Stille – Geht das hier noch weiter?

Das Jahr ist fast rum, und hier im Blog ist die große Stille ausgebrochen. Woran liegt das? Wird das wieder anders? Darüber möchte ich ein paar Worte verlieren? Ja, das ist nicht das erste Mal, dass ich ein bisschen weniger schreibe. Und wer hier schon lange mitliest, weiß auch, dass es über die Jahre immer weniger geworden ist. Aber so wenig wie derzeit habe ich vermutlich noch nie gebloggt. Das muss ja Gründe haben. Lasst uns einfach mal ein paar Meter darüber nachdenken. Vielleicht fällt mir ja etwas dazu ein.

Woran liegt das mit der permanenten Stille?

Ich war ja nicht immer so ruhig wie derzeit. Es gibt keine neuen Katastrophen in meinem direkten Umfeld. Also keine Sorge, ich habe nicht wieder irgendeine Hiobsbotschaft, die mir auf der Seele brennt. Ich glaube eher, ich habe mich ganz gut damit abgefunden, nicht mehr zu jedem Furz, der übelriechend durchs Internet-Dorf weht, irgendetwas abzusondern. Was soll ich mich damit herumschlagen? Was würde das denn ändern?

Soll ich denn wirklich direkt auf den tollwütigen Abwehrmechanismus vieler Nutzer im Fediverse eingehen, nachdem nun verkündet wurde, dass Mark Zuckerberg’s Bude Meta ihre eigene Twitter-Alternative Threads mit Activity Pub verbandeln will? Soll ich denn wirklich jedes Unglück kommentieren, das man so mitbekommt? Wie denkt man sich das denn so? Ich bin ja schon heilfroh, dass ich nicht ständig Nachrichten bekomme, wie: Alter, wer keine Stellung bezieht, stimmt schweigend zu.

Ja, Freunde, das hatte ich alles schon erlebt. So ein Quatsch! Ich weiche damit eigentlich nur den erhobenen Zeigefingern auf Mastodon und den wutschnaubenden Schaumvormmundhabern sonstwo aus. Ich habe einfach keine Energie, mich mit all diesen nutzlosen Debatten auseinander zu setzen. Ja, ihr denkt vielleicht jetzt, dass ich mich der Ohnmacht ergeben habe. Von mir aus, denkt doch, was ihr wollt. Aber das ist einfach mal Selbstschutz. deshalb ja auch die Stille.

Naja, und was technische Themen betrifft, so habe ich im Moment recht wenig Gelegenheit, mich intensiv genug mit so etwas zu beschäftigen. Denn ich habe nun mal einen anspruchsvollen Job, der momentan meine Aufmerksamkeit voll beansprucht. Und ganz nebenbei habe ich auch ein Privatleben und eben auch meine Musik. Ich könnte behaupten, dass mir das Bloggen fehlt. Aber irgendwie ist das gar nicht so. Ich sehe es als ausgedehnte Pause an. Mehr aber auch nicht.

Und wie geht das weiter?

Leute, ich habe keine Ahnung, wie ich hier weitermache. Ich sehe die Nachrichten nur wie durch Milchglas, scrolle durch die sozialen Netzwerke – und hier meist nur Mastodon – völlig uninspiriert, informiere mich eher nur halbherzig. Wie sollen denn da fundierte Blogartikel entstehen? Das ist so das Hauptproblem, die Stille hier zu beenden. Das mag für manche nicht richtig greifbar zu sein. Für mich ist das derzeit Realität.

Ich verfange mich momentan in meiner Musik und in der Suche nach Inspiration dafür, statt dass ich mich in heillosen und fruchtlosen Debatten verstricke. Legt mir das nur als Schwäche aus, ich kann damit gut leben. Es wird wieder eine Zeit mit weniger Stille geben. Das dauert aber noch. Es mag sein, dass ich dadurch auch jede Menge Leser verliere. Ich führe darüber nicht Buch. Aber am Ende ist der Laden hier mein Ding. Und das bleibt er auch. Auch wenn mal wenig los ist.

Gibt’s denn wenigstens musikalisch was zu erzählen?

In der Tat, musikalisch gibt es einiges, was ich euch um die Ohren hauen kann. Ich veröffentliche ja meine Musik über SoundCloud. Und dort kann ich auch Releases machen, die dann SoundCloud auch an andere Streaming-Dienste verteilt. Man soll damit ein bisschen Geld machen können. „Man soll“ deshalb, weil das bei mir noch nicht der Fall ist. Aber dafür mache ich das ja auch nicht. Aber wenn etwas dabei herumkommt, warum nicht?

Ach ja, ich wurde ja auch schon beschimpft, wieso ich „bei dem Drecksladen“ veröffentliche und nicht bei – Wie hieß das? – Funkwhale – oder so. Ganz einfach: Ich hatte es mal mit diesem Funkwhale probiert. Es war einfach nicht bequem genug. Jedenfalls macht mir Musik derzeit viel mehr Spaß, als das Bloggen. Unten baue ich euch meinen bisher letzten Track ein. Das ist halt momentan eher mein Steckenpferd.

