Ich habe jetzt oft genug erklärt, warum ich mich nicht auf ein Themengebiet spezialisiere. Und dann sehe ich so Blogger, die über das Essen schreiben. Die nennt man Foodblogger. Viele von ihnen machen unfassbar gute Arbeit. Aber andererseits ist es auch immer wieder eine Heidenarbeit, sich zu erklären. Denn wenn ich über das Essen schreibe, muss ich dafür wahrscheinlich sehr oft Zutaten einkaufen und das Gericht zubereiten. Woher kommt das Geld, ist da so eine oft gestellte Frage. Und so kommen so genannte Foodblogger immer mal wieder in die Bredouille.
Essen, Essen, Essen – für Foodblogger gibt es in den Blogs nichts anderes, als das Essen. Ohne Frage, das macht sie glücklich, sie machen es ja meistens gern. Aber es ist nicht unbedingt etwas besonderes, dass es Foodblogger gibt, die das Essen nicht mehr so in den Lebensmittelpunkt schieben wollen. Und wie das bei Themenblogs eben so ist: Irgendwann ist dann mal die Luft raus, man wird von irgendwelchen Butzen bedrängt, es macht einfach keinen Spaß mehr. Und bei denen, die über das Essen bloggen, ist es ja noch dazu ein entsetzlich hoher Zeitaufwand durch Einkaufen, Zubereiten, Dekorieren.
Es ist daher nicht verwunderlich, wenn sich Foodblogger mit der Zeit mal neu orientieren. Aber nicht nur sie. Ich kenne verschiedene Blogger, sich sich auch thematisch anders aufstellen. Aber wenn ich Foodbloggerin Lottie so lese, dann kann ich das mit jedem Wort nachvollziehen. Und sie schreibt in ihrem Artikel folgendes:
In meinem Leben passieren täglich so tolle Dinge. Mein Halbmarathon. Meine Reisen. Mein Sport. Die Jahreszeiten. Nachmittage mit meiner Schwester. Mein toller neuer Studiengang. Musik. Bücher. Ich möchte all das mit euch teilen und ich sehe die Möglichkeit, euch auch in dieser Hinsicht zu inspirieren! Und mich von euch inspirieren zu lassen! Das Leben ist doch so viel mehr als Essen.
Und das ist es, was ich seit langer Zeit meine. Bloggen muss doch Spaß machen. Man kann doch nur über irgendwas schreiben, wenn man durch irgendwas inspiriert wurde. Es gibt unfassbar viele Geschichten da draußen, die man erzählen kann und sollte. Und nebenbei: Bloggen ist das Führen eines Tagebuchs. In den wenigsten Tagebüchern geht es ausschließlich um ein Thema. Meistens geht es doch darum, was den Schreiberling beschäftigt. Und deshalb kann ich es nachvollziehen, wenn man sich beim Bloggen etwas anders orientiert.
Irgendwie gibt es doch das Sprichwort „Abwechslung ist das halbe Leben“. Wenn man nicht beim Schreiben Abwechslung hereinbringt, wird es für Autoren und Leser dann irgendwann langweilig. Man verliert irgendwann die Lust daran. Und das wäre sehr schade. Denn wie es bei verschiedenen Blogs eben so ist: Die machen sich eine wahnsinnige Arbeit. Wenn dann die Inspiration als Antrieb fehlt, vergammelt ganz schnell der Blog, weil die dadurch entstandenen Artikel einfach nur lustlos hingeklatscht sind.
Foodblogger haben es schwer. Sie müssen immer wieder neue Dinge kreieren, Waren dafür einkaufen, stundenlang irgendwas zubereiten und dekorieren. Bei dem Aufwand kann schon mal die Luft raus sein. Wollen wir mal hoffen, dass Blogs wie der von der Lottie dann nicht verstauben oder gar in der Versenkung verschwinden.
Mal in etwas abgewandelter Form zum bloggen – ob nun Multiblogger, Foodblogger oder sonstwie gebloggt –
schon Paracelsus meinte „alles ist Nahrung, alles Gift, allein die Menge machts“
Wenn ich das aufs bloggen ummünze (zumindest bei Hobbybloggern), passt das Zitat dann nicht auch? Was nutzt es, wenn x-Artikel geschrieben werden, und der Akku (iwann) mal nicht mehr mitmacht/ausgebrannt ist?
Was meinen Blog angeht, war für von Anfang an klar, das es ein „Bauchladen“ wird. Es gibt einfach zuviel dieser spezialisierten Blogs, und eine Menge bessere, als meinen, den ich als Hobby betreibe.
d’accord zum letzten Satz in Deiner „Vorstellung“: so auch „meine Sicht“… ;-)
Hallo Henning,
ja, Mode-und-Food-Blogger haben es wahrlich nicht sehr leicht, wenn es nur auf ein bestimmtes Thema fokussiert ist. Wenn ich mir mein Internetblogger.de ansehe, so blogge ich doch oft vermehrt über das Bloggen und CMS und da wird nichts mehr umgestellt. Mein Portfolio richte ich nach diesen Themen aus. Aber eines manchen Males muss ich einfach etwas loswerden, was mit diesen Themen kaum etwas zu tun hat. So tue ich das dann. Darüber las ich auch mal woanders, dass du/ich/alle auch mal nicht mit dem Strom schwimmen sollen und einfach darüber bloggen, was gerade ansteht.
Sicherlich schwer vorstellbar, wenn du eine bestimmte Zielgruppe hast und nur die und die Themen verbloggst. Ab und an schadet auch der Blick hinter den Tellerrand nicht. Über alles Mögliche mag ich aber nicht bloggen, weil ich dazu nichts beitragen möchte und nur über meine wenigen Themen :)
Foodblogger wird es weiterhin geben und nur extrem schwer wird es nach 5 oder 10 Jahren sein, denn versuche mal 10 Jahre lang ein Foodblogger zu sein. Da wird es vonnöten sein, neue Themen im Blog einzuführen, was ich meinerseits mit den OpenSource CMS machte. Nach 10 Jahren nur über das Bloggen zu bloggen, fällt einem sehr schwer, weil alles durchgekaut wurde.
Hallo Alex,
nein, der Blick über den Tellerrand schadet nie etwas. Das schärft auch manchmal die Sinne. Natürlich ist es schwer, soundso viele Jahre nur zu einem Thema etwas zu schreiben. Das macht es nicht gerade abwechslungsreicher. Und du hast es erfasst: Irgendwann ist mal alles durch.