Wie werden Straßenlaternen mit Strom versorgt? Klar, durch Kabel, die den Strom aus einem Kraftwerk transportieren. Aber es geht auch ein wenig anders. Das Unternehmen EnGoPlanet hat für die US-Glücksspiel-Metropole Las Vegas ein Experiment im Einsatz, das eigentlich ein wenig aufhorchen lässt. Noch ist es ein reines Experiment. Aber was wäre denn, wenn deren Experiment mal richtig produktiv werden würde? Wäre das eine gute Idee? Schauen wir mal.
Ich bin ja ein großer Freund davon, dass mit den zur Verfügung stehenden Ressourcen mit Sinn und Verstand umgegangen wird. Warum also nicht sinnvoll Strom erzeugen mit Dingen, die eh vorhanden sind? Ich weiß, dass in Leipzig auf diversen Straßenlaternen Solar-Kollektoren installiert sind, um aus dem Sonnenlicht zur Unterstützung Strom zu produzieren und den parkenden Elektro-Autos als Ladestation zu dienen. Aber man könnte noch weitergehen. Was wäre denn, wenn man aus den Schritten der Passanten Strom erzeugen würde?
Nein, die haben dann nicht irgendwelche Schrittzähler und Stromabnehmer am Körper. Die Gehwegplatten rund um die Straßenlaternen sind mit Sensoren ausgestattet. Man tritt quasi auf eine Platte und erzeugt mit seinem Gewicht etwas Strom. Die Leistung liegt bei etwa 4 bis 8 Watt. Das ist nicht viel, aber immerhin. Bei entsprechend vielen Passanten kann da schon einiges zusammenkommen. Und gemeinsam mit der Sonnenenergie können die Straßenlaternen völlig autark betrieben werden.
Die Firma EnGoPlanet hat in der Glücksspiel-Metropole Las Vegas ein paar von diesen Laternen nebst Gehwegplatten aufgestellt. In den Laternen sind dann nicht nur Leuchtmittel enthalten, um als Laterne zu arbeiten. Integrierte Sensoren sollen etwa die Luftqualität auswerten, und mittels USB-Anschlüssen können Passanten ihre mobilen Geräte aufladen. Unter Umständen können die Laternen auch als WiFi-Hotspot dienen. Und Videoüberwachung gibt es frei Haus.
Ressourcen sind auf diesem Planeten endlich. Wenn man die Sonnenenergie effektiver nutzen kann und sich Bewegungsenergie nutzbar macht, schafft man einen breiteren Energiemix. Das kann so schlecht nicht sein, denke ich. Am Ende muss doch das Ergebnis sein, sich frei von fossilen Brennstoffen zu machen. Und wenn dazu einzelne Schritte beitragen, die wir sowieso machen, dann könnte das ein bisschen schneller gehen. Am Ende ist das ein guter Gedanke, wie wir unser Leben nachhaltig gestalten. Sozusagen Schritt für Schritt.