Ich habe meine musikalische Sprache gefunden. Es ist so eine Art Electronic Dance Music, die irgendwo zwischen Melodic Techno und Organic House liegt. Gleichwohl werde ich meine Helden OMD nie aus meiner Musik heraushalten können. Und so klingt dann halt meine Musik so, wie sie klingt. Und sie lässt mich halt den Alltag, all die Katastrophen und Probleme vergessen. Und deshalb gibt es hier im Blog eben derzeit mehr Stille als sonst.

7 Replies to “Stille – Geht das hier noch weiter?”

  1. Hallo Henning,
    ich glaube, das sind ganz normale Phasen. Auch ich hatte diese Phasen der Stille. Irgendwann ändert sich das wahrscheinlich wieder. Mir machen so viele Dinge gerade Angst, das ich nicht still sein kann, auch wenn manches Wespennetz mich zu stechen versucht.
    Eine frohe, friedliche Zeit wünsche ich Dir und Deinen Leserinnen und Lesern.

    1. Hi Stefan, ich glaube auch, dass das ganz normal ist. Ich hatte schon mal so ein Tief. Mir machen ja auch diverse Dinge große Sorgen. Vielleicht sollte ich damit auch einfach raus, ich bin mir da noch nicht einig.

      Ich wünsche dir auch alles gute soweit. Ich bin ja nicht weg.

  2. @laberer

    „Ach ja, ich wurde ja auch schon beschimpft, wieso ich „bei dem Drecksladen“ veröffentliche und nicht bei – Wie hieß das? – Funkwhale – oder so. Ganz einfach: Ich hatte es mal mit diesem Funkwhale probiert. Es war einfach nicht bequem genug. Jedenfalls macht mir Musik derzeit viel mehr Spaß, als das Bloggen.“

    Und genau das ist einer der Gründe, warum ich selbst im Fediverse nur noch wenig absondere. Nicht nur hat jeder seine Meinung, er verspürt offensichtlich die Notwendigkeit, dieser unbedingt noch in den verschiedenen Netzwerken – am liebsten natürlich in allen – Nachdruck verleihen zu müssen. Und den Drang, natürlich, dem geneigten Gegenüber zu vermitteln, dass eine andere Sichtweise „selbstverständlich“ die richtige nicht sein kann – und auch nicht ist.Soziale Netzwerke, auch das hier, öden mich mehr und mehr an. Dort ist es laut, freundlich nur in eigenen Bubbles, oft nicht mal dort. Schnell geht es dort zu und es wird verlangt, laufend „Inhalte“ nachzuliefern, jene, auf welche man Wert legt und die gefälligst dem eigenen Grundtenor entsprechen.Du jedenfalls musst Dich doch überhaupt nicht rechtfertigen! Dafür nicht, wann Du schreibst, ob Du überhaupt etwas schreibst und auch dafür nicht, was Du an Deine eigene Tafel schreibst.Ich jedenfalls ziehe mich aus den „Netzerken“ – die ich einige Zeit schon nicht mehr als solche, vor allem nicht als soziale sehe sondern als Exerzierplatz für unangenehme wie unangebrachte Wortmeldungen – immer mehr zurück. Es macht keine Freude mehr.Ich baue wieder mehr an meinem Blog rum, obwohl ich gar nicht weiß, ob ich es jemals „On Air“ schalte. Vielleicht bleibt es auch einfach nur meine Spielwiese. Eines weiß ich inzwischen aber ganz genau: Ob mit dem Fediverse oder anderswo: Verknüpfen werde ich es sicher nicht.Deinen Blog lese ich gerne, auch wenn mich „Nerdkram“ sonst weniger interessiert. 😀 Und die Antwort hier ist auch eher dem Zufall geschuldet: ich muss nicht überall meinen Senf drunterschreiben und außerdem lese ich dort sonst über meinen RSS Reader nach – es ist einfach „gemütlicher“.Mach weiter so. Oder auch nicht. Ganz so, wonach Dir ist.

    1. Hallo Heiko,

      danke dir für deinen Kommentar. Ich habe davon nichts mitbekommen, bis ich wieder hier ins Dashboard meines Blogs gegangen bin.

      Die Erfahrung, die du gemacht hast, teile ich. Auch ich merke seit einigen Jahren, dass die ganzen Plattformen nicht gut tun. Egal, welche es ist. Ich hatte deshalb auch mal eine längere Pause von allen Plattformen gemacht. Und ich überlege, sowas mal wieder zu machen.

      Das freut mich, dass du meinen Blog liest. Ja, ich schreibe meistens über Dinge, die mich beschäftigen. Manchmal ist es technischer als zu anderen Zeiten. So ist das eben, wenn man sich SEO-seitig nicht festlegen will. Und ganz ehrlich: Wer will das denn schon?

      Klar mache ich weiter, mal mehr, mal weniger. Lass es dir gut gehen!

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