Webmaster Friday – Angst um die Existenz

Wenn die Kosten die Einnahmen übersteigen und man nicht mehr weiß, wie es weitergeht: Das ist Existenzangst, die sicher auch viele kennen. Wer hat nicht schon mal gedacht, dass schon alles gut wird, wenn man einfach den Kopf in den Sand steckt. Man weiß sich einfach keinen Rat mehr, weil eben alles so aussichtslos ist.

So ungewöhnlich das Thema hier für diesen Blog ist, so ungewöhnlich ist es auch für den Webmaster Friday. Mindestens. Denn diese wöchentliche Blogparade beschäftigt sich eigentlich mit Themen rund um Webseiten und ums Bloggen. Aber ich denke, ich nehme an dem dieswöchigen Thema teil, weil ich da auch was beitragen kann.

Nein, man kann natürlich etwas nachdenklich werden, wenn man die Katastrophe rund um Germanwings vor Augen hat. Aber das treibt mich selbst nicht um, wenn ich über die Angst nachdenke, die einen ereilen kann, wenn man über seine eigene Existenz brütet. Wie soll das Alles nur weitergehen? Was haben wir denn am Monatsende noch zu essen? Womit komme ich auf Arbeit? Es gibt viele Leute, die solche Fragen kennen. Wer jetzt erzählt, dass da immer die anderen schuld sind, der lügt sich einfach mal in die Tasche.

Wer einmal den Gang nach Canossa angetreten hat und ein Verfahren über die Privatinsolvenz eröffnet hat, der weiß: Schlimmer kann es nicht kommen. Niemand muss mehr die Hosen runterlassen als jemand, der sich für insolvent erklären lassen will. Alles wird angerechnet. Alles wird aufgeschrieben. Arbeitgeber, Bank und all das – jeder wird angeschrieben. Der insolvente Antragsteller wird jedem auf dem Silbertablett serviert. Aber anders geht das eben auch manchmal nicht. Und dabei will ich gar nicht darüber philosophieren, ob man es denn eigentlich auch ohne Insolvenz schaffen kann. Ich schließe es aus, wenn eine gewisse Höhe durch ein gewisses Einkommen nicht mehr abgetragen werden kann.

Man muss sich aber gewahr werden, dass das wie ein Reinwaschen ist. Wer sich durch das Verfahren hat peitschen lassen und sich dann an die Auflagen hält, der kann – zwar auf Sparflamme – ein relativ beruhigtes Leben führen. Und das Öffnen des Briefkastens ist auch nicht mehr mit Höllenqualen verbunden. Und irgendwann ist es vorbei. Das ist dann lehrreich, weil man nicht mehr auf so einen Schwachsinn kommen wird, den man verzapft hat, um in die Insolvenz zu rutschen.

Rückblickend stellt man dann fest, dass man sicher vieles anders gemacht hätte. Nichts kann einfach so von Glück abhängig gemacht werden. Aber wenn sich Nachlässigkeit mit fehlendem Glück und ausbleibenden Möglichkeiten ins Bett legt, kommt meistens nichts gutes dabei heraus. Wer gelernt hat, was ihn in die Insolvenz getrieben hat, der wird nie wieder nachlässig in finanziellen Dingen sein.

Dieses Thema ist für den Webmaster Friday ungewöhnlich. Aber so erfährt man eben auch etwas über den Marc, der sich selbst einen spießigen Werdegang attestiert und Existenzangst nur am Rande mitbekommt. Das wäre für viele sicherlich das Einfachste. Aber mancher braucht einen solchen Gang nach Canossa. Das macht schlau, glauben Sie es mir ruhig.

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