Weltall, Erde, Mensch – Da passt etwas nicht zusammen

Es gibt Science Fiction Filme, in denen von bösartigen, fremden Wesen erzählt wird, die wie Heuschrecken sind. Aber im Prinzip ist der Mensch auch so. Der Mensch beutet die Ressourcen des Ortes, auf dem er lediglich zu Gast ist, bis auf den letzten Krümel aus. Aber dann? Zieht die Menschheit dann weiter, um den nächsten Planeten zu verwüsten? Warum wohl gibt es diese ganzen Missionen auf der Suche nach Wasser irgendwo im Weltraum? Geht es nicht auch anders? Machen wir uns mal Gedanken dazu.

Im Jahr 2016 hatte der Mensch bereits im August die Menge an Ressourcen aufgebraucht, die sonst in 12 Monaten regeneriert werden können. Das heißt, dass die Menschheit mehr verbraucht, als der Planet geben kann. Wenn das so weitergeht, ist dieser Planet komplett abgeerntet und kann sich nicht mehr rekultivieren. Aber wer weiß, vielleicht kommt die „Enterprise“ vorbei und macht einen auf Terra Forming und Geo Engineering. Ja, ich weiß, das ist Quatsch. Aber was wäre denn, wenn die Menschheit genau so unsinnig denken würde?

Irgendwer wird schon dafür sorgen, dass auf ewig genügend Ressourcen vorhanden sind. Wenn nicht, kann die Menschheit ja immernoch auf andere Planeten ausweichen. Bis dahin haben wir ja sicherlich etwas gefunden. Das kann ja nicht so schwer sein. Oder wir kreiseln auf einem gigantischen Raumschiff durchs All, bis die Erde aufgeräumt und wiederhergestellt ist, so wie in „Wall-E“. Das ist doch alles kein Beinbruch, oder? Wir können es uns aber auch schwerer, aber nachhaltiger machen und uns etwas einfallen lassen, wie wir das mit den Ressourcen besser regeln.

Die Weltbevölkerung ist eine Wegwerfgesellschaft. Also die Zivilisation, hoch entwickelte Länder wie Deutschland, Japan oder die USA. Wenn alle so wirtschaften würden wie Deutschland, dann würde die Welt drei mal pro Jahr aufgefressen werden. Und wir lachen die afrikanische, die südamerikanische oder sonst welche Bevölkerung aus, die „im Einklang mit der Natur“ leben. Aber würden sich alle ein wenig mehr nach der Natur richten, würden wir wahrscheinlich nicht ganz so schnell die Erde ausgemergelt haben. Man muss es aber wollen.

Wir müssen endlich einen Weg finden, in den natürlichen Grenzen unseres Planeten zu leben und zu wirtschaften.

Das sagte WWF-Deutschland-Chef Eberhard Brandes. Aber schon Anfang August 2016. Also zu dem Zeitpunkt, an dem die Ressourcen, die die Erde regenerieren kann, für 2016 bereits aufgebraucht waren. Am 05. August 2016 trat der „World Overshoot Day“ – der Welterschöpfungstag – ein, also der letzte Tag im Jahr, an dem die Weltbevölkerung noch ein Guthaben hat. Ein Jahr zuvor war es noch der 13. August. Ab dem „World Overshoot Day“ lebt die Bevölkerung von der stillen Reserven der Erde. Und es ist davon auszugehen, dass dieser Tag Jahr für Jahr ein Stück eher stattfindet.

Es ist damit nicht nur gemeint, dass zu viel Nahrung weggeworfen wird. Es ist insgesamt ein sinnvoller Umgang mit den Ressourcen dieser Welt gemeint. Es muss doch irgendwie gelingen, die Ressourcen dieser Welt so einzusetzen, dass genügend für alle bleibt und die Ressourcen nicht zu schnell erschöpft sind. Aber die Politik macht es nicht anders vor. Man hüllt sich lieber in Protektionismus und schützt das, was man hat. Was morgen und übermorgen passiert, ist doch egal, das interessiert niemanden.

