Bewerbung: Ein Prozess befindet sich im Wandel

Wann habt ihr eure letzte Bewerbung abgegeben? Bei mir ist das schon eine ganze Ewigkeit her. Inzwischen ist es so gekommen, dass sich der Prozess wandeln wird. Es ist ja doch sehr viel unnötiger Ballast dabei, der vielleicht abgeworfen gehört. Im Zeitalter des Fachkräftemangels denken offenbar immer mehr Unternehmen darüber nach, den Prozess rund um eine Bewerbung zu beschleunigen. Denn am Ende ist es ja so, dass ein Bedarf akut vorhanden ist und nicht erst nach einem monatelangen Theater gedeckt werden muss. Was gibt es also neues?

Die Bewerbung vereinfachen

Meine Güte, wie war das früher? Eine Bewerbung bestand aus einem Deckblatt, dem Anschreiben, dem Lebenslauf sowie den Zeugnissen und Zertifikaten. Je nach dem konnten so schon dicke Mappen zusammen kommen. Und dann kann ich mir vorstellen, dass Personal-Menschen dann vor diesen Papier-Monstern saßen und nicht einschätzen konnten, hinter welcher Bewerbung nun ein guter zukünftiger Mitarbeiter steckt. Denn was sagt denn so ein Berg an Totholz aus?

Am Ende ist es doch so, dass der Prozess vom Erhalt einer Bewerbung bis hin zur Besetzung der Stelle deutlich vereinfacht werden muss. Die klassische Bewerbung, wie ich sie oben beschrieben habe, ist doch auch aufgrund fehlender Zeit gar nicht mehr handhabbar. Und deshalb kommen jetzt mehr und mehr Unternehmen auf die durchaus sinnvolle Idee, dass solche Sachen wie Deckblatt und Anschreiben nicht mehr notwendig sind. Ersteres sowieso schon länger nicht mehr. Und das Anschreiben?

Was steht denn in einem Anschreiben? Mich würde es nicht wundern, wenn da mancher denkt, dass da einiges an Prosa hinein gehören könnte. Um die Seite voll zu bekommen. Wer weiß, vielleicht stehen da auch solche Dinge wie „Hiermit bewerbe ich mich auf die Stelle als XYZ“. Was soll das, wenn das eh schon in der Überschrift steht? Mit anderen Worten: Hier gibt es viel Potential, das Alles zu vereinfachen und damit zu beschleunigen. Insofern ist dieser uralte Artikel nicht mehr zeitgemäß.

Aber wie soll es denn dann funktionieren?

Vor 10, 15 Jahren musste man als „IT-ler“ eine Webseite haben, um dabei zu sein, hieß es damals. Meine erste Seite war eine Art Webvisitenkarte. Und ich hatte in meiner Arbeitssuche auch darauf verwiesen. Mir war das damals schon höchst suspekt, wieso man denn unbedingt „Hiermit bewerbe ich mich auf die ausgeschriebene Stelle als XYZ“ verfassen musste. Zumal in der Informatik eh die Bewerbung seit vielen Jahren entweder über Portale oder Email abläuft.

Wozu dann also so ein blödsinniges Anschreiben? Das denken sich vermutlich immer mehr Unternehmen. Zum Teil gibt es gar keine Möglichkeit mehr, ein Anschreiben anzuhängen. Andere Unternehmen stellen es den Bewerbern frei. Aber immernoch gibt es auch große Unternehmen, die auf ein Anschreiben bestehen. Vielleicht denken sich da diese Unternehmen, dass der Prozess der Bewerbung doch gar nicht ohne ein Anschreiben funktionieren kann. Ich denke aber, dass das ein Trugschluss ist.

Allerdings ist es tatsächlich angebracht, das Thema Bewerbung neu zu denken. Was soll denn so ein Anschreiben bewirken? Und irgendwelche Abschlüsse? Es gibt Arbeitnehmer, die ohne bergeweise Zertifikate wahre Koryphäen auf ihren Gebiet sind. Andere mit einer wahren Wand an Zertifikaten sind aber vielleicht nicht dafür geeignet, in dem jeweiligen Fachgebiet eine tragende Rolle zu spielen. Aber wer bekommt den ausgeschriebenen Job? Na, eine Idee?

Fazit

Eine Bewerbung muss meiner Ansicht nach ein kurzer Überblick sein. Heutzutage werden in den meisten Sektoren die Prozesse online oder per Email abgewickelt. Ein Anschreiben ist dabei nutzlos. Denn es bremst die Besetzung aus. Und das kann man sich nicht erlauben, wenn es einen so großen Fachkräftemangel gibt. Dieses ganze Treiben muss schlank und schnell sein. Alles andere ist nicht mehr zeitgemäß. Und wer weiß, wie viele exzellente Querulanten Unternehmen durch die Lappen gehen, weil diese ganzen Dinge viel zu altbacken sind?

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