X Holdings: Schluss mit Piepmatzhausen?

OK, mit Piepmatzhausen – also Twitter – ist eh nicht mehr viel los. Aber X Holdings, der Elon Musk Laden, hat wohl offenbar noch viel mehr mit der Plattform vor. Denn es scheint so, als ob das Twitter, um das so viele gekämpft haben und das so viele Diskussionen ausgelöst hat, bald Geschichte sein könnte. Ich meine, Musk hatte ja schon mal das „w“ aus Twitter eliminiert. Wie ein Achtjähriger hatte er sich dann über das „Titter“ gefreut. Ehrlich, was soll denn dieser Kindergarten. Aber nun geht noch mehr, so scheint es.

X Holdings? X Corp? Was zur Hölle?

Also dröseln wir mal auf: 2006 wurde Twitter gegründet. Eigentlich war das ein Dienst zur internen Kommunikation der Podcasting-Butze Odeo, die von Jack Dorsey und Co. gegründet wurde. Alsbald hatte man den Dienst aber auch auf die Menschheit losgelassen. Und dann kam es zur Übernahme durch Elon Musk. Letzten Endes hatte Elon Musk eine Firma namens X Corp gegründet, so als Tochter der X Holdings. Und damit soll Twitter verschmolzen und dann aufgelöst werden.

Damit ist Twitter eigentlich Geschichte. Und auch in der Twitter App gibt es dafür Anzeichen. Immer wieder kreuzt dieser komische Hund auf, das Logo des Dogecoin, der Musk-eigenen Kryptowährung. Die war eigentlich nur zum Spaß mal rausgehauen worden. Aber die soll es nun richten. Letztlich löst der Wauzi dann Larry, den blauen Vogel ab. Aber ich wäre vorsichtig, was Aussagen betrifft, wie das dann die Plattform an sich betrifft.

Seit ein paar Tagen also gehört Twitter nun zu dieser ominösen X Holdings Corporation. Das soll eine Art Dachorganisation für alle Aktivitäten von Elon Musk werden. Man verliert völlig den Überblick darüber, wo er überall seine Finger im Spiel hat. Aber es ist viel. Das soll nun gebündelt werden und unter einem riesigen „X“ verschmolzen werden. Passt ja, wenn er schon einen Sohn hat, der auf den wunderschönen Namen „X AE A-XII“ hört.

Was soll man denn davon halten?

Als Kommentar zur schriftlichen Umfirmierung von Twitter gab Elon Musk ein „X“ bekannt. Was soll man denn davon halten, Leute? Ich meine, ich bin nicht auf Twitter angewiesen. Seit ich mich dort wieder etwas beteilige, stelle ich immer wieder fest, wie kaputt der Laden ist. Ob man da jetzt „X Holdings“ oder „The Boring Company“ oder „Himmelpfort“ drüber schreibt. Ich mache da nur noch aus reinem Interesse mit, weil ich sehen will, wohin das noch führt.

Aber wenn ich mir vorstelle, wie sich Geschäftspartner und Kunden und Nutzer vorkommen müssen, wenn die zweitwichtigste Social Media Plattform von einem vorpubertären Riesenbaby geleitet wird, wird mir ganz übel. Man kommt nicht umhin zu denken, dass Twitter / X Corp / X Holdings einfach nur ein riesiges Spiel für den Multimilliardär ist. Ernst nehmen kann man diese wilde Fahrt jedenfalls nicht. Oder wie seht ihr das? Ich bin echt unschlüssig.

X.com

Soll X.com die Webseite der X Holdings werden?
Soll X.com die Webseite der X Holdings werden?

Eine leere Seite, die kein gültiges SSL-Zertifikat besitzt. Darauf zu sehen: „x“. Dieses beschissene, allgegenwärtige X. Was soll das sein? Will Musk unter „x.com“ alle Aktivitäten der X Holdings bündeln? Und wie soll das gehen? Auch hier bleibt mir echt kein anderer Schluss übrig, als ob all das zu einem einzigen, riesigen Spiel gehört, über dessen Ausgang Elon Musk bereits heute herzhaft lacht. Der nimmt doch ohnehin niemanden wirklich ernst.

Wer weiß, vielleicht tut er sich ja bald wieder mit Donald Trump zusammen und verschmilzt dann Twitter – oder wie es dann auch immer heißen wird – mit „Truth Social“, der Dampfplauderer-und-Verschwörungstheoretiker-Plattform des wunderlichen Ex-Präsidenten. Das kann ja alles passieren. Momentan kann man sich dort nicht mehr registrieren. Aber wer weiß, vielleicht dann ja mit Twitter-Handle nutzen. Es ist alles sehr obskur.

Nehmt euch genügend Popcorn

Wie auch immer die Geschichte mit X Holdings und Twitter und all dem Kram weitergeht, wir werden noch vieles beobachten können. Elon Musk macht einen auf Puppenspieler und lässt seine Geschäftspartner, Kunden, Nutzer etc. lustige Verrenkungen tanzen. Er wird uns weiter mit lustigen Spielchen überraschen. Wir sollten uns nicht jedes Mal darüber aufregen und schimpfen wie die Kesselflicker. Ich glaube, daraus saugt er nämlich auch seine persönliche Energie.

Vielleicht sollten wir uns einfach genügend Popcorn sichern. Es ist ja immerhin möglich, dass er es nun etwas zu weit getrieben hat. Irgendwann ist eben auch mal beim größten Riesenbaby der Wirtschaftsgeschichte der Ofen aus. So lang lassen wir ihn mit seinem Spielzeug X Holdings noch ein wenig spielen. Aber Twitter müssen wir wohl oder übel bald beerdigen. Oder wird jemand die Nachfolgerplattform nutzen wollen?

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert