Im Wasser und in der Luft: Überall zu viel Ammoniak und Nitrat

Die Verschwörungstheoretiker werden aufschreien und „Ich habe es doch gewusst“ brüllen. „In der Luft“ und Ammoniak. Die wollen uns doch alle vergiften. Aber am Ende ist es so, dass wir es doch irgendwie selbst so gewollt haben. Wir haben es so gewollt, dass ununterbrochen ein Fleischangebot in Hülle und Fülle verfügbar ist. Darauf hat die Industrie gewartet. Und das Schlachtvieh hat jede Menge Gülle produziert, mit der man nun nicht weiß, wohin man sie kippen soll. Wie ist das nun mit der tollen Nahrungskette?

Wenn sich dann die Aufregung gelegt hat, schauen wir mal kurz genauer hin. Wir reden mal wieder über Ammoniak und über die Stoffe, die daraus synthetisiert werden können. Wir reden über Amine, Cyanide, Nitrate und all das. Wir wissen, dass dank Antibiotika das Schlachtvieh mehr Blähungen hat, was die Atmosphäre belastet. Und die viele Gülle der Tiere wird oftmals zu viel auf Felder verteilt. Das wissen wir alles. Und wir wissen auch, dass das Versprühen der Gülle irgendwann dafür sorgt, dass die Nitrat-Belastung im Grundwasser steigen muss.

Jetzt heißt es, dass ein Regierungsbericht davon redet, dass deutsche Gewässer in hohem Maße verunreinigt seien und die Bundesumweltministerin Hendricks nun gegensteuern will. 28% der Messstellen haben gemeldet, dass die Grenzwerte von 50 Milligramm Nitrat pro Liter Wasser überschritten wurden. Und das hat sich in den vergangenen Jahren halt auch nicht geändert. Falls es noch Fische in Flüssen und Binnenseen geben sollte, sind die sicherlich ungenießbar. Wer will auch Gülle-Fische essen?

Jetzt sollen es verschärfte Dünge-Regeln richten. Deshalb hat man ja trotzdem die vielen Tiere, die überhaupt Gülle produzieren und mit der man nicht weiß wohin. Was macht man denn damit? Klar, mit Gülle wird gedüngt, was den Pflanzen beim Wachsen hilft, weil Gülle Nährstoffe enthält. Aber die können auch nur eine gewisse Menge aufnehmen, alles andere fließt dann ins Grundwasser. Und dann sorgt das verunreinigte Grundwasser über das Trinkwasser für Gesundheitsgefährdungen. Könnte man das Problem in den Griff bekommen, indem mehr Biogasanlagen genutzt werden?

Nur hat man dann ja auch Gülle, die Gärrückstände aus den Anlagen ist. Nun gut, man müsste vielleicht das Problem so anpacken, dass genügend Biogasanlagen vorhanden sind, in denen alle Gülle der Tiere verarbeitet wird, um Wärme und Strom zu erzeugen. Und was dann übrig bleibt, wird zum Düngen verwendet. Wäre das ein Weg, um dieses Problem in den Griff zu bekommen? Und selbst wenn: Auswirkungen würden wohl erst nach Jahren sichtbar sein.

Wie dem auch sei, es ist schon bedenklich, was da passiert: Es gibt immer mehr Menschen, die allesamt satt werden wollen. Dafür werden mehr Tiere benötigt, die verarbeitet werden. Und diese Tiere produzieren immer mehr Gülle. Und diese Gülle verunreinigt das Wasser, sodass es gesundheitsschädlich wird. Selbst als Nicht-Biologen dürfte es jedem klar sein, dass hier etwas unternommen werden muss. Oder sehen Sie das komplett anders?

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