Das Auto als Abo? Vielleicht ist das unvorstellbar für deutsche Autofahrer. Aber kaufen statt Leasing ist ein Ansatz, der immer mehr um sich greift. Der ist dabei nicht einmal sehr neu. Er erfordert aber nach wie vor bei Herstellern oder Autovermietungen, sowie bei allen Autofahrern ein gewaltiges Stück an Umdenken. Am Ende ist es so, dass mit „Car as a Service“ das Auto zum Gebrauchsgegenstand wird. Und das dürfte viele verschrecken. Das ist auch nachvollziehbar. Dennoch müssen wir mal darüber reden.
Immer mehr machen mit
Ob das am Ende alles nachhaltig ist, sei mal dahingestellt. Aber wir können erstmal festhalten, dass immer mehr Autohersteller bei dem Modell „Car as a Service“ mitmachen. Dabei ist es so, dass man als Kunde nicht direkt ein spezielles Fahrzeug über eine gewisse Laufzeit finanziert oder least. Kunden schließen mit Anbietern eine Art Rahmenvertrag ab, der nicht direkt eine Laufzeit hat. Während des Vertrages ist es denkbar, dass man auf völlig unterschiedliche Modelle zurückgreifen kann. Man ist ja nicht an ein ein Fahrzeug gebunden.
Es gibt schon ein paar Hersteller, die diesen Dienst anbieten. Und stellen wir uns mal vor, dass man auch mal die Modelle wechselt. Nicht jeder braucht sein Leben lang einen großen Kombi oder gar einen Van. Und so könnte man hergehen und eine Zeit lang einen Kombi fahren. Dann kommt vielleicht ein kompakter Wagen oder ein SUV. Je nach dem. Und all das – neben Service und Wartung – ist in dem Vertrag enthalten. So in etwa liest man das hier. Und das Ganze muss ja nicht auf Autohersteller beschränkt sein. Autovermietungen können so auch ihren Pool an Fahrzeugen anbieten.
Und was hat das mit Cloud zu tun?
Naja, das ist natürlich etwas weit her geholt. Aber stellen wir es uns doch einfach mal so vor. Stellen wir uns doch mal „Infrastructure as a Service“ vor, zum Beispiel Microsoft Azure oder Amazon Web Services. Dort buche ich eine gewisse Leistung und ein Stückchen Rechenkapazität und derartiges. Nichts anderes ist „Car as a Service“. Hier buche ich mir die Leistung „Auto“. Diese Leistung kommt aus einer für den Kunden unerheblichen Wolke namens „Auto-Pool“. Insofern können wir schon davon reden, dass das Auto aus der Cloud kommt.
Und diese Dienstleistung würde ich nicht mit Carsharing oder gar Autovermietung vergleichen. Denn bei den beiden Dienstleistungen buche ich mir ja zum Beispiel die Leistung „VW Golf“. Bei „Car as a Service“ ist das anders, denn da buche ich mir die Leistung „Auto“. Und so, wie man eben Software nicht mehr unbedingt besitzen muss, weil es Dinge wie Office 365 gibt, so muss man Autos nicht mehr unbedingt besitzen. Deshalb ist es durchaus eine gute und interessante Idee, dass es diese Möglichkeit gibt.
Alles Ideen für „Stadtkinder“! Genauso wie elektronische Tretroller. Da wo man es brauchen könnte im Umland oder richtig auf dem Land (wo es keine Straßenbahnhaltestelle gibt), da wird es auch nie ein Cloudauto geben. Oder nur zum doppelten Preis und einer Woche Vorbestellung 😩
Hallo Klaus, dein Einwand ist durchaus korrekt. Diese Träumereien sind nicht mal in jeder größeren Stadt realisierbar. Wenn ich mir überlege, wie es hier in Leipzig an Kleinigkeiten scheitert, dass man voran kommt, kann ich mir vorstellen, wie es auf dem Land ist. Zum Teil weiß ich es ja selbst, wie es ist.