Wirtschaft und Krieg – Reizüberflutung

Ich mach es kurz: Irgendwie leide ich an Reizüberflutung, wenn ich mir so das ganze unfassbare Affentheater anschaue, was so auf der Welt los ist. Es gibt Kriege. Es gibt wirtschaftliche Zaubereien, von denen man noch nicht weiß, was man von ihnen halten soll. Es gibt technische Hürden. Und irgendwie denkt man sich, dass das doch alles nicht so gemeint gewesen sein kann, als sich mal die Menschen entwickelt hatten. Das kann doch einfach nicht sein. Das ist doch ein Fehler in der Matrix.

Wenn wir über Krieg reden, reden wir meistens über den Islamischen Staat auf der Levante. Das ist aber nicht der einzige Krieg. Denken wir an Westafrika, denken wir an den Jemen. Wieso kommen Menschen auf die Idee, ihresgleichen abzuschlachten und kulturelles und wirtschaftliches Erbe zu zerstören? Wir haben aber auch die Auseinandersetzungen in Südamerika und sonstwo auf der Welt. Die Erde ist kein friedlicher Ort. Offenbar will es der Mensch aber auch gar nicht anders.

Wir entwickeln uns und die Dinge, die wir brauchen, immer weiter. Der deutsche Rapper Sido gab mal von sich: „Wir bauen immer höher, bis es ins Unendliche geht. Fast acht Milliarden Menschen, doch die Menschlichkeit fehlt.“ – Es ist derzeit ein Wettlauf darüber, wer am gefährlichsten ist. Ob es nun Waffen sind, die Löcher in Menschen und Gebäude machen, oder Waffen, die Computersysteme weltweit lahmlegen: Wir haben das Alles selbst so gewollt. Und irgendwie ist mir so, als ob das miteinander zusammenhängt.

Ich denke, die Welt ändert sich. Ich weiß nur noch nicht, wohin das führen wird. Nein, vergessen wir mal Schwachsinn wie die „Neue Weltordnung“ oder etwas in der Art. Ich denke, die Machtverhältnisse ändern sich. Die Technologie macht es möglich. Da werden Internet-Infrastruktur und Technologie lahm gelegt, indem alltägliche Dinge missbraucht werden. Nebenher verhandelt man dann aber darüber, wie die Wirtschaft wegen der Globalisierung noch besser zusammenarbeitet.

Wenn ich mich durch die Nachrichten arbeite, erlebe ich eine Reizüberflutung. Ich will da gar nicht mehr hinschauen. Vielleicht gibt es ja demnächst mal wieder bessere Nachrichten. Nein, nicht über die endgültige Zerschlagung des Islamischen Staates. Denn die wird so einfach nicht passieren. Vielleicht erleben wir aber auch wieder mal, dass nicht alle so waren. Es sind doch nicht alle auf ihren eigenen Vorteil bedacht. Oder etwa doch?

Ich habe heute besseres zu tun, als mich mit Dingen zu beschäftigen, die ich nicht ändern kann und die irgendwie nicht gut für die Menschheit sind. Diese überdecken aber auch die Sachen, die gut gelungen sind. Das ist das, was ich mit der Reizüberflutung meine. Ich bin da einfach mal raus. Vielleicht fällt dem Menschen mal wieder etwas besseres ein, als alle anderen zu bekämpfen und auszubeuten. Dann werden vielleicht auch mal Abkommen wieder das, was sie sein sollten: Dinge zum Vorteil für alle.

Ja, das ist ein einigermaßen seltsamer Artikel. Das ist mir bewusst. Vielleicht erkennen aber meine Leser, was ich damit aussagen will. Ich denke, mit CETA und TTIP werden die Wirtschaftskriege derer erst anfangen, die nicht davon profitieren werden. Was wir derzeit erleben, ist erst der Anfang. Und vor der Zukunft wird mir ein wenig Bange. Aber vielleicht ist das auch nur so, weil es draußen herbstlich trüb und kühl ist. Wer weiß das schon so genau?

2 Replies to “Wirtschaft und Krieg – Reizüberflutung”

  1. Hallo Henning,
    vielen Dank für deine Worte. Ich finde es ebenfalls sehr traurig, wie wenig sich für Leid und Kriege interessiert wird. Es scheint wichtiger zu sein, wie und ob sich ein C-class Promipärchen trennt, anstatt sich für die echten Weltprobleme zu interessieren. Aber es wird wahrscheinlich nicht besser, da auch in den Schulen nur noch oberflächlich gelehrt wird. Was wir brauchen (mein Eindruck) ist, dass alle Medien versuchen, nur noch Konsumenten zu schaffen und kritische Bürger/ Verbraucher nicht benötigt werden.

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