Das Jahr 1987 machte Michael Jackson endgültig zum Gott. Grund war das Album „Bad“, dessen Titelstück als zweite Single Anfang September veröffentlicht wurde. Von der Hauptsingle „I just can’t stop loving you“ davor will ich jetzt gar nicht reden, es geht um das laute, schräge und betont wütende „Bad“. Irgendwie war das eine diabolische Mischung aus Funk, Rhythm’n’Blues, Soul und auch ein wenig Rock. Und so etwas ließ der brillante Geist auf die Menschheit los.
And the whole World has to answer right now…
Dein Arsch gehört mir, ich werde es dir zeigen. Zeig einfach dein Gesicht in vollem Tageslicht. Ich erzähle dir, wie ich mich fühle. Ich werde dich im Geist treffen. Schieße nicht, um zu töten. Zeig mir, was du drauf hast. Ich geb dir Zeit, bis ich bis drei gezählt habe, um die Hosen runter zu lassen oder es sein zu lassen. Erzähle dir, dass du aufpassen sollst, was du erzählst. Ich kenne deine Tricks und weiß, wer du bist.
Alle reden schon drüber, was du für ein linker Hund bist. Es dauert nicht mehr lang, bis man dich in den Knast steckt. Deine lügenden Augen entlarven dich. Nun hör mir zu und mach keinen Stress. Hunde, die bellen, beißen nicht. Du bist doch kein Mann. Du wirfst mit Steinen, um deine Hände zu verbergen. Man sagt, es sind alle Wege frei. Und für mich stimmt das auch. Aber, mein Freund, du hast nichts gesehen. Warte nur, bis ich mit dir fertig bin. Du weißt, ich bin böse. Und die ganze Welt muss jetzt antworten, nur um es dir nochmal zu sagen: Wer ist hier böse? Wir können die Welt von morgen verändern. Sie könnte ein besserer Ort sein. Wenn dir nicht gefällt, was ich sage, warum haust du mir dann nicht einfach eine runter?
Jackson, der wütende Superstar
„Beleidige mich doch, wenn du dich traust“ ist die eigentliche Botschaft in „Bad“. Er war ja aufgrund des gigantischen Erfolgs von „Thriller“ zu der Zeit ja schon ein Superstar. Dennoch gab es zu der Zeit genügend Leute, die ihm fehlendes Talent und Geschick unterstellten und ihm absprachen, dem Status des Superstars gerecht zu werden. Er haut einfach mal so auf einer der erfolgreichsten R’n’B-Singles aller Zeiten die lyrische Frage in den Raum: „Wer ist nun der Beste?“
Er hat mit „Bad“ im Handstreich alle in die Tasche gesteckt, die ihm in irgendeiner Form am Fell flicken wollten. Und im gleichen Zusammenhang bringt er Rassenkonflikte aufs Trapez. Man konnte sicherlich geteilter Meinung zu Michael Jackson sein. Aber dass er wie kaum ein anderer seine Musik gelebt hat und nicht nur musizierte, weil es Geld brachte, dürfte unbestritten sein. Dass er immer Vollgas gab und meinte, was er sagte oder sang, bedarf eigentlich keiner Erklärung. Und deshalb ist „Bad“ so authentisch und wurde aus genau diesem Grund auch zu dem Hit, der uns bekannt ist.