Grüne Ideen: Wir benennen ein Dorf um

Wer mich kennt, weiß, dass ich grüne Ideen durchaus für sinnvoll erachte. Was ich aber nun von den Grünen mitbekommen habe, ist irgendwie kompletter Bullshit. Die wollen ein Dorf umbenennen. Aber jetzt kommt’s: Wegen Rassismus? Ernsthaft? Wobei halt, Moment: Es ist die Grüne Jugend im Kreisverband Segeberg, die das von sich gegeben hat. Es ist die Jugend, naja, da hat man wirre Ideen. Das mag sein. Aber ehrlich: Damit machen sie sich keine Freunde. Und deshalb schreibe ich nach langer Zeit mal wieder was politisches. Ich darf doch, oder?

N***rnbötel – Habt ihr ’nen Knall?

Sind das grüne Ideen? - Screenshot von Instagram
Sind das grüne Ideen? – Screenshot von Instagram

Weil letztes Jahr in den USA der – wie sagt man es nun politisch korrekt? – dunkelhäutige George Floyd durch das Knie eines offenbar rassistischen Polizisten gestorben war, soll das beschauliche Negernbötel umbenannt werden. Habt ihr ne Macke? Wo sind das denn grüne Ideen? Wissen die denn überhaupt, wo das liegt und wie es zu dem Namen gekommen ist? Die Wikipedia klärt auf, liebe Kinder:

Der Namensteil Botele oder Bötel stammt vermutlich aus dem Niedersächsischen und bedeutet Wohnstätte oder Siedlung. Als 1306 ein weiteres Dorf mit diesem Namen (das heutige Fehrenbötel) zum Kloster Segeberg kam, musste man beide unterscheiden. So bedeutet Negernbötel „nähere Siedlung“, im Unterschied zur „fernen Siedlung“ Fehrenbötel.

Negernbötel in der Wikipedia

Ich meine, haben wir denn schon Sommerloch, dass so ein Quatsch thematisiert wird? Wo zum Henker soll denn jetzt die rassistische Konnotation sein? Hat euch Bürgermeister Timme wenigstens schon die Hammelbeine lang gezogen? Ich schiebe das Ganze einfach mal auf Unwissen. Aber vielleicht steckt ja doch mehr dahinter, was da schief lief. Aber dann müssten wir den Begriff „Schweißfüße“ auch in „Schtranspirationsfüße“ umbenennen, weil in ersterem „weiß“ vorkommt.

Nein, ich urteile nie schnell darüber, was mancher so von sich gibt. Und da die Bundestagswahlen vor der Tür stehen, wird eh allerlei Unfug behauptet. Dass überhaupt jemand auf so eine dämliche Idee kommt, hätte ich nicht geglaubt. Und so hätte ich nie vermutet, dass es grüne Ideen sein sollen, einen Ort umzubenennen, weil der Name rassistisch sei. Aber ich wurde dummerweise eines besseren belehrt. Ja, nun…

Komische grüne Ideen

Mir liegt, wie ihr vielleicht wisst, viel an der Gesellschaft von morgen. Ja, da sind ganz viele grüne Ideen dabei. Aber ich würde nie auf die Idee kommen, irgendwelche Orte umzubenennen, weil deren Namen irgendwelches Unheil bedeuten könnten. Was weiß ich denn, woher der Name „Negernbötel“ stammt, ohne dass ich in die Wikipedia geguckt hätte? Oder wie wäre es mit dem malerischen „Pissen“? Oder „Elend“ im Harz? Wie wäre es mit „Hundeluft“ oder dem bayrischen „Galgen“?

Es gibt allerlei skurrile Ortsnamen. Das ist keine Frage. Es sind aber keine grüne Ideen, die nun umzubiegen. Was wäre denn angenehm in den Augen der Grünen Jugend Segeberg, wenn es um „Negernbötel“ geht? Afrikanerbötel? Dann erkläre man aber mal „Bötel“. Ach kommt, das ist doch alles Blödsinn. Sonst schleppe ich euch nach „Geilenkirchen“. Ach, das wollt ihr auch nicht, weil sexistisch? Dann haltet ihr wohl auch nichts von „Busenhausen“? So eine Überraschung aber auch.

