Leipziger Verkehrsbetriebe: Tramino statt Tatra

Zwei Meter Dreißig breit, achtunddreißig Meter lang: Das ist der Tramino, der künftig, ab nächstem Jahr, die ollen Tatra-Bimmeln in Leipzig ersetzt. Der Tramino kommt vom polnischen Bushersteller Solaris aus Bolechowo bei Poznan. Der Tramino in Leipzig wird der längste seiner Art sein, denn bisher waren die Züge bis zu 31 Meter lang. Mit jeder neuen Tramino-Anschaffung werden künftig zwei Tatra-Züge aus dem Verkehr gezogen. Und das ist eine gute Nachricht.

Leipzig zieht nun das nach, was Jena und Braunschweig schon 2013 und 2014 gemacht haben: Die Einführung der Niederflur-Straßenbahn Tramino. Klar ist damit für die Stadt Leipzig, dass die donnernden und unbequemen Tatra-Straßenbahnen – wie hier oder hier – so allmählich aus dem Straßenbild verschwinden werden. Die hatten ja damals in Leipzig die Gothawagen ersetzt. Aber nun ist damit endlich langsam Schluss. Und wenn wir ehrlich sind, werden wir uns über die gewonnene Ruhe freuen.

Die LVB waren schon mal auf dem richtigen Weg mit dem Leoliner, der allerdings nicht immer störungsfrei im Betrieb war. Und große Erfolge hat man mit den ganzen Zügen der ClassicXXL-Reihe gehabt. Nun also der Tramino. Ein Zug bietet Platz für 220 Fahrgäste, hat 75 Sitzplätze und soll um die 3 Millionen Euro teuer sein. Ob der für Leipzig geeignet ist, weiß man nicht. Jedenfalls wird der Tramino ab Januar für einige Wochen im gesamten Netz der LVB getestet und soll dann voraussichtlich ab Frühjahr in den Linienbetrieb gehen.

Man brüstet sich natürlich beim Nahverkehrsunternehmen mit Aussagen wie, dass in Leipzig dann die modernste und innovativste Straßenbahn der Welt herumkurven würde. Allerdings kostet das gesamte Projekt 120 Millionen Euro. Insgesamt 41 neue Bimmeln sollen von dem polnischen Unternehmen für Leipzig gebaut werden. Die Ausgabe „NGT-10“ wurde dabei speziell für die Stadt entwickelt. Und damit folgen die LVB eigentlich nur den Vorbildern aus Poznan, Jena, Braunschweig und Olsztyn.

Neben den neuen Tramino-Bahnen sollen auch neue Busse kommen. Vierzehn Stück wurden wohl bestellt. Kosten: 4,5 Millionen Euro. Die heißen Urbino und stehen in der guten Tradition, die die LVB mit Urbino-Bussen haben. Und mit all den neuen Bahnen und Bussen und den – zum Teil – als Reserve vorgesehenen Zügen wollen die LVB in die Zukunft segeln. Was denken Sie? Wird das klappen?

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