Google Search Console: Am Leser vorbei gebloggt

Wer nicht selbst mit dem Treiben im Internet zu tun hat, hat vermutlich noch nie von dem Tool Google Search Console gehört. Das ist mächtig wie auch die Bibel. Jetzt bin ich kein gläubiger Mensch. Aber es ist dennoch gut, sich wenigstens ab und zu mal daran zu orientieren, denke ich. Ich hatte mal von dem Tool erzählt. Aber irgendwie muss ich es dann geschafft haben, das Tool, das ich jetzt gar nicht so unsinnig einschätze, komplett weg zu ignorieren. Und so kam es, dass ich fast vom Stuhl gefallen bin.

Lange verschmäht: Die Google Search Console

Ja, ich nutze Matomo für meine Statistiken. Ich großer Held brauche dank meiner Wassersuppe und eben jenem Matomo nichts anderes mehr. Und ich weiß, wie der Hase läuft. Ganz ehrlich: Einen feuchten Kehricht weiß ich. Ich bin ja immer davon ausgegangen, dass mir Matomo ausreicht. Google Analytics? Das ist doch igitt! Die Google Search Console: Na gut, wenn ich mal Zeit und Lust habe, schaue ich mal rein. Nur hatte ich lange weder Zeit noch Lust. Aber ich habe Matomo, geil.

In Matomo kann ich nachschauen, mit welchen Suchbegriffen irgendwer zu mir gefunden hat. Ja… Und nein. In den letzten 3 Monaten kam es von 36003 Aufrufen zu 26668 Aufrufen über Suchmaschinen. Davon – so erzählt es mir Matomo – waren bei 26512 Suchanfragen die Suchbegriffe nicht definiert. Ja, du liebe Güte! Was soll ich dann damit anfangen? Das kannst du ja vergessen. Eine Lösung gibt es dafür nicht.

Oben im Bild seht ihr, wie sich die Leistung in der Google Suche nach der Google Search Console entwickelt hat. Auch im Vergleich zum gleichen Zeitraum vor einem Jahr. Das Gestrichelte ist 2020, die vollen Linien 2021. In ausnahmslos allen Werten liege ich dieses Jahr darunter. Und was das Tollste überhaupt ist: Themen, die ich für wichtig erachte, spielen laut Google Search Console kaum eine Rolle. Dafür aller möglicher anderer Kram. Also: Am Leser vorbei gebloggt. Oder etwa nicht?

Aber RankMath zur Suchmaschinenoptimierung!

Naja, RankMath und alle möglichen anderen SEO-Tools können ja nicht das gleiche wie die Google Search Console. Man kann mit solchen Tools eigentlich nur schauen, wie sehr grün ein Artikel ist und demnach aus Sicht des Tools „gut“. Für eine wirkliche Analyse sind die nicht zu gebrauchen. Und außerdem ist es so, dass man für einen sinnvollen Umgang mit diesen Tools generell Geld einwerfen soll. Leute, ich nehme kaum etwas mit dem Blog ein, das wäre mir dann am Ende zu teuer.

Mit anderen Worten: Mit solchen Tools wie RankMath oder YOAST stolpert man dann dennoch relativ blind durch die Gegend. Es müssen dann schon so Dinge wie die Google Search Console sein. So leid es mir tut, aber ich komme nicht umhin, sie zu benutzen. Und nein, das hat nichts damit zu tun, dass jetzt irgendwer beim Besuch hier im Blog seine Daten an Google abgibt. Das passiert nach wie vor nicht. Ich wollte es nur genannt haben.

Was sucht ihr denn nun, wenn es euch hierher verschlägt?

In den letzten drei Monaten habt ihr quasi solche Suchbegriffe laut Google Search Console benutzt, um hierher zu kommen:

  • brid
  • mewe
  • cotton eye joe
  • sound of silence

Also: Die „Bundesrepublik in Deutschland GmbH“, eine gern genommene Verschwörungstheorie der Rechtsextremen. MeWe, ein soziales Netzwerk, das immer mal komische Schlagzeilen produziert. „Cotton Eye Joe“ ist ja das bekannte Lied, und man will wissen, ob das Lied rassistisch ist. Ach, und „The Sound of Silence“, die alte Simon & Garfunkel-Nummer, die von „Disturbed“ für das Videospiel „Rock Band 4“ neu aufgenommen wurde.

Nichts, was darauf hindeutet, dass euch meine technischen, fachlichen Artikel interessieren. Aber vieles, was darauf hindeutet, dass Suchmaschinenoptimierung doch irgendwie funktioniert. Leute, ich wollte das so nicht. Aber es scheint irgendwie zu klappen. Ich habe das nicht darauf angelegt. Aber wenn das so ist, muss ich das mal so glauben.

Ach ja, es gibt ja auch eine Alternative zur Google Search Console, die ich mal testweise loswurzeln lassen habe. Das Ding nennt sich Ubersuggest. Der Neil Patel will für vieles in dem Tool Geld sehen. Aber eine grundsätzliche Analyse kann man dennoch machen. Und was kam dabei heraus? Um auf meine Seite zu kommen, schaut ihr nach „Forever Young“ von Alphaville, nach „MeWe“ und nach „Johnny Cash Hurt“. Tja, und dann ist man ratlos.

Was lerne ich daraus?

Jetzt könnte ich hergehen und stupide der Google Search Console zu Willen bloggen. Aber ich habe immer gesagt, dass ich nicht blogge, um irgendeiner Suchmaschine zu gefallen. Es geht um meine Themen und darum, dass ich meinen Lesern was mitgeben kann. Wenn aber nach völlig anderen Begriffen gesucht wird, hat das schon sowas wie eine Aussage, oder? Aber was mache ich denn nun daraus?

Soll ich mich jetzt verbiegen, um möglichst oft in Google Discover aufzutauchen, wie mit diesem Artikel? Ich glaube, das will keiner lesen. Ich bin ja nach wie vor der Ansicht, dass man meinen Blog auch liest, weil ich so schreibe, wie ich schreibe. OK, davon weiß die Google Search Console ja nichts. Aber vielleicht ist das ja auch ein Grund. Allerdings bin ich nicht Angela Merkel, die die letzte Bundestagswahl mit dem Satz „Sie kennen mich“ gewonnen hatte.

Vielleicht sollte ich ja wirklich wieder mehr auf das acht geben, was die Leute umtreibt. Also wenigstens ein bisschen. Ich brauche da mal eure Hilfe. Würdet ihr ins Grübeln kommen, wenn die Google Search Console etwas komplett anderes behauptet als das, was ihr die ganze Zeit gedacht habt? Es gibt ja unterschiedliche Auffassungen. Und mich würde mal eure Meinung interessieren.

One Reply to “Google Search Console: Am Leser vorbei gebloggt”

  1. Jedes Tool hat seine Daseinsberechtigung, es kommt nur darauf an, wie man es verwendet ;)

    Im Marketing-Kontext sind solche Zahlen essentiell und wir schauen uns deutlich mehr an, als Nutzerzahlen und Seitenaufrufe. Die Frage ist allerdings, ob man all das als Freizeitblogger wirklich braucht und vorallem wozu?

    Viele Grüße
    Andy

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