Grandhotel Astoria Leipzig: Die Wiedergeburt

Ja, es soll wirklich mal so geheißen haben: Das Grandhotel Astoria Leipzig bekommt ein zweites Leben. Das Nobelhotel soll wiederbelebt werden. Ich schrieb bereits einmal über die Herberge. Nun hat sich neulich der Investor zu Wort gemeldet. Und als Leipziger darf es mich durchaus interessieren, was damit passieren wird. Denn neben den vielen Discount-Ketten wäre ein wirkliches Grandhotel eine Aufwertung des Tourismus in der Stadt.

Warum Grandhotel Astoria Leipzig?

Im Zuge der Recherche zu meinem oben verlinkten Artikel bin ich damals auch darüber gestolpert, dass die Luxus-Behausung auch mal „Grandhotel Astoria Leipzig“ geheißen haben soll. Jetzt wollte ich damit glänzen und finde nicht mehr, wo das stand. Lediglich die hiesige Zeitung schrieb immer mal davon. Nun weiß ich nicht, ob das eine eigene Schöpfung war oder nicht. Das lässt sich nun im Nachhinein nicht mehr ermitteln.

Aber wenn wir mal schauen, was ein Grandhotel (oder auch Grand Hotel) ist, dann ist der Begriff gar nicht so weit hergeholt. Ein Grandhotel ist ein besonders luxuriöses und besonders großes Hotel. Und das Astoria war immer ein sehr großes Hotel. Außerdem ließ ich es anklingen: Es war auch immer besonders luxuriös. Beispiele für Grandhotels sind das „Adlon“ in Berlin oder das „Grand Hotel Heiligendamm“, das „Hotel Atlantic“ in Hamburg oder auch das „Tschuggen“ in Arosa in der Schweiz. In dieser Liga spielte auch das „Astoria“, bis es verfiel.

Pläne zur Wiedergeburt als Grandhotel Astoria Leipzig

Jetzt sind ja Absichtserklärungen das Eine. Aber will man die Ruine tatsächlich als Grandhotel Astoria Leipzig wiederbeleben, muss man auch Pläne haben. Vor allem, wenn man sich die Hintergründe anschaut: Die Parkplatz-Situation rund um das Haus ist katastrophal, die Zimmer sind zu klein, die Gänge sind ungünstig. Derlei Probleme gibt es viele. Trotz dieser Widrigkeiten ist Investor Intown Property Management optimistisch. Dennoch muss man denkmalgerecht sanieren. Schließlich steht das Astoria direkt neben dem Hauptbahnhof, der von den gleichen Architekten geplant wurde.

So bleibt die Fassade weitgehend erhalten. Ebenso das ovale Treppenhaus. Der Haupteingang soll wieder zum Willy-Brandt-Platz zeigen. Die Lobby, das historische Restaurant und die Bar sollen ebenfalls erhalten bleiben, aber hochwertig modernisiert werden. Es soll einen Freisitz und einen Bankett-Bereich geben. Man will den Schwerpunkt auf Tagungen und Konferenzen legen. Außerdem soll ein Spa im Untergeschoss kommen. Die gesamte Wiederbelebung soll Ende 2020 erfolgreich abgeschlossen sein und das neu geborene Grandhotel Astoria Leipzig zu Tage fördern.

Ein Traum würde wahr werden

Aus der ehemaligen Nobelherberge, in der das Who-is-Who der jeweiligen Epoche untergebracht war, wurde nach und nach ein echter Schandfleck für Leipzig. Touristen verließen den Leipziger Hauptbahnhof und sahen die herunter gekommene Bude. Das ist nicht sonderlich einladend. Dennoch bleibt es ein Traum für die Stadt, bis dann wirklich mal Hand angelegt wird. Aber selbst dann muss das noch kein Erfolg sein, wie Leipziger aus vielen anderen Versuchen in der Stadt wissen.

Vielleicht entdeckt der Investor auch eine soziale Ader und lässt sich etwas wegen der Obdachlosen im Umkreis einfallen. Jedenfalls muss Intown auf den Brandschutz Acht geben. Nicht dass das Gleiche passiert wie im vergangenen Jahr mit den Wohnhochhäusern „Hilgershöhe“ in Wuppertal und „Hannibal II“ in Dortmund. Ich nehme aber an, dass das Unternehmen weiß, was es tut, denn über Intown werden unzählige Immobilien betrieben. Also müssen die was richtig machen. Hoffen wir deshalb, dass das Grandhotel Astoria Leipzig bald das ist, wonach es klingt.

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