Nein, ernsthaft. Es ist wichtig, grüne Ideen zu verfolgen, damit auch noch später irgendjemand auf diesem Planeten leben kann. Mit Space-X oder der NASA wird es doch eh nix, auf einen anderen Planeten umzuziehen. Und so haben wir nur die Erde. Und auf die müssen wir aufpassen. Damit haben wir genug zu tun. So einen Quatsch wie „N***rnbötel“ braucht dabei keine Sau. Und da muss ich schon aufpassen, nicht noch ausfällig zu werden.

Versucht, weniger Strom zu verbrauchen und auf Plastik – auch im Smartphone – zu verzichten. Tretet für echte grüne Ideen ein. Das wäre eine Maßnahme. Bei allem anderen werdet ihr doch sonst nur ausgelacht. Aber was weiß ich denn schon mit 47 Jahren und einem IT-Job? Ich habe doch keine Lebenserfahrung, ich kann das Alles nicht wissen. Bloß gut, dass – bis auf Instagram – der Blödsinn gelöscht wurde. Somit weiß vielleicht nicht jeder, wovon ich hier erzählt habe. Und das ist auch gut so.

2 Replies to “Grüne Ideen: Wir benennen ein Dorf um”

  1. Ich bin auch tendenziell Grünen-Wähler, zumindest aber eine linksgrünversiffte rote Socke. Was ich allerdings übel finde, ist diese dogmatische Energie, mit der bestimmte Dinge scheinbar korrigiert werden sollen…wobei es sich ja nicht um eine Korrektur, sondern um reaktionären Blödsinn handelt. Zumal der Name eines Dorfes ganz sicher nicht rassistisch ist.

    Manche Dinge heißen nun mal so, wie sie heißen. Das muss man nicht zwanghaft anpassen, das ist eben so und tut auch irgendwie niemandem weh (ich denke, dass kein Farbiger/POC sich jemals darüber beschwert hat, dass dieses Dorf einen rassistischen Namen haben könnte). So etwas ändern zu wollen, ist einfach eine verdammt miese Idee. Denn das führt nur zu Folgendem:

    [neulich am Stammtisch]
    „Hast du gehört, die Grünen wollen Negernbörtel umbenennen! Die hammse doch nicht mehr alle!“
    „Die spinnen, die Grünen! Solln se sich doch mal lieber um die Probleme in Deutschland kümmern, mit den ganzen Ausländern und so! Also, ich wähle die AFD, die wollen ein normales Deutschland so wie früher!“

    Somit erweisen in diesem Fall die Grünen den Rechten einen Bärendienst…

  2. Ich habe mich darüber auch nicht mehr eingekriegt und prompt in meinem Blog einen entsprechenden Artikel geschrieben. DIE Grünen waren das aber nicht, sondern die Grüne Jugend in Bad Segeberg. Die beiden Initiatoren sind noch ziemlich jung und haben es bestimmt gut gemeint. Bloß – leider… die sollten den Unterschied zwischen gut gemeint und gut gemacht auch schon kennen. Schließlich sind sie vermutlich mehr Politprofis als die meisten Leute, die sich aus Gründen erst gar nicht in einer Partei engagieren.

    Solche „gut gemeinten“ Vorstöße werden den Grünen im Ganzen schaden. Ich gehe nämlich davon aus, dass die allermeisten Leute über so etwas nur mit dem Kopf schütteln werden. So ähnlich, wie die meisten die Versuche von Konservativen und Nationalen einschätzen dürften, aus einem vergleichsweise harmlosen Fehler (Baerbocks 25 TE – Eklat) politischen Nektar zu saugen.

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