Nazi-Anschlag auf noch leeres Flüchlingswohnheim in Meißen

Der sächsischen Polizei ist es offenbar egal, wenn Drohungen angezeigt werde. Letztlich brannte in der Nacht auf Sonntag ein ganzes Wohnheim. Das ist Sachsen im Sommer 2015. Jahrelang wurde das Gebäude saniert und sollte in Kürze als Flüchtlingswohnheim eröffnet werden. Dann brannte es dort. Und alles deutet auf einen Anschlag aus der ganz rechten Ecke hin. Das ist widerwärtig. Und deshalb muss ich hier mit klaren Worten kommen.

Stellen Sie sich einmal vor, Sie würden Ihr Eigenheim auf eigene Faust sanieren und hübsch machen. Und dann finden Sie – kurz vor der Fertigstellung – Drohungen vor. Sie gehen zur Polizei, um diese Drohungen, die besagen, dass man das Haus anzünden will, anzuzeigen. Und was machen die angeblichen Gesetzeshüter? Mit den Schultern zucken und darauf verweisen, dass erst etwas passieren muss. Und kurze Zeit später brennt es in dem neu sanierten Haus.

So muss das dem Eigentümer des Hauses gegangen sein. Der sprach von einem „Anschlag mit Ansage“. In der Zeitung steht dazu, dass am Vorabend – also am Samstag – ein Auflauf unter der Ägide der „Initiative Heimatschutz“ gestartet, die den Nachrichten zufolge unter rechtem Einfluss steht. Diese Initiative – ich habe es selbst gelesen – ereifert sich nach dem feigen Anschlag, sich von der Tat zu distanzieren und vorzugeben, weder rechtsextrem noch rassistisch zu sein. Aber Fakt ist: Wenn man sich das Facebook-Profil der Initiative ansieht, könnte man anderes denken. Und diese Initiative hat zu einem Auflauf in Meißen aufgerufen und einige Zeit später brannte es in dem Heim. Was soll man denn da bitteschön denken?

Es ist immer wieder von einer Fußgängerbrücke in Meißen die Rede, die am besten nachts nicht überquert werden soll. Davor warnt sogar die völlig untätige Polizei. Ja, was soll das denn? Die Polizei muss für Recht und Ordnung und für die Sicherheit der Bürger sorgen und nicht einfach so ein dummes Geschwätz in die Welt hauen. Wenn es gefährlich für Menschen ist, diese Brücke zu überqueren, vor allem in der zweiten Nachthälfte, dann muss die Polizei kompromisslos einschreiten und nicht einfach nur lapidar irgendwas sülzen. Andernfalls könnte man denken, die sind in genau dem gleichen Sumpf versackt wie die Initiative.

Der Anschlag auf das Heim war ein feiger Anschlag von Nazis. Wenn solche Leute von der „Beschmutzung Deutschlands“ durch Asylsuchende schwafeln, kann man denen eigentlich nur entgegnen, dass sie es selbst sind, die Deutschland beschmutzen. Nach Freital ist das der nächste Anschlag auf ein Flüchtlingsheim. Lesen Sie einmal, wie Leipziger diesem Mob begegnen wollten. Beweise des Facebook-Profils der Initiative wurden in jedem Fall gesichert und werden nun geprüft.

Solche Leute tun dem Ansehen Deutschlands in der Welt nicht gut. Und ich wurde als Nazi beschimpft, weil ich nicht klar genug Stellung bezogen habe? Ich will Ihnen mal was sagen: Was sind denn solche Leute wie diese Initiative, wenn ich angeblich Nazi sein soll? So ein Blödsinn. Ich kann Nazis nicht ausstehen. Und was solche Leute (Sind das denn überhaupt denkende Wesen?) mit Flüchtlingen machen, die eh schon alles verloren haben, ist das Allerletzte.

Der Landeschef der sächsischen Grünen, Jürgen Kasek, weist darauf hin, dass Freital und Meißen die Ausmaße der Fremdenfeindlichkeit beweisen würden und dass die Landesregierung versagt habe. Dem kann ich uneingeschränkt zustimmen. Und der Oberbürgermeister der Stadt Meißen meint, dass ein Problem in der Asylpolitik die fehlenden Informationen und das planlose Verschieben der Zuständigkeiten ist. Und das ist mein Reden seit längerer Zeit: Die Bevölkerung wurde nicht aufgeklärt, man hat sie einfach mit Flüchtlingen konfrontiert. Und deshalb hat in meinen Augen die Politik die Hauptschuld. Und da ist niemand ausgenommen.

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