Polonium-210: Was macht da eigentlich Russland?

Vor über 11 Jahren wurde ein russischer Agent vergiftet. Man hatte Polonium-210 festgestellt. Und schon damals fragte sich die Welt, was da Russland eigentlich treibt. Nun kam wieder ein ehemaliger Agent zu Schaden. Und wieder könnte Polonium-210 im Spiel gewesen sein. Was ist denn da jetzt eigentlich mit Russland los? Nun gut, es werden auch wieder Meinungen bekannt werden, dass das ja gar nicht von der russischen Regierung her kommen konnte. Aber woher denn sonst? Es ist irgendwie eine ziemlich ernste Sache.

Was ist Polonium-210?

Polonium ist ein radioaktives chemisches Element, das von Pierre und Marie Curie 1898 entdeckt wurde. Isoliert werden konnte es dann durch Willy Marckwald im Jahr 1902. Das Isotop Polonium-210 (210Po) kommt natürlich vor und hat eine Halbwertzeit von 138 Tagen, bevor es zerfällt. Industriell genutztes 210Po wird allerdings künstlich in Kernkraftwerken hergestellt. Polonium löst sich in verschiedenen Säuren.

Polonium ist äußerst gefährlich für den Menschen. Man nennt das Ganze Strahlenkrankheit. Es kommt zu Haarausfall, Diarrhö, Blutungen etc. Es kann zum Tod führen, führt man dem Körper 210Po zu. Bekannte Beispiele sind der 2006 getötete Alexander Litwinenko, der zum britschen Geheimdienst MI6 übergelaufen war und dem Polonium mittels Tee zugeführt wurde, und unter Umständen auch Jassir Arafat, der möglicherweise 2012 an einer Polonium-Vergiftung starb.

War Polonium-210 auch bei Skripal im Spiel?

Der ehemalige russische Agent Sergej Skripal wurde mitsamt seiner Tochter im britischen Salisbury vergiftet. Zuvor verstarben 2012 seine Frau (Krebs), 2016 sein Bruder, 2017 sein Sohn (Leberversagen). Eine ziemlich hohe Sterblichkeit in der Familie. Es ist klar, dass die Skripals da nicht unbedingt irgendwas glauben. Angeblich soll ein Nervengift für die Vergiftung des Ex-Agenten eingesetzt worden sein. Hier gibt es auch Gerüchte, dass das nicht unbedingt stimmen muss. Und so wird auch Polonium wieder ins Spiel gebracht.

Wie dem auch sei, man bringt natürlich die Litwinenko-Sache mit der Skripal-Sache in Verbindung. Ob das stimmt, wird wohl nicht so schnell bekannt werden. Man kann mit Kritik an Russland daher kommen, das mache ich ja auch. Es ist auch sicherlich nicht abwegig, dass etwas dran ist, wenn man sagt, dass Skripal mit Polonium-210 vergiftet wurde. Aber wer nicht wirklich dabei war, kann das auch nicht mit Sicherheit sagen. Wenn das aber gestimmt hat, dann wirft das ein besorgniserregendes Licht auf Russland, Putin und den ganzen Kreml.

2 Replies to “Polonium-210: Was macht da eigentlich Russland?”

  1. Mal jetzt unter Zuhilfenahme des gesunden Menschenverstands:

    Wieso sollte in beiden Fällen Russland die Opfer auf so spektakuläre Weise „hinrichten“? Wenn eine solche Person stirbt, denkt eh jeder, es stecke Russland dahinter… da brauchen sie nicht noch eine Unterschrift drunter zu machen, die dann zu offenen Anschuldigungen führt (und zu echten Konflikten führen kann).

    Beide wären schneller, sicherer und unauffälliger mit einem Bleikügelchen beseitigt worden… oder durch einen „bedaurlichen Verkehrsunfall“… Geheimdienste sind ja kreativ (und das Morden untereinander ist jetzt auch keine russische Erfindung, sondern findet ständig statt… meist aber nicht so öffentlichkeitswirksam). Aber nein, man will uns weismachen, die Russen machen das extra so und lassen ihren „Ausweis“ am Tatort liegen (das ist so glaubwürdig, wie auch die vielen Pässe islamistischer Attentäter, die trotz explodiertem Sprengstoffgürtels oder Einschlag in ein Hochhaus wie von Zauberhand nahezu unversehrt aufs Pflaster flatterten).

    Es ist durchaus möglich, dass Russland dahinter steckt… genau so möglich ist aber auch, dass andere dahinter stecken oder das als „klar erkennbarer russischer Anschlag“ inszeniert wurde, um irgendwas zu erreichen.

    Wichtig ist doch immer die Frage: Wem nützt das? Was hat denn „Putin“ davon, das so zu „befehlen“… sehnt er sich nach einer neuen Eiszeit in den Beziehungen, nach neuen Sanktionen? Will er die damit provozieren?

    Ich sage nicht, dass es nicht so war, wie es jetzt dargestellt wird… ich sage aber auch nicht, dass es so war, denn in nahezu allen Fällen, bei denen man „dem bösen Russen“ was vorgeworfen hat, werden nie echte BEWEISE vorgelegt… es wird nur aufgrund von (echten oder manipulierten) Indizien von hohen Wahrscheinlichkeiten gesprochen.

    1. Naja, irgendwie muss man ja Anhaltspunkte haben, wenn führende Politiker so etwas behaupten. Nach dem Artikel wurde bekannt, dass es sich um ein russisches Nervengift gehandelt haben soll. Also kann es nach wie vor möglich sein. Und was Putin davon hat? Den „Gegner“ schwächen? Ist nur so ein Bauchgefühl, mehr nicht.

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