Pandemie vorbei – Oder alles egal?

Wann ist eine Pandemie eigentlich vorbei? Wenn es die Politik so will? Oder die Querdenker? Oder wann können wir sagen, dass wir das Coronavirus im Griff haben? Vor reichlich 2 Jahren bin ich in meinem Home Office verschwunden. Damals hatte man dem Volk erzählt, dass das mal für ein paar Wochen gehen soll. Nun holt sich die geballte Politik einen runter, weil die Zahlen sinken, die hier großen Schrecken verbreiten. Dabei kommt der Frühling, das Virus haut aber nicht einfach ab. Aber das ist uns irgendwie vollkommen egal, oder?

Was definiert eine Pandemie?

Ich habe seit Ausbruch des Coronavirus etliche Wortverballhornungen mitbekommen. Da war von Plandemie die Rede. Oder auch gern mal von Panikdemie. Die Pandemie sei nur ein läppischer Schnupfen. Von den ganzen vollkommen bekloppten Äußerungen mit Chips und dergleichen will ich gar nicht erst anfangen. Jedenfalls habe ich viele Kontakte eingebüßt, die mir mehr oder weniger wichtig waren. Auch Menschen, die ich seit Jahrzehnten kenne, haben mich genügend schockiert.

Aber die grundsätzliche Frage ist ja, was eine Pandemie definiert. Das Wort kommt von den altgriechischen Worten pan und demos. Es bedeutet: Das ganze Volk – oder die gesamte Menschheit – betreffend. Man spricht davon, dass es ein neues Ereignis ist, das aber zeitlich begrenzt ist. Es handelt sich um die weltweit in Erscheinung tretende Ausbreitung einer neu aufgetretenen Infektionskrankheit mit hohen Erkrankungszahlen. Das Ereignis dazu ist räumlich nicht beschränkt.

Die Pandemie im Verlauf - John's Hopkins University of Medicine
Die Pandemie im Verlauf – John’s Hopkins University of Medicine

An dem Bild seht ihr, wie sich die Pandemie entwickelt hat. Das Rote ist der Verlauf der wöchentlichen Fälle, das Weiße die wöchentlich zu beklagenden Toten und das Grüne die wöchentlich verabreichten Impfdosen. Wenn ihr auf die Fälle oben guckt, seht ihr ja eins: Wir können uns auf den Kopf stellen und „La Paloma“ pfeifen, aber die Pandemie ist eben nicht vorbei. Weltweit sind über 6 Millionen Menschen irgendwie im Zuge der Pandemie gestorben. 6 fucking Millionen Menschen.

Und dann kommen Mitglieder der deutschen Bundesregierung um die Ecke und erklären einfach mal die Pandemie für beendet. So, wie ein gewisser Herr Pofalla, der gern mal Affären für beendet erklärt hatte, kommen nun die Herren Buschmann und Lauterbach um die Ecke gebogen und tun so, als sei die COVID19-Pandemie vorbei. Das wird uns noch ganz enorm auf die Füße fallen. Denn das Coronavirus lacht sich eins und ist dann im Herbst zurück.

Wer hat uns verraten? Die Freien Demokraten!

Was hat der Lauterbach vor der Bundestagswahl getönt! Es klang alles so schön, dass er sich nun um die wirksame Bekämpfung der gesundheitlichen Extremsituation kümmern wolle. Offenbar hatte er da seine Rechnung ohne Justizminister Buschmann gemacht. Der fährt jeglicher Vernunft mit Caracho in die Parade und palavert irgendwas von „Selbstverantwortung“. Wenn die denn funktionieren würde, wäre das Alles kein Problem. Aber ganz sicher nicht auf diese Art und Weise.

Es gibt Knallfrösche, die lassen sich unzählige Male impfen und verkaufen dann die Impfpässe. Andere Arschgeigen husten einen an oder drängen sich mit Fieber in volle Straßenbahnen. Die ganzen Verrückten, die während der gesamten Zeit der Pandemie mit ihrer Mund-Nasen-Bedeckung zwar den Mund bedecken, sonst aber das Kinn wärmen. Die ganzen Typen, die trotz Infektion und Krankenhaus-Aufenthalt und monatelanger Reha die Gefährlichkeit ignorieren. Von all denen erwartet Buschmann verantwortliches Handeln?

