Du warst Anfang der Neunziger noch von „Violator“ beseelt, da schocken dich Depeche Mode mit „I Feel You“ aus „Songs Of Faith And Devotion“. Was für eine Zeit. Von dem etwas sehr erhabenen „Violator“ mit seinen Hymnen und Offenbarungen ging es nun zum Schrammel-Rock mit aller möglicher Andacht. Und das wurde durch eben diesen Alternative Rock Kracher im knackigen Blues-Format eingeläutet. Freunde, darüber müssen wir mal eben reden. I feel you, each move you make Ich fühle dich. Deine Sonne scheint. Ich fühle dich in meinem Geist. Du bringst mich dorthin, wo das Königreich ist. Du bringst mich nach Babylon und führst mich da durch. Das ist der Morgen unserer Liebe. Das ist das Erwachen unserer Liebe. Ich fühle dich. Dein Herz singt. Ich fühle dich. Die Freude, die es dahin bringt, wo der Himmel wartet. Jene goldenen Tore und wieder zurück. Du bringst mich zum Vergessen und führst mich […]
Längst vergessen: „In 100 Years“ von Modern Talking
Modern Talking? Die sonnengegerbten Singsang-Leute? Und der Uhle erzählt darüber? Ja, und wie! Weil ich „In 100 Years“ für wirklich gelungen einschätzen möchte. Für Dieter-Bohlen-Verhältnisse eine derbe düstere Nummer. Und die hat mich irgendwie gepackt. Ja, ich muss hier tatsächlich Deutschlands lautester Nervensäge – und das ist positiv gemeint – wirklich ein großes Kompliment machen. Das war die ganz große Nummer von ihm, Thomas Anders und der ganze Band darum. Schauen wir uns das mal an.
Eurodance-Versuch: „Lovers On The Loose“ in neu
Als jemand, der seine große Sturm-und-Drang-Zeit in den Neunzigern hatte, komme ich ja nun wirklich nicht um Eurodance herum. Der hat sich ja weiterentwickelt. Und so habe ich mich eben auch musikalisch weiterentwickelt. War es in den Neunzigern eher nur gewollt, ist da jetzt schon etwas mehr Verstand dabei. Das habe ich jetzt mit einer neuen Version meines Stücks „Lovers On The Loose“ versucht einzusetzen. Ob es mir gelungen ist? Keine Ahnung, sagt es mir.
30 Jahre „Time Flies“ von Vaya Con Dios
„You know, time flies…“ – Du weißt, dass die Zeit wie im Flug vergeht. Leute, geht denn eigentlich noch mehr Melancholie? Wir müssen uns darüber unterhalten. Es war der große Wurf der belgischen Band Vaya Con Dios um Sängerin Dani Klein. Ich habe jedes Mal einen dicken Kloß im Hals bei so einigen der 13 Stücke auf dem Album. Vor dem Album kannte man die Band in Deutschland durch den Schmachtfetzen „What’s a Woman“. Aber das war vorbei. Dani Klein stand auf einmal allein da und hatte ihre Band. Und dann kommt sowas dabei heraus.
Empörungsfolklore – Lasst mich in Ruhe!
Was könnte denn der Uhle wieder dem Wort Empörungsfolklore meinen? Für mich ist es die Empörung der Empörung wegen. Sie bringt nichts und ist dann nur Folklore. Es gibt Menschen, die regen sich gern über alles mögliche auf. Sollen sie mal machen. Schwer erträglich wird es eigentlich erst, wenn aus immer den gleichen Ecken zu den unterschiedlichsten Themen die immer gleiche Empörungswelle zuschlägt. Dann liegt der Verdacht nahe, dass es sich halt um Empörunsfolklore handelt.
40 Jahre „I Melt With You“ von Modern English
Kennt irgendwer die britische Band Modern English noch? Nein? Nicht schlimm. Deren größter Hit „I Melt With You“ kommt dagegen immer mal um die Ecke gebogen. Die Nummer kommt in dem ganzen Atombomben-Angst-Umfeld daher, das in den Achtzigern sehr um sich gegriffen hatte. Ob es „Dancing With Tears In My Eyes“ von Ultravox oder „Forever Young“ von Alphaville oder „Red Skies“ von The Fixx war: Die allgegenwärtige Angst, dass einer der Irren auf den roten Knopf drückt, spiegelte sich auch in der Musik wider. Und dann kommen die Rotzlöffel Modern English daher und machen das da.
Lovers On The Loose – Und wie weiter?
Was hat er denn? Was ist denn „Lovers On The Loose“? Und was meint er mit „Wie weiter“? Es geht um ein neues Lied, was ich bei Soundcloud veröffentlicht habe. Das an sich ist ja nichts besonderes. Wer diesen Blog schon längere Zeit liest oder zumindest verfolgt, hat ja mitbekommen, dass ich zur Musik zurückgefunden habe und ab und an mal ein neues Stück Musik veröffentliche. Das mache ich aus lauter Spaß an der Freude. Aber diesmal ist es irgendwie anders. Und das will ich euch mal erzählen.
40 Jahre „Here I Go Again“ von Whitesnake
Einer der besten Rocksongs aller Zeiten in meinen Ohren wird dieses Jahr 40 Jahre alt: Das Stück „Here I Go Again“ von David Coverdale und der Band Whitesnake. Ihr wisst ja vielleicht, dass ich irgendwann mal Schlagzeug gespielt hatte. Die Nummer war damals einer der vielen Gründe: Ich wollte so ein geiles Drumfill wie Ian Paice in der ersten Version oder – noch besser – wie Aynsley Dunbar in der 1987er Neuauflage hinkriegen. Die Nummer ist aber auch großartig. Deshalb gibt es mal ein paar Schläge Takte dazu.
Meat Loaf und das Modern Girl
„Once a beautiful Miss America married Mr. Right“, sang Meat Loaf im Herbst 1984. Der Mensch gewordene Fleischklops starb am nun 20. Januar 2022 mit 74 Jahren. Die Welt verliert eine äußerst außergewöhnliche Stimme, eingerahmt in jeder Menge Pomp und Theatralik und Übergewicht. Aber die Welt verliert auch einen Menschen mit merkwürdigem Gedankengut, der immer wieder Gelächter auf sich zog. Ach, und letzten Endes verliert die Welt auch einen – nun ja – Schauspieler.
35 Jahre „Emotion In Motion“ von Ric Ocasek
Kennt ihr Ric Ocasek? Der hatte 1986 mit „Emotion In Motion“ 1986 einen Spätsommer-Hit. Da jetzt gerade die Zeit dafür ist, müssen wir mal kurz darüber reden. Vermutlich sagen euch der Musiker und das Lied sogar etwas. Ric Ocasek war jahrelang der Kopf und Sänger der Band The Cars. Schaut mal in diesem so genannten Internet, was die so an Liedern hatten. Und „Emotion In Motion“ war dann sein größter Solo-Hit. Also schauen wir mal kurz nach der Nummer.