Fällt die Sanierung der Leipziger Seen bald aus?

Im Großraum Leipzig haben wir viele Seen. Die stammen alle mehr oder weniger vom Tagebau in der Region. Aber deren Förderung könnte bald vorbei sein. Und damit dann eben auch deren weiter Ausbau, die Sanierung und Pflege. Es ist somit möglich, dass über kurz oder lang jede Menge Tümpel mit trübem Wasser und riesige Tagebau-Restlöcher die Region zieren. Ob das dann noch vielen gefällt, wage ich zu bezweifeln. Deshalb müssen wir darüber reden.

Markkleeberger See, Störmthaler See, Cospudener See, Schladitzer See und so weiter und so fort. So heißt das, was man deutschlandweit als „Leipziger Neuseenland“ kennt. Tourismus, Sportwettkämpfe, Musikfestivals finden hier statt. Die mit Wasser aufgefüllten Tagebau-Restlöcher haben ihre Fans und sind Magneten für jung und alt und beliebt in der Stadt und weit über deren Grenzen hinaus. Allerdings gibt es einen gewaltigen Pferdefuß in der Sache.

Vor 25 Jahren wurde damit begonnen, die Tagebau-Landschaften zu rekultivieren. Und man hat sich einfallen lassen, eine Seenlandschaft zu bauen. In diese Art der Natur-Sanierung sind Schätzungen zufolge bisher rund 2 Milliarden Euro geflossen. Es könnte sein, dass Bund und Land künftig die Förderung dieser Maßnahmen einstellen bzw. kürzen. Das bisherige Verwaltungsabkommen zur Sanierung der Braunkohle-Gebiete läuft im Jahr 2017 aus. Und was passiert danach?

Die Frage stellt auch ein „Regionaler Planungsverband Westsachsen“. Der hat Sanierungsrahmenpläne für die vielen Tagebaue in der Region erarbeitet und bereitgestellt. Dem Verband gehören unter anderem die Stadt Leipzig, der Kreis Leipzig und der Kreis Nordsachsen an. Und der Verband hat eine Erklärung erarbeitet, in der sie die Politik zum raschen Handeln auffordern. Dabei sind die Verhandlungen mit Bund und Land alles andere als einfach.

Es traten Probleme auf, die die Kosten in die Höhe trieben, wie zusätzlicher Hochwasserschutz oder die Eisen- und Sulfatbelastungen in der Pleiße. Und man will Desaster wie im anhaltinischen Nachterstedt vermeiden. Aus diesem Grund drückt der Verband aufs Gas. Ob das allerdings Bund und Land irgendwie bewegt, ist nicht ganz klar. Denn momentan beschäftigt den Bund in der Sache am meisten, wie lang denn die Sanierung noch dauert. Einfache Antwort: So lang, wie es nötig ist. Oder wollt ihr, dass man hier in riesige Kraterlandschaften guckt?

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