Xing und LinkedIn: Beides geht nicht

Ich treibe mich auf Xing und LinkedIn herum. Und ich stelle zu meinem Bedauern immer wieder fest, dass beides parallel einfach nicht so richtig gut funktioniert. Es bleibt nur eine Erkenntnis am Ende übrig: Ich muss mich für eins der beiden Business-Netzwerke entscheiden. Und hier schreibe ich auf, was ich beim Nutzen beider Netzwerke so erlebt habe. Denn es muss ja einen Grund geben, wieso ich mich für Xing oder LinkedIn entscheide. Und dabei hilft mir dieser Artikel.

LinkedIn: Der Amerikaner unter den Business-Netzwerken

LinkedIn ist ein weit verbreitetes Business-Netzwerk aus Sunnyvale in Kalifornien. Das Unternehmen wurde ursprünglich in Mountain View gegründet. Angeblich hat die Plattform mehr als 600 Millionen Nutzer. Und sie stand mehrfach enorm in der Kritik. Es gibt immer wieder Probleme mit dem Datenschutz. Und im Dezember 2016 kaufte Microsoft den Anbieter. Seit jeher gibt es Premium- und kostenfreie Konten. Ich bin kein Premium-Nutzer. Und das wird auch so bleiben.

Die wichtigsten Funktionen sind wahrscheinlich das Profil, das man mit einem Lebenslauf und mit Zertifikaten und all dem anreichern kann, die thematischen Gruppen, die Vernetzung untereinander und – freilich – der Newsfeed. Ach ja, und ich kann direkt dort Artikel schreiben. Das nennt sich auch „Pulse“. Es gibt eine App, die grundsätzlich alle Funktionen auch auf dem Smartphone abbildet. Eine Art App für Windows 10 wurde mittlerweile eingestellt. Und es funktioniert. Ich stehe mit diversen Menschen dort in Kontakt.

XING – OpenBC und NewWork

Was habe ich mir alles von XING versprochen! Das Netzwerk wurde 2003 als „Open Business Club“ in Hamburg gegründet und dann später umbenannt. Es sind wohl um die 12 Millionen Nutzer registriert. Es gibt enorme Kritik gegenüber dem Netzwerk, vor allem wegen der Preispolitik und dem Umgang mit nicht-Premium-Nutzern, dem Datenschutz und Newslettern an abgemeldete Nutzer. Ich treibe mich dort herum, nutze aber auch keinen Premium-Account. Und das ist auch gut so.

XING ist für mich irgendwie so gar nicht mehr bedienbar. Alles ist irgendwie in Karten sortiert. Ein Nachverfolgen ist praktisch gar nicht mehr möglich, weshalb auch Themen auf der Strecke bleiben. Zwar kann ich ähnlich wie bei LinkedIn ein Profil anlegen und mich in Gruppen engagieren und Kontakte knüpfen. Aber sonst? Ich werde mit Popups und Emails genervt, dass ich doch nun endlich mal Geld bezahlen soll. In der App geht das Trauerspiel leider weiter.

Die Betreiberfirma NewWork AG ist börsennotiert und gehört zur Hälfte in den Burda-Verlag. Und hier hat man es geschafft, unfassbar viele Nutzer zu vergraulen. Denn man bietet ein „Magazin“ namens „Klartext“ an, das vom erzkonservativen Publizisten Roland Tichy herausgegeben wird. Darüber hinaus gehört die Bewertungsplattform Kununu zum Komplex. Grundsätzlich ist XING aber nichts anderes als eine reine Jobvermittlungsbörse. Wo der Mehrwert hier ist, erschließt sich mir nicht.

Ich war mal weg und kam wieder

Jahrelang war ich auf XING registriert und habe mich angeregt mit anderen Bloggern, Informatikern etc. ausgetauscht. Allerdings wurde das immer weniger, weil immer mehr Funktionen hinter einer Bezahlschranke verschwanden. Natürlich: Die Plattform will Geld verdienen. Aber grundsätzliche Funktionen eines sozialen Netzwerks zu beschränken? Ich weiß nicht so richtig. So hatte ich dann keine Lust mehr darauf. Bis ich dann XING los war, weil die mir noch lange Zeit Newsletter schickten, verging einige Zeit.

Es gab dann aber Kontakte, die mir unbedingt auf XING folgen wollten, des Blogs wegen, you know? Also habe ich mir dann später wieder einen Account angelegt. Ich hatte die Hoffnung, dass es diesmal besser werden würde. Aber ehrlich: Was soll das für eine Plattform sein? Vor allem, wenn man sie mit LinkedIn vergleicht, was ja der direkte Konkurrent ist. Selbst einen Status-Eintrag kann ich nicht mehr machen, ohne Geld zu bezahlen. Na, dann eben nicht.

