Wenn man schon im Raum Rostock Urlaub macht, fährt man selbstverständlich auch in die Hansestadt. Dort gibt es das Traditionsschiff DRESDEN. Und das gehört zur Motorschiff-Klasse FRIEDEN. Auf der DRESDEN ist das Schiffbau- und Schifffahrtsmuseum zuhause. Und an einem Tag in unserem Urlaub haben wir den Trip durch das Schiff gemacht. Man ahnt ja gar nicht, wie das ungeübte Besucher schaffen kann. Aber interessant war es.
Im IGA-Park in Rostock befindet sich dieses Museum. Irgendwie ist das im Bereich Groß-Klein, einem Rostocker Stadtteil, vis-a-vis des Überseehafens gelegen. Nach einer längeren Fahrt auf der Stadtautobahn kamen wir dann irgendwann an. Ich weiß gar nicht mehr, was ich an Eintritt bezahlt habe. Es war jedenfalls nicht viel und bezog sich hauptsächlich auf die Parkgebühren.
Das Museum war wirklich nicht einfach zu finden. Aber die Dame an der Einfahrt meinte, dass das fast gar nichts machen würde. Selbst Rostocker wissen oft nicht, wo genau dieses Museum ist. Sei es, wie es sei, wir gingen dann einfach mal los. Uns empfing ein alter Leuchtturm, an welchem wir uns rechts halten sollten.
Der Weg ist gesäumt durch eine Ansammlung von Pflanzen. Das liegt daran, weil 2003 in Rostock an dieser Stelle die Internationale Gartenschau stattfand. Und warum hätte man die Pflanzen wieder wegmachen sollen? Wir kamen einen kleinen Abhang hinunter und kamen an einem kleinen Badestrand an. Links davon steht die FRIEDEN, ein ausrangiertes Schiff der DDR. Gerade hin empfing uns Neptun. Warum auch nicht? Der gehört nun mal zum Meer.
Leider konnte ich von der eigentlichen Ausstellung im Schiff keine Fotos machen. Das war verboten. Aber ich kann Ihnen sagen, dass sich ein Besuch in jedem Fall lohnt. Von den ersten Holzstämmen, mit denen Himmelfahrtskommandos die Meere eroberten, über erste Schraubendampfer bis hin zum industriellen Schiffbau in der DDR: Alles kann angeschaut werden. Man erfährt sehr viel, wie sich der Schiffbau in der Region und – im Falle der FRIEDEN-Klasse – quer durch die ganze ehemalige DDR erstreckte und entwickelte.
Neben den vielen Ausstellungsstücken dort im Schiff war natürlich auch das Schiff selbst höchst interessant. Wir waren im Maschinenraum, in dem die Original-Maschinengeräusche liefen. Wir waren auf der Brücke. Und natürlich waren wir am Ende auch im Offizierscasino, das zu einem kleinen Café umgebaut war. Alles in allem eine faszinierende Reise durch diese Welt der Schifffahrt, die ein Sachse so nicht kennen kann.
Aber das Schifffahrtsmuseum bietet ja noch einiges mehr. So ist der Außenbereich auch sehr sehenswert. Dort kann man zum Beispiel den Schiffskran namens „Langer Heinrich“ bestaunen. Wenn man direkt davor steht, wirkt man schon lächerlich klein dagegen. Der Kran ist am Steg mit der oben bei Neptun zu sehenden roten Brücke befestigt. Und an ihm angekoppelt ist eine Schwimmplattform.
Man muss dort schon vorsichtig sein, dass man nicht ausrutscht. Denn die Anlage ist immernoch ölig und schmierig. Und im Maschinenraum vom „Langen Heinrich“ riecht es immernoch schwer nach Motorenöl. Das gehört aber selbstverständlich dazu, denn letztlich handelt es sich um eine Maschine. Und nicht zuletzt muss man auch das alte Baggerschiff gesehen haben.
Betreten darf man das Schiff nicht. Aber es wird erzählt, dass dieses Schiff im Einsatz war, um draußen in der offenen Ostsee Meeressand zu baggern. Ich glaube, da stand auch irgendwo etwas in der Art. Und nebenher sieht man auch noch ein Beiboot und so etwas. Tja und am Ende geht es durch den Nationengarten zurück. Für Freunde der Blumen ist das das abschließende Highlight.
Das Schiffbau- und Schifffahrtsmuseum ist auf jeden Fall einen Ausflug wert. Aber Vorsicht: Es herrscht naturgemäß durch die geschlossenen Schiffswände eine relativ schlechte Luft. Zudem sollte man gut zu Fuß sein, da es treppauf und treppab geht. Aber man wird durch die sagenhafte Ausstellung entschädigt. Und am Ende schaut man an Deck rüber in den Überseehafen und sieht so etwas:
Oder das hier: