1000 Jahre Leipzig und die größten Frauen dazu

Im kommenden Jahr drehen sie ja in Leipzig durch. Da gibt es die 1000-Jahr-Feier. Und das muss man gebührend tun. Die stolze Stadt mit ihrer wechselvollen Geschichte lässt sich im Jahr 2015 mal so richtig feiern. Dementsprechend standesgemäß gibt es auch eine Webseite zu den 100 größten Frauen der Stadt. Standesgemäß – auf einer Unterseite des Ressorts „Jugend, Familie und Soziales“. Du, sag mal, liebe Stadtverwaltung, warum musst du das so verstecken?

Das Referat für Gleichstellung von Frau und Mann der Stadt Leipzig hat auf die Schnelle eine Seite zusammen geklimpert. In Zusammenarbeit mit der Luise-Otto-Peters-Gesellschaft will man an große Leipziger Frauen unterschiedlicher Herkunft, Profession und Epochen erinnern. Zweifelsohne kommt da auch die sozialkritische Schriftstellerin und Mitbegründerin der bürgerlichen Frauenbewegung – eben jene Luise Otto-Peters – nicht zu kurz. Sicherlich kommen ihre Mitstreiterinnen Auguste Schmidt und Henriette Goldschmidt mit zum Tragen.

Der Leipziger Fotograf und Blogger Detlef M. Plaisier findet es auch sehr bedauerlich, dass man diese bedeutenden Leipzigerinnen auf einer irgendwo im Verborgenen befindlichen Unterseite versteckt. Er meint eben auch, dass eine gesonderte Seite angemessener gewesen wäre. Durch ihn bin ich ja überhaupt erst auf diese Würdigung gestoßen. Da stellt sich mir die Frage, ob man sich der Damen etwa schämt. Darum auch die eingehende Frage an die Stadtverwaltung, warum man das so versteckt.

Man hätte gut und gern eine solche Webseite aufziehen können wie die Seite „Leipzig 2015“. Da kann sich der Macher der 1000-Jahr-Feier Torsten Bonew hinstellen und hochtrabende Worte verkünden wie er will, es wirkt einfach nicht sonderlich glücklich, wie man das macht. Herr Bonew mahnt die „historische Rückblende auf Bekanntes und weniger Präsentes, verbunden mit dem Brückenschlag in unsere Zeit“ an. OK, und dann wird keine große Kampagne durchgezogen?

Man will 100 Frauen würdigen, die besonderes geleistet haben und in direktem Zusammenhang mit der Stadt stehen. Das ist eine wirklich gute Sache. Ehrlich. Von den 100 Frauen sind wohl schon 60 Profile erstellt und schon online. Leider ist ein Finden dieser historischen Profile nicht so einfach. Warum ist das denn so? Man will Ende 2015 mit den 100 Frauen durch sein und alle fertig haben. Ist das der Stadt einfach mal so nebenbei eingefallen? Es wirkt irgendwie ein bisschen komisch. Oder täusche ich mich?

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