Kein Exchange-Administrator möchte Mail-Bomben haben, diese riesigen Emails, die Exchange-Organisationen lahmlegen. Aber das ist eben möglich. Man braucht halt Office 365 dafür. Dort ist es jetzt möglich, für Email-Verhältnisse riesige Emails zu versenden. Welchen Sinn das haben soll, ist erst einmal unwichtig. Aber es soll funktionieren. Und deshalb erzähle ich mal was dazu.
Bis zu 150 MB pro Email! Das ist doch mal eine Hausnummer, oder? Das ist die maximal mögliche Größe einer Email, die bei Office 365 eingestellt werden kann. Das kann man im Exchange Admin Center von Office 365 einstellen oder per PowerShell festlegen. Und warum soll man das tun? Genau, weil es geht. Das Ganze ist wohl künftig für verschiedene Business-Pläne in Office 365 möglich.
Hierzu muss ein Postfach in Office 365 aktualisiert werden. Bei mehreren oder vielen Postfächern soll die PowerShell benutzt werden. Hat man den entsprechenden Befehl abgesetzt, dauert es ein paar Minuten (die Rede ist von 10 Minuten), bis dann 150 MB große Emails möglich sind. Wiegesagt, der Sinn erschließt sich mir nicht.
Verschickt man dann Emails zwischen lokalen Exchange-Organisationen und Office 365, können sich die Emails um 33% aufblähen. Microsoft warnt hier vor Problemen. Und deshalb soll man die maximale Email-Größe auf „nur“ 112 MB einstellen. Außerdem soll beachtet werden, dass Outlook Web App eine Email-Größe verarbeiten kann, die noch mal 25% kleiner ist. Wenn also 100 MB bei Office 365 als maximale Email-Größe eingestellt ist, kann Outlook Web App mit 75 MB umgehen und nicht mit mehr.
Unabhängig davon hat sich die maximale Größe eines jeden Anhangs nicht verändert. Sie können nach wie vor an eine Email Anhänge anhängen, die pro Datei maximal 10 MB groß sind. Um jetzt also eine 100 MB große Email zu erstellen, müssen 10 Anhänge von jeweils 10 MB Größe angehangen werden. Noch einmal: Welcher Sinn das Ganze haben soll, ist nicht ganz klar.
Nun gut, Microsoft gibt auf jeden Fall die Möglichkeit, große Emails zu erstellen. Ob man das als Administrator in jedem Fall seinen Nutzern weitergeben muss, muss die Organisation selbst entscheiden. Interessant ist es erst einmal schon. Ich bin aber der Meinung, dass ein Sender sich nicht darauf verlassen sollte, dass der Empfänger solche gigantischen Emails empfangen kann.