Gesichtspalme #38 – Facebook und #NippelStattHetze

Haben Sie in letzter Zeit mal das Hashtag #NippelStattHetze gesehen? Nutzer protestieren damit gegen die Nutzungsbedingungen von Facebook. Ob bei Twitter, bei Facebook oder bei Google+ – überall ist ein bestimmtes Bild zu sehen, das sich mit der Praktik von Facebook beschäftigt, Nacktheit zu blockieren und als Verstoß gegen die Nutzungsbedingungen anzusehen, Einträge zur Hetze jedoch nicht. Hierfür kann man sich eigentlich nur an den Kopf fassen, weshalb Facebook dadurch eine Gesichtspalme einsammelt.

Eine dieser Personen verstößt gegen die Regeln von Facebook.
#nippelstatthetze

So lautet der Text auf einem Bild, was von Facebook immer wieder entfernt und der Nutzer temporär gesperrt wird. Auf dem Bild zu sehen ist eine Frau im Slip und nackten Brüsten und ein Mann, der ein Schild mit „KAUFFT NICHT BEI KANAKEN“ als Aufschrift in der Hand hält. Dieses Bild kann man sich gern hier herunterladen und darf es auch weiter verbreiten, so lang man es nicht verändert.

Das Bild verstößt gegen die Nutzungsbedingungen, weil Facebook Nacktheit unterbindet. Das mag man jetzt komisch finden, aber in den Allgemeinen Geschäftsbedingungen des Netzwerks steht unter „3. Sicherheit“ bei 7. folgender Eintrag:

Du wirst keine Inhalte posten, die Hassreden enthalten, bedrohlich oder pornografisch sind, zu Gewalt verleiten oder Nacktdarstellungen bzw. grafische sowie sonstige Gewalt enthalten.

Ja, dort steht tatsächlich, dass keine Inhalte veröffentlicht werden, in denen Nacktheit gezeigt wird. Aber eben auch Hassreden oder Gewaltaufrufe. Insofern dürfte man sich schon fragen, wieso zwar nackte Brüste entfernt werden, aber kaum Einträge, in denen offen zur Gewalt gegen sonstwen aufgerufen wird. Was ist die Intention von Facebook, „Titten“ zu löschen, aber „Flüchtlinge vergasen“ zu erlauben. Beides ist aufgrund der AGBs unter 3.7 ausgeschlossen. Bitte, Facebook, klär uns hier mal auf, wir verstehen es nämlich nicht.

Facebook verhält sich in meinen Augen (und eben nicht nur in meinen) nicht konsequent genug. Klar, sie plädieren für freie Meinungsäußerung. Aber wenn eindeutig von Hass auf Gewaltaufrufen die Rede ist, dann muss das von dem sozialen Netzwerk auch unterbunden werden, nicht nur ein bisschen zu viel nackte Haut. Wieso Facebook so handelt, ist nicht klar, was auch schon Bundesjustizminister Heiko Maaß aufgeregt hatte. Aber vielleicht klärt sich das ja noch. Finden Sie es denn auch merkwürdig, wie sich Facebook hier verhält?

3 Replies to “Gesichtspalme #38 – Facebook und #NippelStattHetze”

  1. Pingback: Ulf. Mehr oder minder täglich Privatkram.
  2. Was in aller Welt ist eine „Gesichtspalme“? Soll das etwa die Übersetzung von „facepalm“ sein, was „sich die Hände (Handfläche = palm) vors Gesicht schlagen“ bedeutet?!

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