Viele werden sich nun sagen: Das wurde auch Zeit, dass Facebook mal Ärger bekommt. Das ist auch nachvollziehbar. Aber es ist wirklich so, dass das soziale Netzwerk mit einer größeren Klage konfrontiert wird. Und das könnte vielleicht sogar weitreichende Konsequenzen haben.
Facebook soll den Datenschutz seiner Nutzer verletzt haben. Punkt. Das ist erst einmal wichtiger Fakt. Aber wodurch soll das passiert sein? Angeblich soll wohl Facebook den Links, die per Privatnachricht / per Chat versendet wurden, folgen und diese dann für Werbezwecke auswerten können. Dies nämlich soll in den Datenschutzbestimmungen des Unternehmens nicht klar genug definiert sein.
Würde das so zutreffen, würde das Netzwerk gegen Datenschutz- und Wettbewerbsgesetze im US-Staat Kalifornien verstoßen. Man würde nicht nur die Privatsphäre der Benutzer verletzen, sondern auch an Daten gelangen, die man anders als auf diesem Weg nicht bekommen würde. Und das wäre schon ein ziemlicher Hammer.
Was ich an der Sache vor allem interessant finde, ist die Forderung: Da klagen zwei Facebook-Nutzer. Und es liest sich in etwa so, als würden sie im Namen aller US-amerikanischer Nutzer klagen. Und sie klagen auf 100 US-Dollar pro Tag, an dem der Datenschutz verletzt wurde, alternativ auf 10.000 US-Dollar. Und das PRO Nutzer. Bei 166 Millionen US-Nutzern sind das mal eben 1.660.000.000.000 $, was dann wohl 1,66 Billionen US-Dollar sein dürften, wenn ich mich nicht verzählt habe.
Natürlich sieht Facebook die Klage selbst als unbegründet an. Und natürlich will man sich verteidigen. Aber ich denke, dass dies eine handfeste Klage gegen den Netzwerk-Giganten ist. Und ob die so einfach unter den Tisch fallen kann, wage ich zu bezweifeln.
Jedenfalls berichten über die eingereichte Klage in San José heute allerlei Webseiten. Das Ganze scheint ziemliches Aufsehen zu erregen. Ich glaube zwar nicht, dass auch nur annähernd die Summer erzielt wird, die da gefordert wird. Aber falls der Klage Recht gegeben wird, könnte der Schadenersatz empfindlich sein. Ausgeführt haben dazu ihre Gedanken unter anderem das Portal Gulli und das Social Media Journal.
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