Private Blogs? Ich komme da nicht mehr mit

Ich war neulich mal wieder nach Jahren in der Bloggerei unterwegs. Ich wusste gar nicht, dass es die noch gab. Und ich habe dort ein paar private Blogs gesucht. Warum? Weil ich einfach mal schauen wollte, wie andere so von persönlichen Begebenheiten und Fährnissen erzählen. Alter Falter, das war schwere Kost. Und Freunde, darüber muss ich mal ein paar Takte erzählen. Nein, es liegt nicht an der Plattform „Bloggerei“, sondern an dem, was sich „private Blogs“ nennt.

Wo war der Uhle jetzt gleich?

Es gibt da diese Blog-Aufreih-Webseite namens Bloggerei. Ich war dort vor Jahren selbst registriert. Bis es einfach nicht mehr ging. Jedenfalls hatte ich irgendwann mal vollständig vergessen, dass es die jemals mal gab. Das letzte, was ich irgendwann mal gehört hatte, war, dass die Plattform eingestellt werden sollte. Wie ich nun gelernt habe, war das allerdings nicht der Fall. Und so habe ich mich da mal wieder herum getrieben.

Hintergrund war, dass ich derzeit meine Artikel aufräume. Und so bin ich auf das Thema überhaupt gestoßen. Also gut, dann hatte ich halt mal geguckt. Und ich weiß ja, wie die Plattform funktioniert. Die Blogs sind in Kategorien organisiert. SEO-Palaver-Blogs sind unter „Seoblogs“ eingetütet, Blogs zu Computerthemen in „Computerblogs“. Und es gibt dort private Blogs. Ich nehme halt an, dass das so persönliche Blogs sind. Und wo sind die einsortiert? Genau, unter „Privateblogs“. Aber ach…

Was zum Geier sind heutzutage private Blogs?

Da gibt es Blogs, die einfach nur Bilder um sich werfen, die dann in einen eigenen Shop verlinken. Ich finde Leute, die ihr „Business“ bewerben. Fast jede dieser Seiten hat einen Adventskalender, wo ich gar nicht wissen will, wie viel ungekennzeichnete Werbung enthalten ist. Mal ehrlich, private Blogs habe ich mir dann schon anders vorgestellt. Ich meine so etwas, wo persönliche Erlebnisse aufgeschrieben werden. Oder der Umgang mit irgendwas. Lasst mich doch bitte wieder eure Geschichten lesen.

Ich will sowas lesen wie bei der Anika in den Alltagsgeschichten. Einfach mal ein Gefühlsausbruch wie im September bei der Katja. Aber ein Anbieter für Nachhilfe hat dort meiner Ansicht nach nichts zu suchen. Ich weiß allerdings nicht, ob ich das zu eng sehe. Für mich sind aber private Blogs einfach die Geschichten aus dem Alltag wie bei den genannten Beispielen. So, wie sich manche Blogs dort darstellen, da komme ich einfach nicht mehr mit.

Das verlorene Einfach-so

Ich habe es ja auch schon mal aufgeschrieben, dass ich zurück will in die Einfach-so-igkeit. Das muss doch möglich sein. Wenn ich private Blogs suche, dann will ich eben solche einfachen Geschichten lesen, keinen SEO-optimierten Kram mit versteckten Werbe-Links. Ich will auch nicht die drölzigste Abhandlung zur Work-Life-Balance lesen oder wissen, wie ich einen Baum zu umarmen und dabei einen zig Euro teuren Stein zu tragen habe. Das will ich einfach alles nicht.

Rotzt doch einfach eure Blogs wieder voll. Und wenn ich dann sehe, dass das bei der Bloggerei nicht mehr bei der Rubrik „Private Blogs“ stattfindet, ist das ernüchternd. Dann schaut man in die Rubrik der „Freizeitblogs“. Aber ach, dort sieht es auch nicht besser aus. Ich will keine Hauls sehen. Und auch dort versteckte und offensichtliche Werbung. Geht das nicht mehr ohne? Ich frage nur, denn ich bin ja nur ein Blödian, der nicht weiß, wie das mit dem Bloggen so geht.

Private Blogs hatten immer den Charme, dass Geschichten einfach so erzählt wurden, damit sie nicht verloren gehen. Wo ist das hin? Mich beschleicht die vage Ahnung, dass dieses Einfach-so zumindest in den Blogs, die in der Bloggerei registriert sind, zum großen Teil verloren gegangen ist. Aber wieso? Darauf habe ich keine Antwort gefunden. Es ist schade, dass es so gekommen ist. Aber vielleicht ist das auch so der Lauf der Dinge. Was meint ihr?

