Webmaster Friday – It’s all about masquerade

Anonymität – Was für eine wunderbare Vorstellung! Wir machen einfach einen auf Maskerade, und die Welt wird auf einmal wunderschön. Oder so ähnlich jedenfalls. Wir verstecken uns hinter irgendwelchen Masken und denken, dass sich die Welt friedlich vor sich hin dreht und wir tun und lassen können, was wir wollen. Aber das Ganze ist nicht nur positiv zu sehen. Das ist auf jeden Fall das Thema im Webmaster Friday in dieser Woche, und dazu möchte ich gern was loswerden.

Zunächst einmal denke ich, dass niemand dazu verpflichtet werden sollte, einen Klarnamen zu verwenden. Vor fast 5 Jahren hatte ich das schon so geäußert. Und ich bleibe dabei. Damals war die Rede vom Bundesinnenminister Friedrich, der Blogger in eine Klarnamenpflicht drängen wollte. Das halte ich für falsch. Ich meine, ich schreibe unter meinem Klarnamen, wie man an der Domain und den Autoren-Informationen und meinen sozialen Profilen sieht. Das muss aber nicht für jeden gelten.

Es gibt die unterschiedlichsten Gründe dafür, ein Pseudonym oder den echten Namen zu verwenden. Das Problem, das ich dabei sehe, wenn jemand ein Pseudonym verwendet, ist: Wie ehrlich ist die- oder derjenige? Ganz verrückt wird es bei Leuten, die unter einem Pseudonym in ihrem Blog Behauptungen aufstellen, die schon fast ins Land der Verschwörungstheorien passen. Im Blog ist kein Impressum zu finden. In den sozialen Netzwerken sind sie dann auch unter einem Pseudonym unterwegs. Und wenn man sich mit ihnen doch mal treffen sollte, stellen sie sich auch nur mit ihrem Pseudonym vor.

Da kommt wieder die Frage auf, wie viel Ehrlichkeit dahinter ist. Ich meine, wenn ich mich hinter einer Maske verstecke und keinen echten Namen von mir gebe, dann kann ich unterm Strich auch sonstwas behaupten. Wer will mir denn da ans Leder? Klappt ja nicht, weil man keinen echten Namen kennt. Natürlich ist das Selbstschutz. Das kritisiere ich ja gar nicht. Wenn die Behauptungen Substanz haben und sich nachweisen lassen, dann ist das schon okay. Und wenn die- oder derjenige durch fundierte Aussagen Vertrauen geschaffen hat, sieht der Leser sicher auch davon ab, unbedingt im Internet nach dem echten Namen suchen zu wollen.

Natürlich ist es schön, wenn man weiß, wer sein Gegenüber ist. Ich halte ja selbst nicht viel von „Darf ich vorstellen? Das ist botterbloemchen93 von Twitter. Erinnerst du dich?“ oder ähnlichem. Gleichwohl ist es zu akzeptieren, wenn jemand unter einem Nick in Erscheinung tritt. Ich schreibe im Internet unter meinem echten Namen, und ich halte das für besser. Aber niemand sollte dazu gezwungen werden. Aber ich sehe das nicht allein so: So lang keine Hetze hinter der Maskerade eines Nicks betrieben wird, ist alles schick. Andernfalls habe ich dafür kein Verständnis und folge eher den Gedanken Friedrichs von vor 5 Jahren.

6 Replies to “Webmaster Friday – It’s all about masquerade”

  1. Pingback: Gesicht zeigen: Gegen Anonymität » 2bier.de
  2. Ich bin auch für das Recht auf ein Pseudonym. Klar, man öffnet damit natürlich jedweder Hetze (egal aus welcher Richtung) Tür und Tor. Aber ich denke, dass man das in Kauf nehmen muss. Allerdings bin ich schon dafür, dass im Impressum der richtige Name steht.
    Facebook & Co wollen ja mit ihrer Klarnamenpflicht keine größere Sicherheit für die User gewinnen. Es geht ihnen vielmehr um Einfluss und Werbeeinnahmen.
    LG
    Sabienes

  3. Hallo Henning,
    da bin ich wieder und passend zum Thema muss ich sagen, dass ich schon noch versuche, als Alex L oder Alexander oder Alex oder blogsash aufzutreten. Auf dem ersten Hauptblog, den du auch kennst, bin ich als Alexander präsent und das soll mir mal schön erhalten bleiben. Beim Feedback muss ich meinen echten Vornamen ins Szene setzen und so sollte das alles gut klappen wie ich denke.

    Aber ehrlich gesagt, ist es mir gleich wie es jeder handhat. Schön ist es in der gegenseitigen Kommunikation, dass da mal ein paar echte Namen fallen. So weiss ich, mit wem ich es zu tun habe und es ist auch viel persönlicher wie etwa im Mail-Verkehr und bei solchen Sachen halt.

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