Von Karl Lauterbach bin ich schwer enttäuscht. Aber Marco Buschmann spielt mit dem Freiheitsbegriff. Die schlimmste Einschränkung der Freiheit ist doch der Tod, gefolgt von lebenslangen Folgen der Pandemie oder all den anderen Dingen. Wie kann man nur so borniert sein und irgendwas von „Freiheit“ faseln, wohl wissend, dass genau die durch so eine Fahrlässigkeit gefährdet ist?

Ich verstehe sehr wohl, dass es nicht ewig so weitergehen kann. Aber wenn die Politik keine Rahmenbedingungen hinbekommt, damit Vorkehrungen gegen neue Wellen getroffen werden können, dann rennen wir sehendes Auges wieder in den nächsten Lockdown. Ist das denn dann Buschmanns „Freiheit“? Ich habe sowas von die Schnauze voll. Aber ich bleibe weiter in meinem Home Office, das ich mir teuer eingerichtet hatte. Die Pandemie kann mich mal. Und all die Labersäcke auch.

2 Replies to “Pandemie vorbei – Oder alles egal?”

  1. Haha..als ich den Satz „wir setzen jetzt auf die Eigenverantwortung des Bürgers“ gelesen habe, hab ich einen 5minütigen Lachkrampf bekommen – eigentlich krieg ich den immer beim Wort „Eigenverantwortung“. Weiß doch jeder mit einigermaßen Grips ausgestatteter Mensch, dass: „Eigenverantwortung“, „Covid-19“ und „Deutscher“, nicht in einem Satz gesagt werden können, ohne dass sich irgendwo auf diesem Planeten ein verzweifelter Virologe bei einem rituellen Selbstmord in seine Phiolen stürzt!
    Ich glaube, die Regierung hat resigniert – ich meine.. wow, wir fahren den Planeten grad mit Vollgas an die Wand: Klima? Pfff… 20°C Celsius wärmer als normal am Pol – kann man da ja mal mit bloßem Oberkörper ein bisserl Bräune fangen – jedenfalls, bis uns die Luft zum atmen ausgeht. Vielleicht fliegen uns aber auch vorher schon ein paar A – oder H-Bomben um die Ohren.
    Wir sind schon so gut wie tot – was sollen wir dann den Bürger noch mit den blöden Masken nerven, oder mit der albernen Quarantäne?..😉
    Am Wochenende war hier auch wieder Fussball. Volles Haus und Marsch durch die City. Auf den Fotos war nicht eine Maske zu sehen. Ist aber normal: wir wissen ja – grade Fussballfans sind ja besonders in Punkto Eigenverantwortung, Rücksichtsnahme und Toleranz echte Vorzeigeobjekte, an denen wir uns ein Beispiel nehmen sollten. WIR SIND ALLE VERLOREN! Und ich muss jetzt schon wieder laut lachen.. Hahahahahaha…

    1. Die »Eigenverantwortung des Bürgers« ist die kleinere Ausgabe der »Selbstverpflichtung der Industrie«, also die offene Arbeitsverweigerung der Politik, die eigentlich einen sinnvollen, im besten Falle ausgeglichenen und weisen Rahmen setzen müsste. Und das läuft leider schon… ach, ich weiß gar nicht mehr, wie lange das schon läuft. Das erste Mal habe ich es bewusst in den Neunziger Jahren als Behandlung des suchtartigen Glücksspiels an Geldspielgeräten mitbekommen. Da hätte man einen Rahmen setzen können, politisch. Stattdessen gab es eine Selbstverpflichtung. Das Spiel wurde dann nach einer Stunde für fünf Minuten unterbrochen (die meisten Suchties spielten eh an mehreren Geräten gleichzeitig) und auf den Automaten gabs einen Hinweis auf eine Telefonnummer, unter der man sich beraten lassen konnte. Nicht allzu sichtbar, versteht sich, denn die Gewinnpläne müssen ja leuchten, nicht die potenziell geschäftsschädigenden Scheibenaufdrucke.

      Und alle finden es geil… 🤦‍♂️

      Und der Journalismus hat wichtigere Themen. Seit Jahrzehnten politischer Arbeitsverweigerung, die bis zur offenen Korruption geht.

      Ich kann nur hoffen, dass sich nicht in vier, fünf Wochen der werte Herr Bundeskanzler vor die Kameras und Mikrofone stellt und aus seinem Munde herausfurzt, dass er mit seiner ganzen Regierung von der heftigen Entwicklung der Pandemie völlig überrascht wurde.

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