Diskussion: Bis einer heult

Eigentlich wollte ich mal von anderen Themen schreiben. Was aber derzeit mal wieder an Diskussion stattfindet, kannst du wirklich überhaupt niemandem anbieten. Ich war jetzt rund eine Woche still. Und das wird auch erstmal so weitergehen. Aber sonst so: Man kann es eigentlich nur noch mit Sarkasmus nehmen. Ernst meinen kann das ja niemand, was so im Internet oder sonstwo passiert. Eigentlich habe ich jetzt schon keine Lust mehr auf den Artikel. Aber ich werde einfach mal ein bisschen herum pöbeln.

Ist es überhaupt noch eine Diskussion?

Wisst ihr, wenn man so einen Blog nebenbei führt, geht man für die Recherche wahrscheinlich nicht über Wochen in ein Zeltlager an der örtlichen Universität, um sich in der dortigen Bibliothek zu informieren. Ich wurde ja schon ausgelacht und mit „Ja, genau, iss klar“ bedacht, weil ich die Wikipedia als Quelle herangezogen habe. Echt, dann kann ich es auch lassen. Jedenfalls schreibt die über Diskussion, dass es sich um einen Dialog zwischen Personen handelt, bei dem jede Seite ihre Argumente vorträgt.

Glaubt ihr nicht? Steht aber trotzdem hier. Allerdings geht es da auch gern mal emotional zur Sache. Alles andere könnt ihr gern im Artikel nachlesen. Jaja, ich weiß schon, niemand klickt mehr auf Links. Aber genau das ist ja notwendig, um sinnvolle Beiträge in eine Diskussion einzubringen. Aber haben wir überhaupt eine Diskussion, wenn wir von „Cancel sonstwas“ erzählen? Man tritt sich ja viel zu schnell irgendwas ein. Deshalb muss ich hier mal nachfragen.

Am Ende ist es ja so, dass eine Diskussion nur dann überhaupt stattfindet, wenn ich auch Meinungen akzeptiere, die meiner eigenen komplett widersprechen. Wer weiß, vielleicht gibt es ja gute Gründe dafür. Man ist viel zu schnell dabei, irgendwem „Schwachsinn“ zu unterstellen. Damit ist dann eigentlich jede Debatte, jegliche Diskussion am Ende. Deshalb bin ich so müde, die ganzen unsinnigen Debatten in den so genannten sozialen Netzwerken überhaupt zu verfolgen.

Ich kann über vieles nur noch lachen

Da heißt es, dass das Experiment Social Media gescheitert ist. Glückwunsch! Social Media war nie als sozial gedacht, sondern nur als Gelddruckmaschine mit angeschlossenem Klick-und-Tipp-Vieh, das sich austauscht. Wenn die Plattformen sozial wären, würden sie vom Roten Kreuz und nicht von börsennotierten Buden betrieben werden. Mark Zuckerberg ist nunmal kein heiliger Samariter. Es überrascht mich immer wieder, dass das immernoch Menschen auf die Palme bringt.

Mir sind da so ein paar Sachen wichtiger, als alle Plattformen der Welt zusammen. Von mir aus muss keine davon überleben. Die ganze Empörung, dass dieser ganze Quark unbeherrschbare Ausmaße angenommen hat, bringt mich dann irgendwie zum Lachen. Ja, was habt ihr denn erwartet? Dass der Zuckerberg ernsthaft näher hinguckt, wenn sich Lieschen Müller und Karl Gustav über Masken streiten? Der Vorteil dieser Diskussion für Zuckerberg ist: Beide bleiben länger auf seiner Plattform.

Kennt ihr Monty Python? Die Nummer mit der „Volksfront von Judäa“ und der „Judäischen Volksfront“? Großartiger Humor, der aber schon damals aufgezeigt hat, was das eigentliche Problem ist: Da gibt es Leute, die sprechen anderen das Recht ab, sich Rastas zu flechten. Die Feministinnen zerfleischen sich untereinander. Es gibt bösen und ganz bösen Rassismus und eben auch Dreimal-Schwarzer-Kater-Rassismus. Die LGBTQ+-*/-Leute lassen diese und jene eigentlich repräsentierten Leute nicht auf ihre Demos.

Echt jetzt? Leute, ich kann das nicht nachvollziehen. Dabei beschäftige ich mich nicht mal mit den Inhalten. Ich denke halt nur, dass jeder Mensch die gleichen Rechte haben müsste. Was ist denn das für eine Diskussion? Es macht einfach keinen Spaß mehr auf den Plattformen. Aber das wisst ihr ja. Blöd wird es halt nur, wenn sich dieser Kram im echten Leben fortsetzt. Und da sehe ich die große Gefahr. Ich kann zwar über die ganze Diskussion lachen. Aber wirklich Spaß macht sie nicht.

via GIFER

3 Replies to “Diskussion: Bis einer heult”

  1. Eine Diskussion ist nur möglich, wenn alle Teilnehmenden davon ausgehen, dass der jeweils andere mit seiner unverschämterweise anderen Auffassung auch mal recht haben könnte. Diese Haltung ist eine Minimalbedingung. Alles andere ist keine Diskussion, sondern ein Missionsgespräch, das im Regelfall vor allem den Fanatismus, die Bigotterie und die Verranntheit der Missionierenden bloßstellt.

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