Ohne soziale Netzwerke geht es nicht – Die Lobpreisungen der SEO-Buden, ich kann sie nicht mehr hören. Manchmal ist es für Blogger eine Krux. Es wird immer wieder erzählt, dass man in den sozialen Netzwerken vertreten sein soll und die Profile dort auch aktiv pflegen soll. Der Blogger am Tropf von Facebook, Twitter und Co. Wir stehen irgendwie im Verdacht, auf die sozialen Netzwerke angewiesen zu sein. Aber was würde passieren, wenn man es anders machen will?
„Like unsere Seite und erhalte die Top-News“ – oder so ähnlich. Wie oft stolpere ich über Blogs, die irgendwelche Klicksäue über ihre Inhalte gelegt haben und Like-geil nach Lesern betteln! Es ist ast nicht mehr zum Aushalten. Da bist du in einen Artikel irgendwo vertieft, und plötzlich legt sich dieser Quatsch über die Seite. Das „Like“ findet man dann schnell. Aber irgendwas zum Schließen dieser Bettelei muss man suchen. Also mache ich den Artikel wieder zu. Und dann merke ich mir, wer das war und kehre nicht wieder zurück.
Wenn sich Blogger an die sozialen Netzwerke ketten wie Drogensüchtige an die Nadel, dann läuft irgendwas falsch mit dem Bloggen. Es spricht ja nichts dagegen, in den Netzwerken dieser Welt vertreten zu sein. Es soll sogar Leute geben, die diesen Quatsch namens „Ello“ nutzen. Aber das ist gerade nicht das, was ich erzählen will. Wer sich bei Facebook, Twitter, Google+ oder sonstwo herumtreibt, hat meistens Gründe dafür. Die müssen aber nicht zwingend mit dem Bloggen zusammenhängen. Oder sehe ich da jetzt irgendwas falsch?
Wenn jetzt ein Blogger einfach mal den Gedanken durchzieht, seine Blogartikel gar nicht mehr in die sozialen Machenschaften zu kippen, geht da für ihn die Welt unter? Der Alex Liebrecht will das so machen. Der will ausschließlich nur noch über Suchmaschinen gefunden werden. Er hat sich dem Thema „Bloggen übers Bloggen“ verschrieben und schreibt außerdem über verschiedene Content Management Systeme, von denen WordPress nur eines ist. Und er hat sich immer durchlesen müssen, dass viele seiner Artikel sich ähneln. Also verlässt er sich nur noch auf Google und Co. Und er erzählt seinen Lesern, dass es ihm nicht nur um Stammleser, sondern auch um viele neue Leser geht.
Das ist zumindest mal eine Ansage. Nicht jeder wird diese Entscheidung gut finden. Aber seine Blogs sind ausgesprochene Fachblogs, bei denen die wenigsten Artikel überhaupt in sozialen Netzwerken gut aufgehoben sind. Insofern kann es schon sein, dass diese Entscheidung aus dieser Ecke kommt. Da ich aber auch Meinungen meiner Kontakte in den sozialen Netzwerken für sinnvoll und wichtig erachte, werde ich dabei bleiben, meine Artikel von Hand in die Netzwerke zu blasen. Automatisiert wird da nach wie vor nichts, und um Likes werde ich auch nicht betteln. Aber ohne die Netzwerke? Da würde mir ein ganzes Stück weit die Resonanz fehlen.
Hallo Henning,
vielen Dank, dass du mich hier namentlich erwähnt hast und dass du dieses doch schon wichtige Thema aufgegriffen hast.
Ja, ich habe immer meine Artikel geteilt und die grössten drei Social Networks dafür verwendet. Jetzt werde ich zwar weniger Kommentare haben, aber ich will wissen, wie das mit Google ist und ob diese Suchmaschinenbesucher bereit sind, Feedback mitzubringen.
Wenn die Artikel dann interessant genug sind, kann ich es mir vorstellen, dass jemand kommentiert. Ich darf halt nicht von meinen Themen abweichen und muss schauen, wie man sich da weiterentwickeln und mit den Themen wachsen könnte.
Mal sehen, aber so vollkommen abgeschrieben, habe ich SocialMedia noch nicht und meine sowie fremde Blogparaden gehören nach wie vor in Twitter, Facebook und Google Plus geteilt.
Social Media macht das Bloggen langfristig kaputt. Wir Blogger haben es selber in der Hand, inwieweit wir uns in eine gefährliche Abhängigkeit zum Social Müll begeben. So gesehen, bin ich gerne ein Soziophob, lasse ich mir nicht vorschreiben, wo ich überall Member sein muss.
Der Mitmachzwang saugt an den Essenzen leidenschaftlichen Bloggens. Ich habe schon einige Blogs gesehen, die ihren Traffic an Facebook und Co abgegeben haben, entweder sie sind nicht mehr existent oder dümpeln vor sich hin, eine ungünstige Entwicklung.