Der ehrenwehrte Bundesnachrichtendienst

Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnologie warnte bekanntlich vor dem so genannten Zero Day Exploit. Das ist um die zwei Jahre her. Jetzt gerät der Bundesnachrichtendienst ins Visier der Kritiker jeglicher Überwachung. Und mir schwillt gerade die Galle.

Was man immer so liest und hört, zeigt einem ja immer wieder, das man nur das kleine Tier im Hamsterrad ist. Im Prinzip gilt es nach wie vor, dieses „Alles. Jeder. Überall“. Nur WIE es der Bundesnachrichtendienst macht, das lässt das Messer in der Tasche aufschnappen.

Wovon erzähle ich denn eigentlich? Mir muss ja was schlimmes über den Weg gelaufen sein. Ja, ist es. Der ehrenwerte Bundesnachrichtendienst will gezielt Geld auf den Tisch legen, um Informationen zu Sicherheitslücken einzusammeln. Es geht um ein paar Millionen gleich. Bis 2020 hat der BND 4,5 Millionen Euro eingeplant, um gängige Software auszuhebeln. In dem lesenswerten Artikel ist die Rede davon, dass die Transport-Verschlüsselung TLS, auf die man ja laut Experten unbedingt setzen soll, geknackt werden soll.

Man will auch konkret solche Dinge wie den eingangs verlinkten Zero Day Exploit einkaufen. Man will in Schwachstellen in Software investieren, um in Betriebssysteme eindringen zu können, damit man diese auszuspähen kann. Und das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnologie macht da gleich mal mit und hat einen Vertrag mit dem Weltmarktführer für Software-Schwachstellen geschlossen. Angeblich soll der Zweck des Vertrags mit Vupen „ausschließlich der Schutz der Regierungsnetze“ gewesen sein.

Nein, Freunde, so geht’s nicht. Ihr wollt einfach mal alle Rechner und so ausspionieren und kauft sogar Schwachstellen ein. Und dann schützt ihr nicht mal das Volk, sondern ausschließlich die Regierung? Und sowas wird bekannt, wenn sich Millionen Deutsche weinend in den Armen liegen? Am 09. November hat der SPIEGEL darüber erzählt. Schämt ihr euch nicht ein bisschen?

Es ist ja nicht nur so, dass da Unmassen von Daten ausspioniert werden können. Es ist ja vor allem auch so: Der ehrenwerte Bundesnachrichtendienst und das ehrenwerte Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnologie kurbeln einen Markt mit unsicherer Software an – einen Markt, den man nicht wollen kann. Was erreicht man denn damit? Hilft das irgendwem? Ja, ausschließlich den Schnüffelbehörden im In- und Ausland. Aber nicht den eigentlich schützenswerten, dem Volk.

Ihr seid es nicht wert, dass euch irgendwer den Rücken stärkt, ihr dämlichen Behörden. Ihr gehört abgeschafft. Wer jetzt noch ein einziges Mal erzählt „Ich habe doch nichts zu verbergen“, ist nicht besser als diese Behörden Vereine. Denn dann lässt man es zu, dass Behörden dafür sorgen, dass Produktionssoftware, Email-Server, Handy-Software – alles, was man sich an Software vorstellen kann – auf Dauer geschädigt wird und damit unbrauchbar ist. Solche Organisationen wie BND und BSI schaffen es noch, die Zivilisation zurück ins Mittelalter zu bringen. Aber vielleicht wollen die das ja auch? Geht einfach sterben.

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