Einen individuellen Status-Eintrag kann ich bei XING nur verfassen, wenn ich Geld einwerfe
Einen individuellen Status-Eintrag kann ich bei XING nur verfassen, wenn ich Geld einwerfe

Es gibt keine zwei Meinungen

Wo auch immer man schaut, gibt es eigentlich größtenteils nur eine Meinung zu LinkedIn und XING: Aufgrund vieler Nachlässigkeiten beim deutschen Anbieter, geht der Weg eindeutig zu LinkedIn. XING weiß einfach nichts mit einem Hashtag anzufangen, eine grundsätzliche Funktion in sozialen Netzwerken, um einen Eintrag einem Thema zuzuordnen. Die App ist kompletter Nonsens. So könnte man immer so weitermachen. Es überwiegen schlicht und ergreifend die Nachteile.

Und was meinen Blog betrifft, so ist meine Ansicht auch ganz klar. In 1,5 Jahren, seitdem ich Matomo hier im Blog einsetze, hatte ich exakt 9 Zugriffe von XING her. Wer auch immer meinem Blog über diese Plattform folgen wollte, tut es dann ja doch nicht. Somit ist der Hauptgrund gar nicht mehr gegeben, wieso ich den Account in der grünen Plattform habe. Aus diesem Grund wird der Account dort einfach mal beendet. Ich habe keinerlei Verwendung für ihn.

Tote Hose bei Zugriffen von XING
Tote Hose bei Zugriffen von XING
Im Vergleich zu XING kommen von LinkedIn schon mehr Zugriffe zustande
Im Vergleich zu XING kommen von LinkedIn schon mehr Zugriffe zustande

Ich denke mir das Ganze ja nicht aus. Auch anderen Nutzern geht es so, wenn sie LinkedIn und XING miteinander vergleichen. Das deutsche Netzwerk schneidet immer deutlich schlechter ab. Und ich habe von noch niemandem gehört, dass dort geteilte Links irgendeine Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Wahrscheinlich muss man dafür auch wieder Geld bezahlen. Also, XING, das mit uns war ein Missverständnis. Ich werde mich dann mal von dort wieder verabschieden.

6 Replies to “Xing und LinkedIn: Beides geht nicht”

  1. Moin,

    Du sprichst mir aus der Seele. Xing ist so kaputt und erledigt für mich. Als Free User kann man ja echt wenig machen und unübersichtlich ist es auch noch sehr mittlerweile. Ich finde es eigentlich sogar sehr schade so. OpenBC damals war recht durchdacht und funktionierte gut für mich.

    Xing hat in meinen Augen viel falsch gemacht und LinkedIn in dem Zuge viel richtig. Ich mag LinkedIn sehr, wenn natürlich auch dort viele Vertriebs„genies“ Rumrennen die etwas nerven ;-)

    Generell werde ich meinen Xing Account behalten, aber klar zu LinkedIn verweisen und nichts mehr bei Xing machen. Habe es letztens mit einem Post versucht abzuwenden. Aber 420 Zeichen und man findet den Beitrag nicht wieder ist wenig erheiternd.

    1. Hallo Dan,

      jetzt aber mal endlich eine Antwort von mir.

      Die Beobachtung bezüglich OpenBC habe ich auch gemacht. Ich hatte mich damals registriert, kurz bevor die Umbenennung in XING erfolgte. Ein Cousin hatte mich damals darauf gebracht.

      Ja, stimmt, die Vertriebsmenschen muss man ausblenden, dann klappt’s eigentlich ganz gut bei LinkedIn. Zumindest besser als bei XING. Die Sache mit dem Wiederfinden eines Beitrags zeigt es eigentlich perfekt.

  2. ohje ich muss dir zustimmen
    wobei ich sagen muss, dass ich mit beiden Portalen in den letzten Jahren abgeschlossen habe.

    ausser Spesen nix gewesen. Viel Spam, unseriöse jobangebote und viele wertlose Kontakte die ihre Produkte verkaufen wollen.

    1. Hallo Thomas,

      ich handhabe LinkedIn ja nicht so wie Facebook. Es muss nicht sein, dass man täglich dort vorbei schaut. Aber es spricht auch nichts dagegen, nicht überall dabei zu sein. Wer will da irgendwas negatives sagen?

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert