu komisch ist das, was derzeit abläuft. Ab morgen ist der Springerverlag nämlich Deutschlands Käsehändler Nummer 1. Er führt eine Paywall ein, damit man ab dem 20. Artikel beim Online-Angebot der Welt Geld für die journalistische Leistung bezahlt. Und dann wird es grotesk.
#LSR – Den Blick auf das Wesentliche verloren
Da streiten sie nun mit immer absurder wirkenden Maßnahmen: Auf der einen Seite die Verlagskonzerne mit ihrer bloggenden und feuilletonisierenden Redakteurs-Kavallerie, auf der anderen Seite die Internet-Allmacht Google. Da die Geschichte immer grotesker wird und immer weniger Internet-Teilnehmer wirklich interessiert, kann man wohl mit Fug und Recht behaupten: Da haben beide Seiten den Blick auf das Wesentliche verloren.