Webmaster Friday – Warum schalten Blogger Pingbacks aus?

Pings, Trackbacks, Ping-Dienste – wichtige Hilfsmittel für Blogger, die sich vernetzen möchten. Vernetzen auch im Sinne von verlinken. Wenn ich mich auf den Blog von jemand anderem beziehe, setze ich einen Link. Wenn sich jemand auf mich bezieht, setzt er einen Link. Der andere erscheint dann als Pingback unter meinem Artikel. Und das ist das Thema im heutigen Webmaster Friday.

Ein Thema, das mich persönlich sehr interessiert, weshalb ich in dieser Woche wieder mitmache im fröhlichen Gedankenaustausch.

Ich schreibe gern. Und ich beziehe mich auch gern auf andere. Das liegt u.a. daran, weil man sagen möchte: „Ich sehe das ähnlich wie Blogger ABC, möchte aber noch hinzufügen…“ Oder man möchte kundtun: „Mit der Ansicht von Blogger XYZ bin ich nicht einverstanden, ich sehe es so…“. Wenn die Adresse zum Blog, auf den man sich bezieht, hinterlegt ist, kann der Leser dann den anderen Artikel aufsuchen. So wird unter anderem auch eine Diskussionskultur geschaffen.

Ich habe bei vielen technischen Artikeln festgestellt, dass einige Blogger, auf die ich mich beziehe, einfach mal die Pingsbacks abgeschaltet haben. Warum, das ist mir nicht klar. Ich finde so etwas nicht fair. Und ich überlege mir ernsthaft, ob ich da noch auf diese Blogger verweise. Schließlich verschaffe ich denen auch Leser.

Jetzt sollte ich vielleicht einmal kurz erklären, was ein Pingback ist:

Veröffentliche ich einen Artikel, überprüft WordPress, ob in dem Artikel Links vorhanden sind. Und dann benachrichtigt es alle Seiten, die verlinkt sind. Sie werden wie beim U-Boot angepingt. Ist die Gegenseite ein WordPress-Blog, nimmt sie den Ping auf und überprüft bei mir, ob der Link tatsächlich vorhanden ist. Und dann wird ein Verweis auf meinen Artikel dort unter den Artikel gesetzt.

Alles schön, ich finde diese Technologie wirklich gut. Nun hat aber nicht jede Webseite WordPress im Hintergrund laufen. Ältere Blogsysteme zum Beispiel nutzen Trackbacks. Auch hier kurz eine Erklärung:

Verweise ich in einem Artikel zum Beispiel auf Golem oder auf Blogs, die auf Serendipity oder andere Systeme aufbauen, muss ich denen dann selbständig noch bekannt geben, dass ich auf einen Artikel bei denen verweise. Dazu haben diese Systeme so genannte Trackback-URLs bei den Artikeln. Die trage ich gesondert in meinen Artikel ein. Erst dann wird die Gegenseite informiert und listet dann meinen Artikel auf.

Man vernetzt sich untereinander, man verlinkt untereinander, Besucher erfahren von dem anderen Artikel. Eigentlich eine tolle Sache, oder? Warum zum Geier also verweigern sich da Blogger, diese Technik anzuwenden und die Pingbacks zu veröffentlichen? Das wird mir ein Rätsel bleiben.

Und dann gibt es die Extrem-Ping-Einsetzer. Es kursieren die verschiedensten Listen von Ping-Diensten im Internet. Ein Pingback muss ja auch übertragen werden. Und dazu braucht man so einen Dienst. Ich habe von Blogs erfahren, die rund 100 Ping-Dienste einsetzen. So etwas zählt doch eigentlich schon zum Ping-Spam, oder? Im Allgemeinen werden solche Dienste eingesetzt:

http://rpc.icerocket.com:10080
http://rpc.pingomatic.com
http://ping.wordblog.de
http://blogsearch.google.com/ping/RPC2
http://xmlrpc.bloggernetz.de/RPC2
http://rpc.technorati.com/rpc/ping
http://rpc.weblogs.com/RPC2
http://ping.blogstart.de/
http://blogpingr.de/ping/rpc2
http://rpc.twingly.com
http://ping.feedburner.com
http://api.my.yahoo.com/RPC2
http://www.bloglines.com/ping
http://rpc.bloggerei.de/ping/

Einige von denen habe ich im Einsatz. Aber hundert oder gar mehr? So viele einzusetzen, das macht man nicht.

Timon Schroeter vom Blog PHP Schulung geht davon aus, dass man mit einer Vernetzung über Pings ein ganzes Ökosystem aus Blogs schaffen kann. Das ist auch soweit richtig. Schaue ich mir die Piraten an, so tummeln die sich in ihren Blogs und ihrer eigenen Filterblase. Die sind untereinander hervorragend vernetzt und stellen da so ihre eigene Welt dar.

Sascha Oertlin schreibt in seinem Blog Blogverdiener davon, dass es immer wieder zu Problemen mit den Pingbacks kommt. Und er hat völlig Recht. Die Probleme, die auftreten können, können nicht nach Schema F oder nach einem Patentrezept behoben werden. Vielleicht ist das ja der Grund dafür, dass Blogger die Pingbacks völlig abgeschaltet haben. Im Großen und Ganzen handelt es sich um das leidige Thema Spam. Wer aber auf die richtigen Plugins setzt, kann da recht sicher sein.

Zwei Fragen bleiben für mich:

  • Wie halten Sie es als Blogger? Möchten Sie in anderen Blogs verlinkt sein?
  • Und Sie als Besucher? Möchten Sie unter einem Blogartikel darauf hingewiesen werden, dass woanders über das Thema auch ein Artikel geschrieben wurde?

Gern schaue ich mir mal an, was hier so gesagt wird. Vielleicht werden diese Dienste auch überbewertet.

6 Replies to “Webmaster Friday – Warum schalten Blogger Pingbacks aus?”

    1. Hallo Timon!

      Ha! Jetzt weiß ich, warum ich so wenig Pingbacks gesetzt bekomme. Danke für den Hinweis.

      Ich habe mal mit Smartdirect experimentiert und das dann sicherlich verdrängt. Ich werde es erstmal deaktivieren.

      Danke für den Hinweis. Aber gebracht hat es mir – bis jetzt – nichts.

  1. Hallo Henning,

    danke für Deine Rückmeldung per Kommentar im betreffenden Artikel! Habe auch dort geantwortet.

    Dein Pingback von diesem Artikel hier wird nun auch dort korrekt angezeigt.

    Freudiger Gruß!

    Timon

  2. Danke für den Beitrag. Wir bevorzugten bis dato an und für sich die Empfehlung auch von Perun.net, wo es sich am Ende des Tages eben nur um zwei Pingdienste dreht. Wir werden jetzt aber einfach mal diese Liste testen, und kucken, ob uns die Spamattacken eines besseren belehren ;o) Gruß. ralf

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