Das Jahr 2016 hat mit einem eindrucksvollen Artikel aufgehört, in welchem erklärt wird, wie wenig uns unsere Enkel interessieren. Und Unternehmen haben meiner Ansicht nach auch eine große Verantwortung. Wenn das nur Konzerne der Automobilindustrie eingestehen würden, wären wir weiter. So aber wird großflächig beschissen, nur um den eigenen Gewinn zu erhöhen. Nachhaltigkeit und zukunftsweisendes Denken ist den Lenkern dieser Konzerne völlig fremd. Das ist in höchstem Maße unanständig und gehört aufs Härteste bestraft.

Felix Seibert-Daiker moderiert auf dem KiKA die Sendung „Erde an Zukunft“ mit Gedanken, Spinnereien und Entwicklungen im Hinblick darauf, wie wir in Zukunft leben wollen. Manch kluge Idee wurde dort diskutiert, wie vertikale Gärten. Und was machen Industrie und Politik mehrheitlich? Sie tun solche Dinge als Fantastereien ab. Dann lieber die Automobilindustrie mit dicken Benzin- oder Dieselmotoren schützen. Die Brennstoffzelle kommt eh nie, und das Elektro-Auto bleibt eine Spielerei.

Und so hüllen wir uns in das Feigenblatt der Bio-Wurst, aber steigen morgens in unseren 200-PS-SUV, um die Kinder in die 500 m entfernte Schule zu bringen. Das ist die Inkonsequenz, mit der sich die Zivilisation herumschlägt. Oder anders gesagt: Politik, Umweltverbände und Handelskonzerne haben sich auf weniger Plastik geeinigt und die Plastetüten aus dem Verkehr gezogen. Dafür werden aber Schweinemedaillons einzeln in Folie und dann gesammelt in Plastepackungen gesteckt. Wegen der Hygiene oder so. Oder die Schokohörnchen werden einzeln in Folie gehüllt und dann die 5 Foliepackungen in eine große Folienpackung gesteckt.

Wozu ist so etwas notwendig? Wenn ich mir so in den Supermärkten und Discountern die Fleischpackungen anschaue, dann zweifle ich am Verstand der Handelskonzerne. Wieso muss sich abgepacktes Fleisch in einer Plastepackung befinden, die dreimal so viel Volumen wie die Fleischmenge hat? Wenn man das schon so machen muss, wieso müssen die Packungen so groß sein? Plastik wird unter anderem aus Rohöl hergestellt. Und wir wissen doch nicht erst seit gestern, dass diese Ressource dem Ende zugeht.

So ist das mit vielem. Wir wurschteln halt einfach mal weiter, so lang es noch geht. Irgendwann wird uns vielleicht etwas anderes einfallen. Und wenn nicht, ist es auch egal, weil dann Generationen nach uns vielleicht Einfälle haben. Sonst holen wir eben „WALL-E“, der räumt schon die Erde auf. Ehrlich, nachhaltig ist etwas anderes. All die Sprüche der Politik können wir doch als Lippenbekenntnisse abtun.

Aber wir haben ja jetzt in den USA einen Präsidenten sitzen, den das Alles eh nicht interessiert, weil das Alles Verschwörungstheorien der Chinesen sind. Umweltschutz, Nachhaltigkeit, Zukunftsdenken – das Alles ist Humbug, der sich in den Augen von Donald Trump eh nicht durchsetzen wird. In den Appalachen wird bestimmt bald wieder mehr Kohle abgebaut. Und wenn das Alles die Umwelt weiter schädigt, ist es auch egal. Den Schaden beheben unsere Nachkommen.

Und so suchen wir weiter im Weltall nach lebenswerten Planeten. Wie Heuschrecken, die nach dem nächsten Feld suchen, was sie befallen können. Das ist viel einfacher, als dass wir wirklich versuchen, unseren Lebensraum zu schützen. Und so wird in wahrscheinlich nicht allzu ferner Zukunft der „World Overshoot Day“ bereits irgendwann im Januar stattfinden. Und wir schlagen uns mit Gedanken an ferne Planeten herum? Da passt etwas nicht zusammen, finden Sie nicht auch?

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