#BREXIT: Großbritannien, Schottland, Europa

Die Briten haben sich mehrheitlich für einen Austritt aus der Europäischen Union entschieden. Dabei scheint es das Englische Königreich etwas mehr zu betreffen. Das andere starke Königreich innerhalb von United Kingdom, nämlich Schottland, ist mehrheitlich ganz anderer Meinung. Und das kann nun enorme Folgen nach sich ziehen. Die nächste Zeit wird also für die Europa-Politik eminent wichtig und höchst interessant. Seit vergangener Nacht jedenfalls hat er angefangen, der Zerfall Europas.

Man kann nun sagen, dass da wieder auseinander driftet, was eigentlich gar nicht zusammengehört. Ich bin eigentlich ein Freund von dem Gedanken der Vereinigten Staaten von Europa. Aber dieses Konstrukt scheint zum Scheitern verurteilt zu sein. Irgendwie könnte das UK-Referendum nur der Anfang dessen sein, was viele befürchten. Europa kann jetzt nach und nach wieder zerfallen. Es wirkt so, als ob hier die Europäische Idee, von der immer wieder die Rede war, beerdigt wurde. Man kann aber wohl sagen, dass aus einer Idee kein Völkerbund wird.

Großbritannien hatte es schon mal versucht, aus der damaligen Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft auszutreten. Die Briten sind da komisch. Die brodeln immer ihr eigenes Süppchen. Obelix in den Asterix-Comics hatte es mit „Die spinnen, die Briten“ auch mal treffend auf den Punkt gebracht. Ich meine, Großbritannien an sich ist ja auch ein zusammen gewürfelter Staatenbund aus England, Schottland, Wales und Nordirland. UK hat selbst genügend Separationsbetrebungen. Es war für mich irgendwie nachvollziehbar, dass dieser BREXIT nicht auszuschließen war.

Was kommt denn nun? Hauptsächlich haben die Engländer für den Austritt aus der EU gestimmt. Die Schotten mehrheitlich dagegen. Wales war uneins, ebenso wohl auch Nordirland. Es könnte nun passieren, dass durch das Referendum ganz Großbritannien auseinander fliegt. Es ist möglich, dass ein neues schottisches Referendum zum Austritt Schottlands aus Großbritannien aufgelegt wird. Denn die Schotten wollten ja schon mal austreten, und sie wollen ganz gern Teil der EU bleiben. Aber vielleicht wird das auch alles gar nicht passieren.

Durch das britische Referendum könnten sich nun andere Staaten der EU dazu gewogen fühlen, ebenfalls so etwas zu treiben. Ich rechne da mit solchen Dingen in Spanien, Griechenland, Italien und so. Am Ende könnte es sogar passieren, dass den Politikern im Brüsseler Elfenbeinturm die Europäische Union um die Ohren fliegt. So weit ist es freilich noch nicht. Aber die Möglichkeit besteht. Jetzt kommt es erst einmal zu Austrittsverhandlungen mit Großbritannien, und dann müssen wir weitersehen. Für mich war der BREXIT vorhersehbar. Und für Sie?

5 Replies to “#BREXIT: Großbritannien, Schottland, Europa”

  1. Moin,

    da die Herren in London in den letzten Jahren viele Reformen in der EU blockiert haben, ist durchaus auch das Gegenteil möglich. Die EU kann unter Führung von Dtl. und Frankreich erhebliche Vorteile nutzen ohne einen starken Quertreiber zu haben. Und weitere Austrittsbestrebungen wird es erst geben, wenn klar ist, wie GB das übersteht. Der Wille Auszutreten ist eins, aber die Umsetzung wird wesentlich aufwendiger als eine Aufnahme.

    Und um auf deine Frage zurück zu kommen. Ich habe nicht geglaubt, dass das Referendum so ausgeht. Die britischen Wettanbieter und die weltweiten Börsen auch nicht …

    Beste Grüße vom wärmsten Punkt Deutschlands. Meinem Büro!

  2. Ich finde es am krassesten, dass gerade mal eine 2%ige Mehrheit reicht um das Schicksal eines so wichtigen Landes zu bestimmen. Gibt es bei sowas nicht die berühmte 2/3-Mehrheit?

    1. Scheinbar nicht. Es hat ausgereicht, dass ein paar Stimmen mehr für den Austritt waren. Und der Witz an der Sache ist, dass die britischen Suchanfragen erst danach angedeutet haben sollen, dass sich die Briten gefragt haben, wofür sie eigentlich abgestimmt haben.

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