Online Musik vertreiben: Alternativen zu SoundCloud

Aus der Überschrift wird schon mal deutlich, dass ich SoundCloud nicht mehr für die beste Idee halte, um online Musik vertreiben zu können. Und nein, das hat nichts mit dem zuletzt erlebten zu tun, wovon ich neulich mal erzählt hatte. Wobei: Das Vertrauen ist halt weg. Und ich glaube nicht, dass das wieder kommt. Blöd, dass ich da jetzt bei SoundCloud für ein Jahr nochmal meinen Beitrag bezahlt hatte, bevor dieser ganze Schmus begann. Aber so kann ich mich in Ruhe umschauen.

Muss ich denn online Musik vertreiben?

Wenn ich schon über so etwas schreibe, muss ich dafür ja auch Futter haben. Also ich werde ganz sicher nicht gezwungen. Wer sagt denn, dass ich online Musik vertreiben muss? Ich könnte sie genau so nur für mich selbst machen. Wer weiß, wenn diese Butzen alle immer merkwürdiger werden, mache ich das vielleicht auch. Aber momentan will ich eigentlich an dem Online-Konzept festhalten. Zumal das ja eigentlich auch funktioniert hat. Auf Einnahmen schiele ich dabei ja noch nicht mal.

Nein, ich will mich ja auch über meine Musik austauschen. Nur, wer den Austausch sucht, kann in irgendwas besser werden. Und das gilt auch in der Musik. Naja, und nicht zuletzt will ich ja auch, dass meine Musik auch gehört wird. Dass ich bei dem einen oder anderen Stück gar nicht so falsch lag, zeigen mir die Statistiken. Wenn dabei dann auch noch der berühmte „Heller fuffzich“ rauskommt, kann ich nicht meckern. Reich werde ich damit ohnehin nicht.

Wieso „Alternativen zu SoundCloud“?

Anfang des Jahres änderte sich etwas bei SoundCloud. Irgendwie fühlt sich seitdem der Laden anders an. Ich bin zwar wirklich ein richtig kleines Licht auf SoundCloud. Deshalb kann man die Interaktionen bei meinen Tracks nicht so richtig ernst nehmen. Allerdings werden echte Kommentare immer seltener, und geteilt wird auch immer seltener. Das passiert zwar. Aber wenn, dann sind es Fake-Accounts. Und die haben offenbar dort das Ruder übernommen.

Und dann stolpere ich über eine Information, die mir gar nicht so bewusst war: SoundCloud soll verkauft werden. Irgendwie las ich sogar, dass es versteigert werden soll. Die Plattform ist wohl nun endgültig zum Spielball von Finanzhaien verkommen. Die Plattform wird durch die SoundCloud Holdings GmbH in Berlin betrieben, die eine 100%ige Tichter der SoundCloud Holdings II Ltd. auf den Cayman Inseln ist. Die deutschen Gründer sind vor ein paar Jahren von Bord gegangen.

Ich setze immer sehr auf Vertrauen. Wenn ich das so lese, kann mir niemand vorwerfen, dass ich Alternativen suche, wie ich online Musik vertreiben kann. Denn dem Laden kann ich keinen Zentimeter mehr trauen. Ich habe mir immer zur Prämisse gemacht, dass ich mich an nichts halbseidenes binden will. Und irgendwie ist der Laden jetzt genau so etwas. Deshalb muss ich dort leider weg. Es nützt ja nichts.

Welche Alternativen könnte es denn geben?

Ich kann natürlich hergehen und meine Musik auf Tonträger veröffentlichen. Das habe ich schon mal versucht, wenn ihr hier mal gucken wollt. Mit Bandcamp kann ich meine Musik vertreiben. Das geht als Stream, als Download und als physischer Tonträger. Allerdings ist es ja so, dass die meiste elektronische Musik per Streaming konsumiert wird. Und hier bietet Bandcamp eine Insellösung und vertreibt meines Wissens nicht zu Spotify, Apple Music und wie sie alle heißen.

Das machen aber Musik-Distributoren. Ein bekannter ist DistroKid. Ich kann sogar meine bisherigen Veröffentlichungen bei SoundCloud dorthin transferieren. Allerdings empfiehlt DistroKid die Verwendung von Bandcamp, wenn es um Tonträger geht. Ich kann also nicht über DistroKid den Verkauf einer CD starten. Das hat bisher nicht wirklich viel bedeutet. Aber man weiß ja nie. Wer online Musik vertreiben will, hat es nicht leicht.

Dabei war es gar nicht so gedacht. Ich bin bis heute darauf aus, dass meine Musik gehört werden kann. Es würde deshalb prinzipiell reichen, die ganzen Sachen über BandLab zu veröffentlichen, da ich dort ohnehin das Mastering verwende. Da die Seite aber hierzulande gänzlich unbekannt ist und kaum jemand auf irgendeinen Link klickt, ist das unbrauchbar. Und bei Spotify und Co. kannst du halt nicht direkt was hochladen, sondern brauchst einen Distributor. Ein hartes Brot.

Oder sollte ich etwa? Nee, oder?

Jetzt kam mal ein Betreiber einer „Online Music School“ auf die Idee, seinem Publikum einen davon zu erzählen, man solle doch über TikTok auf sich aufmerksam machen. Echt jetzt? Wozu? Man soll Bootleg Remixes machen. Ich habe ja nichts besseres zu tun, oder? Und man soll solche kurzen Videoclips drehen. Das geht alles viral, hat er gesagt. Und damit holt man sich dann die Deals mit den großen Labels, hat er gesagt.

Ich will das nicht. Ich will einfach online Musik vertreiben, sodass du oder du oder du oder wer auch immer ganz einfach meinen Kram hören kann, wenn das Interesse besteht. Das ging ganz einfach mit SoundCloud. Aber ich habe kein gutes Gefühl mehr bei der Plattform. Und deshalb schaue ich mich eigentlich um. Ich will nicht den großen Reibach machen, weil das Ding in meinen Augen eh durch ist.

Aber wenn ich meinen Kram irgendwo hochladen kann und von dort teilen kann, sodass man das ganz einfach laufen lassen kann, wäre mir geholfen. Ich weiß nicht, ob DistroKid oder Bandcamp so das Ideale sind. Es erscheint mir aber irgendwie naheliegend. Oder fällt irgendwem irgendwas anderes ein?

2 Replies to “Online Musik vertreiben: Alternativen zu SoundCloud”

  1. also meine Songs verteile ich über amuse.io

    mit dem Dienst ist die Musik automatisch bei Spotify, Apple, YouTube, amazon und so weiter. ich habe bisher sogar das „umsonst“ Modell genutzt.

    Die Musik muss halt zu den Konsumenten, also kommt man als Künstler nicht an den bösen Streamern vorbei.

    1. Naja, so böse sind die Streamer ja gar nicht. Wenn du aber mit so nem Laden wie SoundCloud auf die Nase gefallen bist, schimpfst du erstmal wie ein Rohrspatz.

      Ich muss mich mal mit amuse.io beschäftigen. Mal schauen, vielleicht ziehe ich ja um. Mir geht’s dabei ja nicht um die Kohle. Das darf ruhig was kosten. Wenn der Service gut ist, dürfen die ruhig auch Geld verlangen.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert