Jetzt nehmen sie uns schon mal wieder die Möglichkeit weg, auf dem Oktoberfest zu feiern, ohne ständig das Geld zählen zu müssen. Was denken DIE DA sich? Es wird schon mal wieder von einer „Anti-Bargeld-Lobby“ erzählt. Und man ist nicht weit davon entfernt, von einer „totalen Kontrolle“ zu schwadronieren. Aber ist das denn wirklich so? Gucken wir einfach mal, was man so vorgesetzt bekommt.
Restaurants sollen Bargeld verweigern
Nehmt kein Bargeld mehr an! Das soll der Kreditkarten-Anbieter Visa von Restaurants gefordert haben. Und die Amerikaner sollen angeblich die Restaurants auch noch dafür bezahlen. Und es wird immer mal darüber philosophiert, dass Visa und Mastercard die Abschaffung von Bargeld vorantreiben würden. Ehrlich? Sowas machen die? Und man palavert einen daher, dass sie dabei „eine Allianz“ mit Regierungen und Nicht-Regierungsorganisationen betreiben würden.
Es liest sich alles so, als ob den armen Restaurants gar nichts anderes übrig bleiben würde, als sich mit der „Better-Than-Cash-Alliance“ zu arrangieren. Die gibt es wohl sogar. Und jetzt schauen wir mal, vor wem da die deutschen Restaurants zusammenzucken sollen:
Mitgliedsländer:
Afghanistan Äthiopien Bangladesch Benin Dominikanische Republik Fidschi Ghana Indien Jordanien Kenia Kolumbien Liberia Malawi Mexiko Moldawien Nepal Pakistan Papua-Neuguinea Peru Philippinen Ruanda Senegal Sierra Leone Uruguay Vietnam
Internationale Organisationen:
Agricultural Cooperative Development International/Volunteers in Overseas Cooperative Assistance (ACDI/VOCA) CARE International Catholic Relief Services Chemonics International Clinton Development Initiative Concern Worldwide European Bank for Reconstruction and Development Grameen Foundation Interamerikanische Entwicklungsbank International Rescue Committee MEDA Mercy Corps Save the Children Internationaler Fonds für landwirtschaftliche Entwicklung (IFAD) United Nations Development Programme (UNDP) Bevölkerungsfonds der Vereinten Nationen (UNFPA) Universal Postal Union United Nations Secretariat Women's World Banking World Food Programme World Savings Banks Institute
Auf der Wiesn ohne Cash
Aufs Oktoberfest kann man künftig ohne Bargeld gehen. Wohlgemerkt: Man kann. Niemand muss aufs Bargeld verzichten. Wer will, kann eine offizielle App nutzen. Das hat den Vorteil, dass potentieller Diebstahl, der immer auf solchen Volksfesten stattfinden kann, eingedämmt wird. Natürlich: Apps auf Smartphones haben immer den Beigeschmack, dass die Nutzer ausspioniert werden können. Dessen muss man sich bewusst sein.
Aber heißt das dann gleich, dass das Bargeld abgeschafft wird? Heißt es auch, dass die Kreditkarten-Firmen erschnüffeln wollen, wie viel Bier und Hendl im Schlund eines Kunden verschwinden? Wieso sollten sie so etwas tun wollen? Am Ende heißt es doch, dass die Wiesn den Besuchern entgegen kommt und etwas mehr Sicherheit bieten will, oder? Und noch einmal: Niemand muss mit der App bezahlen.
Warum regt man sich denn überhaupt auf?
Wir bezahlen mit dem Handy, authentifizieren uns damit, Bezahlen mit der EC- oder Kreditkarte ist etwas völlig normales. In Fußballstadien ist es auch nahezu normal, ohne Bargeld zu bezahlen. Aber auf der Wiesn muss man einen Aufstand machen, oder? Und eine Bargeld-Abschaffung muss man dann auch nicht gleich proklamieren. Denn so lange ich ein einzelnes Brötchen beim Bäcker wegen „Erst ab 10 Euro“ nicht mit EC-Karte bezahlen kann, mache ich mir keine Sorgen ums Bargeld.
Am Ende ist es ein Angebot, das man nutzen kann. Man kann es auch lassen. Aber irgendwas daher zu schwadronieren, ist nicht in Ordnung. Aber was soll alles Reden? Mancher weiß eben alles besser.