15 Replies to “Private Blogs? Ich komme da nicht mehr mit”

    1. Ist das nicht ein Trauerspiel? Ich meine, ich hab hier auch ab und an mal einen Artikel, mit dem ich nen kleinen Heller verdiene. Aber der ist dann entsprechend gekennzeichnet und fabuliert nicht wild einen drauflos.

  1. Dabei ist Bloggerei so cool. Ich habe mich auf mehreren Plattformen ausprobiert und bin jetzt bei Write.as gelandet. Und ich schreibe gerade das was mich bewegt zu Games, Social Media, Fußball und vielen anderen Dingen. Es ist halt mein Tagebuch.

  2. Henning. du hast absolut Recht! Und ja, man sollte wenn dann immer Werbung kennzeichnen. Ich verzichte bei mir ganz auf Werbung. Ich blogge nur aus Spaß bzw. möchte die Leute damit auchzum Nachdenken anregen, dass Behinderte doch nicht so blöd sind wie oft man denkt und Inklusion durchaus sinnvoll ist.

    1. Hi Lorenzo,

      das ist auch ein enorm wichtiger Beitrag zur Gesellschaft, mein Freund! Ich denke, am Ende ist es so, dass man immer schreiben sollte, was einen bewegt. Wenn irgendwas finanzielles dabei herauskommt, wobei man sich nicht verbiegt, ist alles gut.

      Ich habe z.B. hier den Zählpixel der VG-Wort eingebaut. Der tut niemandem weh. Und da die Kopierabgabe auf Kopierer, Scanner, Multifunktionsdrucker eh anfällt und ausgeschüttet wird, nehme ich nicht mal jemandem irgendwas weg.

  3. Das Problem ist – und das haben die Blogger-Verzeichnisse alle gemein – das keine Kontrolle mehr stattfindet, nach dem man freigeschaltet wurde.

    Die einzige Kontrolle ist, ob das Verzeichniseigene Icon noch eingebunden ist. Weiter passiert nichts.

    Und es gibt sicher die Möglichkeit, eingetragene Blogs darauf zu kontrollieren, ob sie sich an die Regeln halten.

    1. Nein, das stimmt schon, einfach ist das nicht. Ich glaube auch, dass ein Teil der Blogger sich da irgendwie mimosenhaft hat. Ich will mich nicht mal unbedingt außen vor lassen. Aber insgesamt wirkt das schon so.
      Wie ist das eigentlich, bekommst du nennenswert Besucher von der Bloggerei? Bei mir war das so gut wie nie der Fall.

  4. Genau auf der Suche, war ich just heute. Andere private Blogs. Vielleicht etwas um Ideen für den eigenen Blog zu finden. Ich würde viel mehr auch meine Gedanken im Blog einstreuen, aber nun kann eben auch in meinem privaten Blog, den ich nun nicht mehr ganz alleine führe, jeder gleich sehen wie ich heiße, wo ich wohne und das gleichzeitig verbunden mit meinen persönlichen Gedanken. Wieviel privat gibt man Preis, was sagt man besser nicht?

    Aber stimmt leider. Es gibt kaum noch Blogs ohne Monetarisierung. Aus Gründen kommt meiner ohne aus, dennoch hat die Qualität in den letzten Jahren deutlich nachgelassen. Ich hoffe, ich bekomme das in der nächsten Zeit wieder besser hin.

    1. Was bin ich froh, dass das auch andere so sehen. Danke dafür. Ich weiß nicht so recht, wie man die Qualität eines Artikels bemisst. Ich versuche halt meistens, mit mir im Reinen zu sein, wenn ich fertig bin.
      Aber Ideen für eigene Blogartikel finde ich derzeit leider nicht in privaten Blogs. Oder sagen wir: Persönliche Blogs. Denn „privat“ bedeutet ja etwas anderes.

      1. Ich bemesse Qualität bei meinen eigenen Artikeln zumindest dahingehend dass ich tatsächlich einen Text schreibe und nicht nur ‚faul‘ zwei Videos und eine Einleitung dahin klatsche. Leider habe ich zuletzt genau das gemacht. Inzwischen versuche ich diese mit weiteren Inhalt zu füllen, oder zu Grabe zu tragen. Immer so nach und nach. Zum Glück habe ich keine 5000 Artikel ;)

        Vielleicht finde ich keine Ideen zu Blogartikeln, aber ich sehe diese cleane Site und denke, mir „toll“ da möchte ich auch mal hin (teilweise).

        Ja, ich habe in meiner Ausführung nicht zwischen privat und persönlich unterschieden.
        Ich meinte privat => persönlich.

        1. Hallo Stefan,

          ich unterscheide da auch nicht, wenn ich „mal eben“ von persönlichen Blogs erzähle. Aber ich freue mich, dass dir meine Seite gefällt. Das Theme hat mich allerdings auch ein bisschen Geld gekostet. Wenn dabei aber sowas rauskommt, bezahlt man gern mal nen Taler.

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