Können The Cure auch Pop? In gewisser Weise schon, wobei allerdings immer etwas trübsinniges mitschwingt. Das ist nun einmal das Typische an den Briten. Und das war auch im Hochsommer 1985 nicht anders, als das poppige „In Between Days“ durchs Radio donnerte und eigentlich auf gute Laune machte. The Cure schafften so einen Sommerhit, der eigentlich gar keiner sein wollte. So ist das nun einmal bei Robert Smith.
Der Inhalt
Gestern wurde ich so alt, dass ich dachte, dass ich ich sterben könnte und ich wollte deshalb weinen. Geh weiter, geh einfach weg. Deine Entscheidung ist gefallen. Geh weg und verschwinde! Geh weg von hier! Gestern bekam ich so große Angst, ich zitterte wie ein Kind. Und gestern, als ich von dir weg war, fror ich im Inneren. Komm zurück, geh nicht weg. Komm heute zurück, warum kannst du es nicht sehen? Komm zu mir zurück. Und ich weiß, es war falsch, als ich sagte, es sei wahr: Dass es ich nicht sein könnte und sie auch nicht, dazwischen ohne dich.
Meine Meinung
„In Between Days“ ist ein seltsames Lied. Kinderlied-artig kommt das „Go on, go on…“ daher, aber Robert Smith philosophiert über Trennungsängste und Verzweiflung. Das Ganze wirkt so, als ob zwei verschiedene Dinge zusammen geschustert wurden, die eigentlich nicht zusammen gehören. Das Post-Punk-Gedudel, das scheppernde Schlagzeug und der recht trübsinnige Text wirken wie sich ausschließende Elemente. Aber ich glaube auch, dass genau dies das Lied ausmacht.
Vor „In Between Days“ hatte die breite Masse in Deutschland von The Cure noch keine Notiz genommen. Vermutlich lag das an der gefälligen Melodie. Irgendwie wird auch vermutet, dass das Instrumental schon einige Jahre vorher fertig gewesen sein muss, auf das ein neuer Text drauf geworfen wurde. Das Lied wirkt alles andere als ein typisch melancholisches The Cure Lied.
Einerseits haben wir die Reste vom Punk mit einfachen Melodien und klarer Kante mit stampfendem Rhythmus. Und dann haben wir die Traurigkeit davon, dass man eben verlassen wurde. Und über allem ist Robert Smith unsagbar trotzig an den Tagen dazwischen. Nicht falsch verstehen, ich mag das Lied. Aber es gibt Rätsel auf, wieso es halt so ist, wie es ist.