Knoppix, wenn mal nichts mehr geht

Jetzt startete mein Computer nicht mehr. Nicht so schlimm, versucht man es halt noch einmal. Was aber, wenn es die nächsten Male auch nicht klappt und selbst eine Reparatur-Installaiton gar nicht erst beginnt? Dann ist wohl die Hardware defekt. Was passiert mit meinen Daten? Ist alles weg?

Nicht unbedingt, wie Sie gleich sehen werden.

Die einfachste Lösung, um herauszufinden, was an der Hardware defekt ist, ist erst einmal das Feststellen, welche Lampen am Computer leuchten. In meinem Fall ist es ein Notebook, das sich zumindest anschalten lässt. Man hört dann auch diverse Geräusche, als ob das System starten will. Der Windows-Startbildschirm mit „Microsoft Corporation“ erscheint. Und dieser bleibt hängen.

Dies hat sich auch nicht durch eine Reparatur-Installation verändert. Diese lief gar nicht erst an. Also habe ich mir schnell überlegt, meine Daten zu sichern, denn auf einem fast baugleichen Notebook war ein ähnliches Fehlerbild dann eine kaputte Festplatte.

Wenn die Hardware irgendwie nicht sauber arbeitet, empfiehlt es sich, auf einem x-beliebigen Computer ein Knoppix herunterzuladen und auf eine CD zu brennen. Klaus Knopper, Entwickler von Knoppix, entwarf ein so genanntes „Live-System“, das ohne die lokale Festplatte einfach von einer CD startet und arbeitsfähig ist. Dieser Artikel wird von einem Knoppix geschrieben, da ich den Fehler noch nicht behoben habe.

Aber zurück zur Datensicherung. Knoppix erkennt Netzwerke und kann mit diesen verbunden werden. So habe ich es mit meinem WLAN gemacht. Und in meinem Netzwerk habe ich diverse Freigaben. Nachdem ich den gewünschten Computer ausgewählt habe (er wurde gleich gefunden), habe ich auf die dort liegende Freigabe die gewünschten Daten verschoben.

Das kann unter Umständen eine Weile dauern (bei mir ein paar Stunden). Wer sich die Zeit vertreiben will, holt sich einfach mal Informationen zu seiner Hardware. Das geht über das Menü (Dreieck links unten) -> Systemwerkzeuge -> System Profiler and Benchmark. Dieses Werkzeug sucht das System ab. Welche Hardware ist verbaut? Wieviel davon ist in Benutzung? Und so weiter. Und hier habe ich die Erklärung für das nicht startende Windows gefunden.

PC-Magazin mit dem System Profiler

In dem Notebook sind 4096 MB (4 GB) Arbeitsspeicher installiert. Der System Profiler hat aber nur 3111 MB erkannt. Das bedeutet also, dass ein Teil Arbeitsspeicher defekt ist. Als Garantiefall kann dieser sicherlich rasch beim Händler gewechselt werden. Ich weiß, dass der Händler vieles sofort macht.

Und danach sollte auch Windows wieder arbeiten.

OK, ich habe Glück, es ist nicht mit Datenverlust zu rechnen. Bei einer defekten Festplatte sieht dies sicher ganz anders aus. Aber mit Knoppix kann man wenigstens versuchen, an die Daten heranzukommen.

Man muss Linux nicht mögen. Und ich bin auch nicht unbedingt ein großer Freund davon. Aber mit dieser Live-Ausgabe von Linux, das mittlerweile „Knoppix 6.7.1“ heißt, kann man unter Umständen Daten retten und eine umfangreiche Fehlersuche abkürzen. Es handelt sich um ein geeignetes Werkzeug, wenn der Ernstfall eintritt.

2 Replies to “Knoppix, wenn mal nichts mehr geht”

  1. Ubuntu hat kein ntfs3g FUSE Treiber, was schonmal bedeuten kann das ALLE Dateien mit Umlauten bei einem Kopierjob ignoriert werden. Besonders schmerzlich wenn der zu „rettende“ Computer jemanden gehört der vorwiegend kyrillisch schreibt.

    Besser ist es auf die Systemrescue CD zu setzen :

    http://www.sysresccd.org/Sysresccd-manual-en_Backup_data_from_an_unbootable_windows_computer

    http://www.sysresccd.org

    Die man auch gleich bequem auf einen USB Stick installieren lassen kann :

    http://unetbootin.sourceforge.net/

    1. Lieber Saturnous,

      danke für den Hinweis. Ich habe offensichtlich Glück gehabt. Mit meinem Knoppix, basierend auf Debian, nicht Ubuntu, konnte ich alle Daten retten, die mir wichtig waren. Auch die mit Umlauten und Sonderzeichen.

      Aber deine Links sind – wie so oft – sehr interessant.

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