Etwa 50 Jahre nach dem eigentlichen Zwischenfall kann man jetzt endlich sagen, dass die Kuba-Krise der Vergangenheit angehören kann. Der „Kalte Krieg“ findet jetzt nicht mehr in der Karibik statt. Er hat sich ja nach Südost-Europa verlagert. Und daher kann man auch zwischen Washington und Havanna Gespräche aufnehmen.
Es hab rund 50 Jahre keinerlei Kontakt zwischen den Nachbarn. Man hat nicht miteinander geredet, es gab keinerlei Leitung miteinander, das Internet zwischen beiden Staaten war gestört und so weiter und so fort. Hintergrund ist die Kuba-Krise von 1962, als die Konfrontation zwischen der UdSSR und den USA einen Höhepunkt erreichte und die Sowjetunion Mittelstreckenraketen auf der Karibik-Insel stationierte. Das kann man alles nachlesen.
Im weiteren Verlauf wurde dann Guantanamó eröffnet, das bis heute betrieben wird. Aber es gab keine diplomatische Botschaft und auch so keinerlei diplomatischen Beziehungen zwischen beiden Ländern. Präsident Barrack Obama und Präsident Raul Castro reden aber nun miteinander. Das wird weltweit als wichtiger Durchbruch angesehen. Es dürfte dann auch die Karibik beruhigen.
Es sollen Handelsbeschränkungen aufgehoben werden. Denn es gab 50 Jahre lang ein umfassendes Embargo. Dann werden also bald die guten, alten und sündhaft teuren Havanna-Zigarren in den USA legalisiert und müssen nicht mehr ins Land geschmuggelt werden. Aber man hat eben festgestellt, dass das Embargo quasi keinen Nutzen hatte. Also kann man unterm Strich auch sagen: In der Region sind sie alle Amerikaner, da kann man dann auch wieder miteinander reden.
Es wird noch lange Zeit dauern, bis man sich soweit angenähert hat, dass man sich über den Weg traut. Darin besteht kein Zweifel. Aber man hat zumindest einmal den guten Willen, dass sich normale diplomatische Beziehungen entwickeln. Irgendwann perspektivisch. Dazu hat man gestern einen ersten Schritt gemacht. Und das ist doch erst einmal positiv zu sehen.
Es gibt nur die Möglichkeit auf diesem Planeten, sich zusammen zu raufen. Die Völker dieser Erde haben keine andere Wahl. Und das haben Obama und Castro erkannt. Man muss sich nicht mögen, aber man darf sich akzeptieren. Und das wird wohl passieren.