PEGIDA und LEGIDA zeigen derzeit terminliche Flexibilität und spielen mit den Gegenbewegungen Katz und Maus. So kommt es einem zumindest vor. Erst hat sich die Dresdner – nun ja – Mutter-Organisation PEGIDA kurzfristig dazu entschlossen, nicht am Montag, sondern am davor liegenden gestrigen Sonntag zu demonstrieren. Das fand die Leipziger LEGIDA offenbar witzig und verlegte ihre Kundgebung vom Mittwoch auf den Freitag. Oder so.
LEGIDA gilt als klarer einzuordnen als PEGIDA, wenn man so hört und liest, was andere über den Leipziger Ableger erzählen. LEGIDA wird noch weiter in die rechte Ecke geschoben als PEGIDA. Ob das gerechtfertigt ist oder nicht, kann und will ich nicht beurteilen. Ich habe mich lang und breit immer wieder zu den Bewegungen geäußert. Wahr ist aber auch, wenn man so Revue passieren lässt, was über die Gegenbewegung erzählt wird. Irgendwo habe ich gelesen: Leute, lasst die Straße liegen! Es wurden eben auf Seiten der NOLEGIDA Pflastersteine gelöst und geworfen. Aber das will ich nicht weiter ausführen. Denn zur Wahrheit gehören eben auch rechte Parolen, die man hier und da bei LEGIDA gehört haben will.
Es bringt ja nichts, die einen oder die anderen mit Dreck zu bewerfen. Jedenfalls wirft die Entschlossenheit, mit der **GIDA und NO**GIDA den jeweils anderen bekämpfen wollen, kein allzu gutes Licht auf die Verhältnisse in Deutschland. Dass längst nicht alles in Ordnung ist, zeigen eben auch Bewegung und Gegenbewegung. Wer gut, wer böse ist, kann doch nicht ernsthaft jemand abschließend beurteilen. Wenn sich beide von ihren extremen Elementen trennen könnten, wäre wahrscheinlich vieles einfacher.
Jedenfalls plant LEGIDA nun, künftig freitags ihre Demos durchzuziehen. Bis Ende des Jahres haben sie das schon mal angekündigt. Und um die Gegenbewegung NOLEGIDA zu verwirren, sind mehrere Kundgebungen gleichzeitig geplant. Immer 18.30 Uhr. Begonnen wird am Markt vor dem Alten Rathaus, dann geht es über Teile vom Ring und an der Thomaskirche vorbei zum Markt zurück. Das berichtet die Leipziger Volkszeitung.
Was mich da bedenklich stimmt: Die einen verlegen ihre Demo, die anderen ziehen nach. Was machen die Bewegungen an den Tagen dazwischen? Und bis Jahresende? Haben die tatsächlich so viel Durchhaltevermögen? Was erwartet uns da noch? Könnte die Situation eskalieren? Oder sagt man sich dann irgendwann mal, dass man sich mit der freitäglichen Geschichte irgendwann arrangiert? Und ich bin am meisten gespannt, wie sich die extremistisch einzuordnenden Leute auf beiden Seiten verhalten. Verhalten die sich irgendwie halbwegs friedlich? Oder muss die Stadt Leipzig Teile der Innenstadt neu bauen?
Ich bin unentschlossen. Ich führte ja schon aus, dass ich die friedlichen und nicht-extremistischen Demonstranten verstehen kann. Ich kann die Beweggründe nachvollziehen. Aber andererseits ist mir auch klar, dass man durchaus Pflasterstraßen aus ihren Betten holen könnte und sie dem jeweiligen Gegner auf den Kopf fallen lassen könnte. Es wäre nicht das erste Mal, dass so etwas in Leipzig passiert. Und friedliche Teilnehmer würden solche Verletzungen nicht unbedingt begrüßen.
Vielleicht wird das ja auch alles nicht so schlimm. Ich bin da nicht so richtig sicher. Was halten Sie denn davon, was die Terminänderungen und die Bewegungen überhaupt betrifft?