Internet Explorer 6.0 feierlich beigesetzt

Es klingt etwas absurd, aber es hat sich tatsächlich so zugetragen. Am 1. März 2010 wurde in Denver der Internet Explorer 6.0 feierlich beigesetzt.

Wurde die Version des bekannten Browsers aus dem Jahr 2001 immer als ein Verächter neumodischen Schnick Schnacks des Web 2.0 bezeichnet, so war er für die meisten Nutzer des Microsoft-Programms ein treuer Begleiter durch das Internet.

RIP Internet Explorer 6.0 - (C) Gamestar.de
RIP Internet Explorer 6.0 - (C) Gamestar.de

 

In Denver also wurde in einer Bar am 2. März eine Trauerfeier für den Browser veranstaltet, der beinahe 8,5 Jahre alt wurde. Es wurde sogar eine entsprechende Webseite online gestellt, auf der man eine Nachricht im Gedenken an den Internet Explorer 6 hinterlassen kann.

Wer an der Trauerfeier nicht teilnehmen konnte, wurde gebeten, Blumen zu schicken. Womit die Veranstalter aber nicht gerechnet hatten: auch Microsoft gehörte zu den Trauernden, von denen Blumen mit einer Karte ankamen. Darüber berichtet gar der Microsoft-eigene Blog.

Der Text auf der Karte lautet: „Danke für die gute Zeit, IE6, wie sehen uns alle @MIX, wenn wir einen kleinen Teil des IE-Himmels zeigen. Das Internet Explorer Team @ Microsoft“. Auf der MIX wird Microsoft den Internet Explorer 9 vorführen.

Bei Flickr können Sie sich einige Impressionen der „bewegenden“ Beerdigung anschauen.

Warum wurde der Internet Explorer 6.0 nun eigentlich beerdigt? Zum einen ist der IE6 so veraltet, dass nicht nur Features zum komfortableren Surfen fehlen, sondern auch Sicherheitslücken den Rechner des Nutzers gefährden. Zudem macht es die Version 6 des Microsoft-Browsers Webentwicklern frustrierend schwer, Internetseiten zu erstellen. Dinge, die in Firefox und Co. anstandslos funktionieren, können nur mit massivem Programmieraufwand IE6-kompatibel gemacht werden. In letzter Zeit weisen deshalb immer mehr Seitenbetreiber ihre Nutzer darauf hin, dass sie sich einen modernen Browser installieren sollten. Ihr Ziel: Eine Welt ohne den IE6.

Warnhinweis veralteter Browser
Warnhinweis veralteter Browser

Die englischsprachigen Webservices Weebly, Justin.tv, Reddit, Posterous und einige mehr haben die Initiative IE6 No More gegründet. Neben dem Bau der Aktionsseite wird Besuchern, die die Seiten der Teilnehmer aufrufen, die Empfehlung ausgesprochen, einen “modernen Browser” zu verwenden. Darunter befinden sich Links zu den aktuellen Versionen von Internet Explorer, Firefox, Google Chrome und Safari. Auch YouTube blendet einen ähnlichen Hinweis seit einiger Zeit ein. Die Seite Bring Down IE6 fordert sogar, dass Webentwickler vollständig aufhören sollten, ihre Seiten IE6-kompatibel zu machen. Credo: Wer im Jahr 2009 noch den IE6 verwendet ist selbst schuld.

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